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Forum: "einheitliche Kleidung oder Schuluniformen?"
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 | für und wider |  | von: rhauda

erstellt: 08.05.2006 07:06:34 |
aus meiner England-Erfahrung und den Erzählungen meiner englischen Patentochter kann ich auch einige Argumente beisteuern:
- das stundenlange morgendliche Suchen nach Klamotten entfällt. Man zieht die Schulkleidung and und das war's
- Mädchen laufen nicht herum, als seien sie auf dem Straßenstrich und Jungs sehen nicht aus, als würden sie ständig um brennende Mülltonnen rappen
- Schülern wird frühzeitig klar, dass es für bestimmte Situationen im Leben bestimmte KLeiderregeln gibt
- eine ganz wichtige Sache: das Schwänzen wird erschwert: Jeder weiß, wie die Uniformen der einzelnen Schulen aussehen. LÄuft zur Unterrichtzeit ein Schüler in der Stadt herum, wird er sofort von der Polizei angesprochen. Wer schwänzen will, muss sich die Mühe machen, extra Klamotten mitzunehmen.
- das Benehmen auf dem Schulweg und in öffentlichen Bussen verbessert sich, weil durch die Schulkleidung die Schüler leichter zu identifizieren sind.
- wer sich einbildet, durch Schulkleidung würden soziale Unterschiede äußerlich ausgeglichen, der täuscht sich: auch in England sieht man, wenn die Ärmel eines Blazers viel zu kurz sind, der Saum ausgefranst ist oder es blanke Flecken an den Knien gibt.
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 | wird sich nie durchsetzen |  | von: kla1234

erstellt: 08.05.2006 12:50:35 |
@rfalio: du trägst Latzhosen,stimmts?
Was würde eine Uniform nützen/verändern, wenn man doch allem nach Schulschluss wieder begegnet?
Ich glaube nicht, dass das ein Zeichen setzt, sondern als Verbot eher verstärkend wirkt für die Aktivitäten nach der Schule.
Diejenigen, die sich nicht von der Mode diktieren lassen, würden zudem von einem Uniformdiktat durch die Schule unnötig eingeschränkt werden.
So lange es sich um Kleidung handelt, mit der die Jugendlichen tatsächlich überall im Alltag herumlaufen, müssen das wohl auch Lehrer und Mitschüler ertragen lernen.
Es hat eine Weile gedauert,... jetzt habe ich mich an die Tanga- und BHauswahl und Pobackenansätze etc meiner Klavierschülerinnen gewöhnt. Und die sitzen mir wirklich sehr nah vor der Nase.
Ich frage mich, wie die Mode weiter geht, wenn das Jetztige auch nicht mehr schockt...
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 | @95i |  | von: dafyline

erstellt: 08.05.2006 16:51:14 |
Und auch ein tiefer Ausschnitt bei den Mädchen stört mich nicht.
mag ja sein, dass dich das nicht stört, weil du es nicht beachtest.
dreh die geschichte um, dass kommt (bereits realität): "...herr xy hat mich soooooooo angesehen, also das ist eindeutig eine belästigung! das muss ich mir nicht gefallen lassen..."
das ist die kehrseite der offenherzigen bekleidung mit durchblick von ost nach west und einblick bis süd...
schule=arbeitsplatz - nicht nur für lehrer,
angemessene kleidung daher die logisce folge.
skaterhosen, bei denen man jeden moment zu rechnen hat, dass sie den letzten halt endgültig verlieren, sind für freizeit und sport gedacht.
und dann beklagen sich lehrer, dass die schule nicht ernst genommen wird?
kleider machen leute und interessanterweise implizieren sie auch das verhalten, meint nicht nur
dafyline
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 | Früher |  | von: hesse

erstellt: 08.05.2006 17:52:23 |
konnte ich mich für Schuluniformen überhaupt nicht erwärmen - zu häßlich, zu unbequem (ich wußte aus dem Englischunterricht, daß die Schüler in England sowas haben), nannte also ein gesundes Halbwissen mein Eigen...
Heute sehe ich das anders: Schul"uniformen" müssen es ja nicht gleich sein, aber eine oblligatorische einheitliche Schulkleidung, die es den Schülern erlaubt, sich mit "ihrer" Schule auch zu identifizieren, sie dem Zwang des Markenschaulaufens in der Schule ein Stück weit wenigstens entzieht, hielte ich nicht für verkehrt (abgesehen davon schenkten wir uns dann so unfruchtbare Diskussionen über bauchfreie Mädels, die ganze Klassen - und Lehrer!? - hormonell hochziehen).
Was das Modische angeht, ist das heute wohl auch kein Problem mehr.
Vielleicht wäre dies auch ein kleiner Beitrag dazu, wieder mehr auf den Menschen als auf sein Äußeres zu achten.
Ich jedenfalls sehe da keine Gleichmacherei oder sowas.
Auch das Kostenargument spricht nicht dagegen, wenn man sich mal anschaut, was die "coolen", hippen" oder sonstwas Klamotten kosten! Wer sich sowas leistet bzw. leisten kann, soll also bitte nicht darüber jammern, daß er für die Schule immer mehr aufbringen müsse.
LG
Hesse |
 | no |  | von: kla1234

erstellt: 08.05.2006 22:36:54 |
@rfalio: sorry, wenn ich dich mit der Latzhose geärgert habe. Aber so ist das mit Kleidung. Damit kann man leicht ärgern....
Ist ja nett, wenn ihr in der Schule das mit Uniform für euch regeln könntet. Aber was mache ich dann am Nachmittag in der Klavierstunde oder ein Nachhilfelehrer oder Jedermann? Das ist mehr als nur eine Schulfrage.
Ich gebe zu, ich habe da noch nicht fertig gedacht, wie die Schule da ihrer Vorbildpflicht am besten nachkommen kann. Aber wenn ich da die Eltern in meiner Umgebung ansehe, die da völlig versagen: da kann die Schule überhaupt nichts erreichen, nur sehr vieles verschlimmern durch Thematisierung und Reglementierung. Glaubt mir das.
Als Klavierlehrerin stehe ich ja zwischen Schule und Eltern. Die Klamotten werden den kiddies schon im Kindergarten von Eltern als so wichtig antrainiert, das ist wie Gehirnwäsche. Da kann man nur noch Extreme verbieten und zum Rest den Kopf schütteln und hoffen, dass sie "vernünftiger" werden.
An der Schule meiner Großen gibt es einfach die Regel, dass man die Unterwäsche nicht sehen darf.Klappt glaub ich ganz gut.
Übrigens zieht sich meine 16jährige Tochter ganz normal an. Das ist Erziehungssache, von klein an.
Tut mir leid, aber auch ich als Modeaschenputtel käme mit T-shirts in 5 Farben nicht aus. |
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