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Forum: "Kathedralen müssen größer als Moscheen sein,"
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 | @rfalio |  | von: dafyline

erstellt: 22.09.2007 11:10:29 |
aus meiner sicht, daher in ich-form:
ich bin kein religionslehrer, ich hab nur täglich damit zu tun, mit erwachsenen nämlich, mit frauen…
ich hab auch nicht religion studiert, mich lediglich seit jahren damit eingehend auseinandergesetzt.
den koran zu interpretieren würde ich mir nie erlauben, denn nur wer ihn auf arabisch lesen kann, also im original, weiß, was wirklich drinnen steht.
ich kann nicht arabisch, spreche mit vielen muslimen und kann bei ihnen nicht mehr tendenzen zur einschränkung der persönlichen freiheit entdecken, als bei der – den anspruch auf alleinige wahrheit einfordernde - katholischen kirche.
wer sich auch damit beschäftigt – nicht als theologe oder religionslehrer, sondern sich in der umgebung umhört – bekommt große augen bei der zweigeteilten moral. das tut sehr weh, wenn es menschen betrifft, die man gut kennt. nein, das war nicht vor hunderten jahren, sondern ist derzeit wieder einmal realität.
„toleranz gewähren“?
nein leben muss man sie!
nicht gewähren, gestatten, als unverdientes geschenk halt dem anderen grade gnädigst zukommen lassen.
meine persönliche meinung, die sich aus vielen gesprächen ergeben hat. |
 | Zum Standpunkt der katholischen Kirche: |  | von: rfalio

erstellt: 22.09.2007 11:48:48 |
http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decl_19651028_nostra-aetate_ge.html
Zitat:
Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslim kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen.
Hervorhebungen sind von mir und im Zusammenhang mit meinen vorherigen Beiträgen zu sehen
rfalio |
 | aus dem oberen Link |  | von: rfalio

erstellt: 23.09.2007 10:04:23 |
"5. Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern. Das Verhalten des Menschen zu Gott dem Vater und sein Verhalten zu den Menschenbrüdern stehen in so engem Zusammenhang, daß die Schrift sagt: "Wer nicht liebt, kennt Gott nicht" (1 Joh 4,8).
So wird also jeder Theorie oder Praxis das Fundament entzogen, die zwischen Mensch und Mensch, zwischen Volk und Volk bezüglich der Menschenwürde und der daraus fließenden Rechte einen Unterschied macht.
Deshalb verwirft die Kirche jede Diskriminierung eines Menschen oder jeden Gewaltakt gegen ihn um seiner Rasse oder Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen, weil dies dem Geist Christi widerspricht. Und dementsprechend ruft die Heilige Synode, den Spuren der heiligen Apostel Petrus und Paulus folgend, die Gläubigen mit leidenschaftlichem Ernst dazu auf, daß sie "einen guten Wandel unter den Völkern führen" (1 Petr 2,12) und womöglich, soviel an ihnen liegt, mit allen Menschen Frieden halten (14), so daß sie in Wahrheit Söhne des Vaters sind, der im Himmel ist (15). "
rfalio |
 | Leitkultur |  | von: rhauda

erstellt: 23.09.2007 12:06:07 geändert: 23.09.2007 14:02:00 |
Wir haben bereits eine Leitkultur hier in Deutschland, die ich immer und überall zu verteidigen bereit bin:
Sie fußt einerseits auf der christlich-jüdischen Tradition unseres westlichen Europas und andererseits auf unseren Erfahrungen der näheren Geschichte. Ausdruck findet diese Leitkultur in unserem Grundgesetz.
Dort gibt es den Paragraphen 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Wer sich nun ein wenig genauer mit den Lehren des Islam beschäftigt, wird sehen, dass viele Dinge, die religiös verbrämt daherkommen, nichts Anderes sind als Überbleibsel archaischer kultureller Strukturen aus irgendeiner Ecke der Welt. Ich empfehle die Schriften von Bassam Tibi, Seyran Ates, Hirsi Ali, Necla kelec, et al.
Diese Leute stehen mitten in der muslimischen Kultur im Westen und flehen uns mit jedem Wort an, unsere hart erkämpften Rechte nicht auf dem Altar der Generaltoleranz zu opfern.
Toleranz ist jedoch einfacher. Es ist das offizielle Comme-il-faut in unserer Gesellschaft und insofern bedarf es keiner Standhaftigkeit, in intellektuellen Kreisen und in der Öffentlichkeit Toleranz um jeden Preis und für alles und jeden zu fordern.
Es fehlt mir bei den denkenden Menschen in Deutschland eine bessere Differenzierung und eine eindeutigere Positionierung.
Viele der angeblich religiösen aber in Wirklichkeit kulturellen begründeten Dinge sind eine Bedrohung für unsere freiheitliche Demokratie und meines Erachtens nicht vom Paragraphen über die Religionsfreiheit gedeckt.
Es ist mir unbegreiflich, wie die Deutschen, deren Weg zu einer Verfassungsdemokratie so hart war, die solche Lehrstunden haben durchmachen müssen, vor dem Hintergrund von Kulturrelativismus nicht gnadenlos gegen Zwangsverheiratungen, Frauenunterdrückung, Ehrenmorde und ein angeblich islamisch begründetes Familienbild vorgehen.
Nicht nur ich, sondern ein Heer von moderaten Muslimen betrachten diese Entwicklung mit großer Sorge.
Wer nicht merkt, dass die islamischen Gemeinden mehr und mehr reaktionär sind und Integration als Einbahnstraße betrachten, dem ist nicht zu helfen.
Stoiber ist ein politischer Tiefflieger, seine Lösungsvorschläge inakzeptabel und populistisch. Das Grundproblem, das er angesprochen hat, existiert jedoch:
Die Muslimische Bevölkerung generell und auch die in Europa entwickelt sich in eine besorgniserregende Richtung und wird für unsere demokratischen Gesellschaften zur Bedrohung.
Auch hier empfehle ich die Lektüre der Schriften des Conseil Regional du Culte Musulman.
Das OFFIZIELLE GREMIUM der Muslime in Frankreich ist von einer radikalen Mehrheit besetzt, die ganz offen ausspricht, was das Ziel ist: die Entstehung eines Islamischen Gottesstaates in Europa. Als Mittel zum Zweck werden dort unsere demokratischen Strukturen genannt. Man will die demokratischen Strukturen benutzen, um sie dann politisch abzuschaffen.
Wohlgemerkt, die Rede ist hier nicht von irgendeiner obskuren Splittergruppe, sondern vom offizielle Sprachrohr der französischen Muslime!
Es wundert mich nicht, dass vor diesem Hintergrund einige Leute nervös werden. Es verbittert mich nur, dass es allein solche Leute wie Stoiber sind, die sich dieses Themas annehmen und die Stammtischhoheit darüber haben, während die Besonneneren unserer Mitbürger noch immer von Multi-Kulti und Generaltoleranz schwafeln.
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