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Forum: "Das Ende der transatlantischen Beziehungen?!"
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 | Nun ja, hesse, |  | von: janne60

erstellt: 04.03.2025 17:08:13 geändert: 04.03.2025 17:08:46 |
die ersten Überlegungen zur Wiederaufrüstung Eurpoas liegen ja auf dem Tisch. Mich besorgt nicht einmal so sehr Trumps Aufkündigung der US-Freundschaft als vielmehr der Blick in unsere Nachbarländer, gepaart mit dem Gedanken, wie man denn bitte dieses Europa zusammenhalten soll? Christeli, du hast durch diese persönlichen Begegnungen erfahren, was der Krieg wirklich für die Menschen bedeutet. Uns geht es in der Schule ja mit den Kindern, die von dort kamen, ebenso. Und da möchte man schier verzweifeln, wenn einem abends die Politiker im TV kaltschnäuzig ihre Kriegsstrategien erklären, nachdem man morgens einem Kind gelauscht hat, das erzählt, wie es soeben Oma und Opa in der Ukraine verloren hat. |
 | @janne60 |  | von: hesse

erstellt: 04.03.2025 18:20:02 |
Da geht es mir ein wenig anders. Mich beunruhigt v.a. diese völlige Empathielosigkeit eines ungebildeten, verlogenen und unerzogenen Kindes im Körper eines fetten Greises. Über Europa: Ungarn und die Slowakei würde ich am Wegrand stehen lassen. Hier fällt mir wieder Wolfgang Schäubles "Europa der zwei Geschwindigkeiten" ein. Das ist m.E. der Weg. Hoffentlich mit einem Deutschland, das nicht wieder den Zauderer und Verzögerer gibt. Angst und bange wird mir, wenn ich schon wieder die Mauerei auch aus Teilen der Union (gestern DLF-Interview mit Peter Beyer, ehemaliger Koordinator der transatlantischen Beziehungen unter Bundeskanzlerin Merkel) höre: Die Absicherung eines evtl. Waffenstillstands in der Ukraine kann s.E. nicht durch die Bw erfolgen. Die sollte humanitäre Maßnahmen und Ausbildung beisteuern. Philipp May hat dann auch zurecht eingeworfen, die "Drecksarbeit" dürfen also wieder einmal die anderen machen... Das sehe ich genauso: Mit welcher Begründung sollte sich die größte europäische Wirtschaftsmacht (die ja auch der größte Nutznießer eines friedlichen Europas ist) aus der Verantwortung stehlen und den Briten und Franzosen das Risiko überlassen, zumal die Armee der Briten zur Zeit in einem noch desaströseren Zustand ist als die Bundeswehr. Die kriegen kaum eine kampffähige Brigade zusammen. Insofern kann ich Deine Bedenken ein Stück weit teilen. LG Hesse |
 | Warum |  | von: rfalio

erstellt: 05.03.2025 11:31:15 |
erinnert mich das Ganze an das Münchner Abkommen, wo ebenfalls über den Kopf des betreffenden Staates hinweg ohne dessen große Mitsprache die Abtretung gewisser Gebiete mit dem Argument der Volkszugehörigkeit vieler Bewohner vereinbart wurde! Lernt denn niemand aus der Geschichte? Meine Eltern mussten diese Politik ausbaden (6 Jahre Kriegsdienst, Flucht und Vertreibung) und waren ihr Leben lang emotional geschädigt. Immer nur nachgeben erzeugt keinen Frieden, sondern nur Unfreiheit und erneute Konflikte. Das müssen wir unseren Schülern weitergeben. rfalio |
 | @ lupenrein und rfalio |  | von: hesse

erstellt: 05.03.2025 14:51:48 |
Dazu gehört dann auch, einen gesellschaftlichen Diskurs zu führen und die Bürger vorzubereiten, daß Verteidigung des Staates Sache eben dieser seiner Bürger ist. Um diese unbequeme "Wahrheit" kommt sie nicht herum. Und das wird spannend, wenn ich mir nur Teile der SPD anschaue. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob unsere Mitbürger das hören möchten. Dabei wird uns doch gerade in der Ukraine vor Augen geführt, daß bei aller modernen Technologie ein Land ohne ausreichend Personal nicht zu verteidigen ist. Das Land hat etwa 900000 Soldaten unter Waffen und dennoch Personalprobleme. Zum Vergleich: Die Bundeswehr hat aktuell nach deren Angaben ca. 184000 aktive Soldaten. Verteidigungsfähigkeit? Selbst im europäischen Zusammenwirken nicht besonders groß. Abschreckungspotential? Darüber breiten wir mal den Mantel des Schweigens... LG Hesse |
 | tatsächlich |  | von: maik86

erstellt: 05.03.2025 15:15:51 |
ist es aber auch so, das wir mit unseren 182000 Soldaten schlagkrätiger wären als die Ukraine. Schon allein daher, da unser Kriegsgerät und unsere Ausbildung viel effektiver ist. Die Ukraine kann in diesem Krieg nicht mithalten, weil die vorhandene Technik veraltet ist. Und mal davon abgesehen, ist Rußland nun auch nicht die technologie Übermacht. |
 | @maik86 |  | von: hesse

erstellt: 06.03.2025 08:43:15 |
Also dem kann ich so nicht zustimmen. Seit mehr als drei Jahren hält - entgegen mancher Expertenmeinung zu Beginn des Krieges - die Ukraine mit. Im Hinblick auf Taktk und Ausbildung braucht sie sicherlich keinen Vergleich mit der Bundeswehr zu scheuen, zumal sie ja auch mit unserem Gerät kämpft. Ein dabei natürlich nicht zu unterschätzender Aspekt ist die Motivation, die Heimat gegen eine übermächtigen Feind zu verteidigen. Wie das hier bei uns aussähe? Keine Ahnung: Äußerungen zur Wehrpflicht von Teilen der (jungen) Bevölkerung stimmen mich nicht sehr zuversichtlich. Aber wer weiß. LG Hesse |
 | Der Aspekt |  | von: maik86

erstellt: 06.03.2025 08:51:29 |
mit der Verteidigung des Heimatlandes, hat natürlich einen großen Effekt auf die Motivation, da muss ich dir recht geben. Ob das hierzulande auch so wäre, keine Ahnung. Hoffentlich müssen wir das nie rausfinden. Aber wenn man den Verlauf so anschaut, hat sich Rußland das genommen was Es wollte, die Donbass Region und diese halten sie auch ohne Probleme. Aber am Ende sind das auch nur spekulationen aus weiter ferne, wie es wirklich in der Ukraine aussieht, können nur die bestätigen, die auch vor Ort sind. |
 | Da hast Du wiederum sicher recht. |  | von: hesse

erstellt: 06.03.2025 09:19:03 |
Und damit wären wir wieder beim Thema Eigenverantwortung - siehe janne60. Was ist uns unsere Art zu leben wert? Wie weit sind wir bereit dafür zu gehen? In einer Zeit (und Gesellschaft), in der ein Großteil nach dem Motto zu leben scheint: "Wenn jeder an sich denkt, ist auch an alle gedacht!", steigt m.E. die Wahrscheinlichkeit dafür. Denn Rußland könnte leicht zu einer positiven Rikoabwägung kommen, was unsere Verteidigungsbereitschaft angeht - und dann müßten wir schneller als uns lieb ist, genau das herausfinden. LG Hesse |
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