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Forum: "Es kracht in Ludwigshafen an einer GS!"
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 | beruf und ehe mit kindern |  | von: pippa

erstellt: 20.04.2008 11:37:58 |
[Dazu ein Oberstufenleiter eines Gymnasiums zu mir: "Den Mädels, die das Abi gerade so schaffen, rate ich immer zum Studium der Grundschullehrerin. Die können dann Beruf und Ehe gut unter einen Hut bringen."]
nein, nein, nein!!! ich habe nur eine halbe stelle, nämlich gerade weil ich kleine kinder habe. leider ist die sache mit dem "alles unter einen hut bringen" gar nicht leicht zu realisieren, genau das gegenteil ist der fall. denn ich muss alle verpflichtungen eines vollzeitlehrers auch erledigen und arbeite mehr als eine Angestellte mit einer 40 stunden woche.
viele lehrer an unserer schule reduzieren ihre arbeitszeit, weil die zu erledigende arbeit NICHT mehr in dem zur verfügung stehenden zeitplan zu erledigen ist. KANN DAS RICHTIG SEIN??? keiner steht auf, denn wer etwas sagt, wird von unserer rektorin nicht mal mehr morgens gegrüßt. KEIN amt interessiert sich dafür, ob ein lehrer wirklich noch vernünftig seine Hauptaufgabe erledigen kann, nämlich den unterricht. Nein, es müssen evaluationen über evaluationen gemacht werden, viele, viele dinge für den ordner, schriftliche niederlegungen über etwas, was man sowieso schon immer wusste, was keine weiterentwicklung darstellt, sondern nur einen enormen bürokratischen aufwand darstellt.
schade eigentlich, denn die arbeit mit den kindern macht viel spaß.
pippa |
 | @ pippa |  | von: bakunix

erstellt: 20.04.2008 12:12:29 |
Pippa Schreibt: "Nein, es müssen evaluationen über evaluationen gemacht werden, viele, viele dinge für den ordner...".
Das ist richtig. Ein Schulrat sagte mal in einer schwachen Stunde, dies sei die einzige Möglichkeit, die Lehrer zu kontrollieren. Das bisherige System: Lehrplan aufstellen, Klassenbuch führen etc. sei dafür nie geeignet gewesen. Evaluation über die Eltern (Fragebogen), Evaluation über die Schüler (Fragebogen), Evaluation über VERA (Einsenden der Ergebnisse ans Schulamt), das sind die Instrumente, die besser zu funktionieren scheinen. Und da dieses System aus der Wirtschaft kommt und wirtschaftliche Vorgehensweisen zunehmend auf Schule und Bildung übertragen werden, sind die Verfechter der Evaluation auf dem Weg, der zur Effizienz des Systems beitragen soll. Allerdings wird die Belastung der Lehrerinnen und Lehrer in diesem System als zu vernachlässigende Größe eingeschätzt. |
 | Einstellungen und Wertungen |  | von: ysnp

erstellt: 20.04.2008 12:25:04 geändert: 20.04.2008 12:35:53 |
[Dazu ein Oberstufenleiter eines Gymnasiums zu mir: "Den Mädels, die das Abi gerade so schaffen, rate ich immer zum Studium der Grundschullehrerin. Die können dann Beruf und Ehe gut unter einen Hut bringen."]
Ich kann nur hoffen, dass dieser Schwachsinn (ich meine damit diese Einstellung, die immer noch eine Hierarchie im Lehrerberuf sieht) endlich einmal ein Ende hat.
(Sorry des emotionalen Ausbruches)
Und: Sollten sich viele mit dieser Einstellung, die der Oberstufenleiter von sich gibt, in unserem Beruf tummeln, dann gut Nacht. Leute, die den Beruf jobmäßig abhaken, haben auf diesem sensiblen pädagogischen Feld nichts zu suchen.
Zur Arbeit: Grundschullehrer werden heutuzutage mit Arbeit überhäuft. Viele von uns, auch die ohne Kinder, reduzieren ihre Stunden, um überhaupt das Arbeitspensum in vernünftigem Maß bewältigen zu können.
Ich selbst habe auch reduziert (auf 20 Stunden)und komme locker über eine 40 Stundenwoche (volle Stunden) hinaus. |
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