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Forum: "geplanter Amoklauf in BaWü - Fake?"
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 | @rolf_robischon |  | von: miro

erstellt: 12.12.2006 07:20:52 geändert: 12.12.2006 07:21:16 |
wer probleme hat mit zeiteinteilung, wird wahrscheinlich nicht ausgerechnet busfahrer oder bäcker.
klar, man sucht sich heutzutage seine lehrstelle auch nach den problemen aus, die man mit wecker und anderen hinweis-gebenden objekten oder subjekten hat...
lieber miro, wer stellt denn bloß für dich den wecker? dein chef?
ich mach meine zeiteinteilung selber.
schön für dich, aber da dürftest du wohl in diesen gefilden einer der ganz wenigen sein, denen dieses glück beschieden ist.
kinder können sowas sehr früh lernen, zeit selber einteilen.
eben: und diese zeiteinteilung müssen sie lernen und wie sollen sie das, wenn jemand sie bei jeder nicht-einhaltung von terminen mit einem fröhlichen "schön, dass du es noch geschafft hast, zu uns durchzudringen" begrüßt?!
ich hab das letzte wort (im spiegel online forum haben die anderen aufgegeben)
wie kommen die leute im spiegel-online-forum denn nur auf so etwas oder sollte ich sagen: na, dann hast du es ja geschafft?!
miro -immer noch -
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 | typischer lehrertonfall? |  | von: rolf_robischon

erstellt: 12.12.2006 09:05:36 geändert: 12.12.2006 09:53:37 |
"schön, dass du es noch geschafft hast, zu uns durchzudringen"
lieber miro, wenn es so klingt, dann merkt auch das kleinste kind wie du es meinst.
bei mir sollte es klingen nach: ich freu mich wenn du hier bist. du bist wichtig. ich akzeptiere es, wenn du probleme hast termine einzuhalten. ich kann dir helfen wenn du willst.
wenn ich schulleiter bin, bestimme ich selber, wie ich meine zeit einteile und wie ich termine verteile, dass sie mich nicht jagen oder dass ich zu wenig zeit für sie habe. wecker stelle ich selber. ich weiß ja wie lange ich für etwas brauche.
einem kind kann ich mitteilen, dass es für eine arbeit genau mit der zeit ausgekommen ist. wenn eine besonders übersichtliche uhr dabei hängt, klappt sowas wirklich. ein junge wusste, dass ich ihn weltmeister in zeiteinteilung nenne. er hatte immer zeit übrig. ein anderer brauchte die arbeitszeit genau bis zum anschlag. das extrem langsame mädchen hatte dafür unendliche ausdauer. hätte ich es angetrieben, dann hätte es diese ausdauer nicht erfahren.
eine frühe erfahrung mit dem umgang mit unpünktlichkeit machte 1946 in der volksschule in bayern.
ein kleiner junge der einen fußweg von mehreren kilometern zur schule hatte, kam jeden tag zu spät, wurde jeden tag über die bank gelegt und mit dem stock geschlagen. und jeden tag schrie er "i hob a furunkl am hintern". nach drei jahren war er immer noch in der ersten klasse.
ich nehme an, er hat nicht pünktlichkeit gelernt, sondern vielmehr hass auf die schule.
im spiegel online forum ging es um die freie wahl des lernortes.
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 | @rolf, |  | von: christine_sk

erstellt: 12.12.2006 14:08:49 |
ich betrat heute meinen Klassenraum und neben dem Müll, kam mir gleich lautes Zedern entgegen. (8. Klasse). Die Mädel, auch keine Engel, beschwerten sich darüber, dass sich die Jungen, wie Schw.. benehmen. Sie wollten gern Ordnung in der Klasse.
Was nun:?
1.) den Mädchen sagen, dann sollen sie doch
selber aufräumen.
2.) Ich räume auf
3.) einen netten Hinweis geben, dass ein ordentlicher Klassenraum doch schöner aussieht.
4.) die Putzfrau anrufen
5. demjenigen eine Belohnung versprechen, der freiwillig aufräumt?
Ich hab für mich eine andere Variante gefunden (die dir wahrscheinlich nicht zusagt), aber mal ehrlich, gerade pubertierende Jugendliche wollen zwar ernst genommen werden, aber auch ihre Grenzen erfahren.
Sicher der eine oder andere hätte darüber nachgedacht, warum ich mich jetzt bücke und den Dreck aufhebe. (aber ob der nun gerade in meine Klasse geht?) Mit Sicherheit ist das Vorbild etwas sehr entscheidendes in der Erziehung, aber doch auch ansprechen von Missständen und die Einhaltung der Regeln einfordern, denn erst dadurch werde ich allen gerecht. Jeder hat das Recht sich wohlzufühlen, aber doch nicht wenn es auf Kosten des anderen geht, insofern hat er auch dazu beizutragen, dass es anderen gut gehen kann!
Ich versuche dies zu erreichen, indem ich das vorlebe, was ich einfordere, aber dies auch deutlich von anderen erwarte. Das Strafen nicht die wirkungsvollste Methode sind, das zu erreichen, was man will, sondern, dass Verstärker wesentliche größere Wirkung erzielen ist sicherlich richtig. Trotzdem mache ich deutlich, was und auch warum ich etwas erwarte. |
 | Übrigens, |  | von: christine_sk

erstellt: 12.12.2006 14:14:25 |
viele Probleme sind gerade an Gymnasien. Warum, wo sie doch auf der Schule sind, die sich ihre Eltern wünschen?
Ich denke mal, viele von ihnen haben eben gerade nicht die Grenzen ihrer Eltern. Sie sind übersättigt, erleben sich in einem luftleeren, orientierungslosen Raum, was klare Regeln betrifft. Gerade Kinder in einer höheren sozialen Schicht, wo die Kontrolle der Eltern fehlt, wo Eltern versuchen ihr schlechtes Gewissen mit Geld rein zu waschen, werden auffällig, wo sie eben so nebenbei aufwachsen. Sie fangen an zu provozieren und fordern damit ein, dass ihnen jemand Grenzen setzt, weil sie sich erst dann ernst genommen fühlen. |
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