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Forum: "Lehrer/Lernbegleiter"
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 | @rolf |  | von: dafyline

erstellt: 16.05.2006 23:53:50 |
eine faule Schülerin?
wenn sie faul wäre, würde sie nicht fragen.
sie fragt weil sie anscheinend in ihrer schule fragen gestellt, nicht beantwortet bekommt.
ob es lehrer gibt die sie vielleicht für dumm halten? weil sie die antworten nicht selber findet?
weil sie es selber nicht machen möchte – aus welchen gründen immer – fragt sie hier lehrer mit einer selbstverständlichkeit, die ich so nicht nachvollziehen kann.
lehrerseiten sind – wie der name impliziert - für lehrer und solche, die im begriffe sind zu werden da. ich erlaube mir, die leiste, die permanent zu lesen ist, zu zitieren:
4teachers: Lehrproben, Unterrichtsentwürfe und Referate für Lehrer und Referendare
wesentlich sinnvoller und nachhaltiger finde ich es, schülern bei fragen eine anleitung zur selbsthilfe zu geben, als ihnen ein fertiges oder halbfertiges produkt zu servieren.
so sind sie auch später in der lage, sich informationen die sie interessieren z.b. aus büchern oder dem internet zu holen – also richtung selbständigkeit anzubahnen.
lehrer halten kinder (hier geht es um eine 16jährige!) grundsätzlich nicht für dumm – das lehrern (ich sage bewusst nicht: lehrerkollegen) zu unterstellen, finde ich nicht gerade fair!
dass sie manche schüler für faul (im sinn von träge im schulischen denken) halten, kann ich schon eher nachvollziehen.
und es ist eben eine tatsache, dass manche menschen bequem sind und anstrengungen tunlichst vermeiden in bereichen, wo es auch anders möglich ist.
mfg
dafyline
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 | @ kla1234 |  | von: oblong

erstellt: 16.05.2006 23:53:52 geändert: 16.05.2006 23:54:22 |
Das ist ein Eigentor.
Wenn ich eine Schülerin als "faul" erkennen würde, würde sie das auch bleiben.
Irrtum!
Ich bin inzwischen schon einigen ehemaligen Schülern begegnet, die mir grinsend gestanden haben: "Damals in der Mittelstufe hatte ich halt meine pubertäre Phase und war ein stinkfauler Hund."
Wenn ich Schüler in der Mittelstufe hatte und wieder in der Oberstufe bekam, habe ich oft festgestellt, wie sehr in diesen wenigen Jahren sie sich auch in ihrem Lernverhalten durchaus geändert haben.
Wer die Gelegenheit hat, Schüler über einen langen Zeitraum zu beobachten, weiß das; dies ist nun wirklich banal.
Ich sage "faul", wenn eine Schülerin zu bequem ist, sich selber um ihr Referat zu kümmern und lieber versucht, auf einer Lehrerseite sich ihre Arbeit von hilfsbereiten Lehrern anfertigen zu lassen.
Wer sagt, dass sich Menschen nicht ändern können aus sich heraus, der hat meiner Ansicht nach ein düsteres Menschenbild.
Ich nenne Faulheit Faulheit, damit mein Adressat merkt, dass dies ein Zustand ist, der von ihm selbst geändert werden kann.
Wenn ich anfange, dafür Entschuldigungen zu suchen, die außerhalb seiner Möglichkeiten liegen
(die dummen Lehrer, die böse Gesellschaft, die strengen Strukturen....), dann nehme ich ihm Kraft und Anreiz, diesen Zustand zu ändern.
Ich will dich nicht nötigen, diesen Standpunkt zu übernehmen, doch ich glaube, dass Aufrichtigkeit von den meisten Schülern eher geschätzt wird als ein falsches Bedauern.
Natürlich sollte man mit diesem Ausdruck sehr vorsichtig sein, aber wo er angebracht ist, da gilt:
Die Wahrheit wird euch frei machen.
Grüßle,
oblong |
 | Faulheit |  | von: poni

erstellt: 17.05.2006 08:30:07 geändert: 17.05.2006 08:55:56 |
kann auch bedeuten: ich weigere mich einfach etwas zu tun, dessen Sinn ich überhaupt nicht einsehe. Statt dessen erfinde ich vielleicht eine viel effektivere Möglichkeit, mit einem Problem fertig zu werden.
Kleinere, jüngere Kinder sind nie faul, manchmal sehr zum Leidwesen derjenigen, die auf sie aufpassen müssen. Diese Energie und diesen Lernwillen gilt es beizubehalten, solange es geht. Dann ist auch die Pubertät einigermaßen aushaltbar. In der Pubertät ändert sich aber im Lernverhalten immens viel aufgrund der völligen Umstrukturierung im Gehirn und anderer eben biologisch bedingten Ursachen, sodaß man mit älteren Kindern, Jugendlichen in dieser Entwicklungsphase eben ganz anders umgehen muss oder sollte als mit den jüngeren Kindern.
Und deshalb sollten Lehrer und Lernbegleiter, alle beide !!, verdammt gut Bescheid wissen über das, was in den Kindern vorgeht und/oder vorgehen könnte.
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