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Forum: "Englischspiele gelöscht!"
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 | @ marylin |  | von: cyrano

erstellt: 13.03.2005 11:34:28 geändert: 13.03.2005 11:38:00 |
Marylin!
Ich nehme meine anfängliche Äußerung vom 10.03.2005 21:58:58h coram publico mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück. Das war ein Rundumschlag, der Deiner Sache vermutlich nicht gerecht wird und nichts damit zu tun haben dürfte.
Gemeint war der Verlag, dessen Erzeugnissen ich aus guten Gründen skeptisch gegenüber stehe (s. auch die Detailkritik auf dieser Seite). Mit Deinem Material hat das sicher nichts zu tun.
Zu den Bemerkungen anderer Forenteilnehmer, ich solle doch gefälligst selbst etwas produzieren: das ist geschehen, über die Jahre, weil Nachbesserungen des Verlagsmaterials (auch Klett und andere Verlage) im aktuellen Unterricht permanent gefragt waren. Das Übungsmaterial fast aller derzeit publizierenden Verlage ist streckenweise so unprofessionell gefertigt, daß Eigenproduktion angesagt war - wie Du es im übrigen auch getan hast. Mein Beitrag zum Geschehen bestand immer in der Analyse solchen Materials. So bekommt der Verlag nächste Woche eine Detailanalyse der obigen "Übung", die unverständlicherweise als Promo ins Netz gestellt wurde. (Wenn Du willst, schick ich Dir ein Doppel). Man ist sich offensichtlich nicht im Klaren über den Ausschuß, der dort produziert wird.
Die FU-Schulbuchmisere ist im Kultusministerium bekannt. Man bedauert auch dort die unverändert schlechte Qualität des angebotenen Materials. Die Verantwortlichen haben mich jedoch darauf hingewiesen, daß Zusatzmaterial wie das von Cornelsen erstellte nicht der Genehmigungspflicht unterliege. Ich habe die komplizierte Gesetzeslage überprüft: es stimmt leider. Jeder mag herausgeben, was er will, z. T. zu exorbitanten Preisen.
Auf dem Hintergrund dieser beklagenswerten Situation ist meine anfängliche Äußerung zu verstehen. Sie ist natürlich trotzdem deplaziert.
Es ist nur zu hoffen, daß Mitarbeiter wie Du frischen Wind in den Laden bringen. Er hat es dringend nötig.
Alles Gute!
jo perrey |
 | Ich bin so froh, |  | von: kfmaas

erstellt: 13.03.2005 13:00:20 |
dass Marylins Materialien einem größeren Publikum (stimmt das noch??) zugänglich gemacht wird und dass sie dafür auch etwas bekommt.
Ich bin so froh, dass cyranos Meterialien die Güte der 4teas Materialien nicht herabsetzt. Ich kenne sie zwar nicht - und bin froh darüber - denn seine Analyse des Cornelsen ABs läßt nichts Gutes erhoffen: Wenn es sich um eine Revision handelt - liebe Autor Kollege von Schöningh - dann werden seit den 80ern die Schwierigkeiten nicht mehr getrennt, sondern kombiniert. Außerdem können Übungen, die die Form hervorheben (pattern box) durchaus ihre Berechtigung haben, zumal sie bei diesem Verlag auch durch "chatter boxes" ergänzt werden. Ich zähle zwar nicht unbedingt zur Cornelsen Gemeinde, denke aber, dass Fairness gegenüber jedem am Platze ist.
Ich fürchte aber aus den Kommentaren bisher ersehen zu haben, dass Eigenwahrnehmung und Fremdbeurteilung bei Ihnen, Herr Perrey, weit auseinander gehen und Ihnen der Unterschied zwischen "sich auskotzen" und "konstruktive Kritik äußern" nicht bekannt ist.
"Hands up" möchte ich Ihnen zurufen und ich denke, Sie wissen, wovon ich rede.
Mit größter Hochachtung vor Ihnen als Mitmensch
kfmaas |
 | Na gut! |  | von: marylin

erstellt: 13.03.2005 14:14:26 |
Hallo cyrano! Ich denke, so kann man schon eher miteinander reden! Dass es viel auf dem Schulbuchmarkt zu kritisieren gibt, darüber sind wir uns wohl alle einig. Das ist ja schließlich der Grund, weshalb viele Kollegen, so auch ich, sich die Materialien selbst erstellen oder Vorhandenes modifizieren, weil man seine Vorstellungen von Unterricht nicht unbedingt in den Schulbüchern wiederfindet. So waren wir natürlich im Zweifel, ob bzw. was für ein Lehrbuch wir für Englisch an unserer Grundschule ( 5-zügig ) im vergangenen Jahr einführen sollten. Ich hätte lieber gar keins genommen, da aber die anderen Kolleginnen sich erst nachträglich für Englisch qualifiziert hatten, waren da doch noch große Unsicherheiten, und sie zogen es vor, sich an einem Lehrbuch zu orientieren. Es standen bei uns PLAYWAY (Klett) und GINGER (CVK) zur Diskussion. Ginger ist sicher für diejenigen besser geeignet, die schon eine große Sicherheit im Englisch unterrichten im Primarbereich haben, da man immer nach Bedarf zwischen den einzelnen Modulen hin und herspringen soll. Die Kollegen haben sich dann für Playway entschieden, da der Aufbau übersichtlicher und lehrgangsmäßiger ist. Ich habe bisher aber wenig mit dem Buch gearbeitet. Klar nehme ich es, wenn ich gern mal was Buntes zur Abwechslung hätte, und die dazugehörigen Medien sind ja prima: Bilderreihen zum Geschichten erzählen, witzige Videostories, Hörspiele auf CD und wirklich ansprechend arrangierte Songs und Chants. Auch orientiere ich mich am Wortschatz des Buches, damit der mindestens bei allen Klassen Grundlage ist. Aber wenn das Hörverstehen im Vordergrund stehen soll, dann musst du die Kids in ein beständiges Sprachbad tauchen, viel erzählen und zum aktiven Sprachhandeln führen, z.B. über Spiele, bei denen die Kinder miteinander sprechen. Und statt dem Lehrbuch nehme ich doch viel lieber englische Bilderbücher, Märchen oder Bilder/Fotos/Gegenstände als Sprechanlässe.
Was du oben kritisiert hast (angebotenes Übungsmaterial der Verlage), ist beispielsweise Cornelsen wohl bewusst. In meinen Gesprächen mit einer dortigen Englisch-Redakteurin wurde sehr deutlich, dass die nach fähigen Autoren suchen, die vernünftiges, nach neuesten didaktischen Vorstellungen konzipiertes Übungsmaterial erstellen. Es wird dort sehr bedauert, dass nur wenig aus der tatsächlichen unterrichtlichen Praxis zur Verfügung steht. Gruß, marylin
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 | @kfmaas (Fremdwahrnehmung) |  | von: cyrano

erstellt: 13.03.2005 14:15:04 geändert: 13.03.2005 14:17:12 |
Kann ich so nicht stehen lassen, Kollege. Ihre Äußerung:
"... werden seit den 80ern die Schwierigkeiten nicht mehr getrennt, sondern kombiniert"
mag unter Umständen seine Berechtigung haben, nicht erst seit Freudenstein et al. Und selbstverständlich ist es ein methodisches Prinzip, vom Einfachen zum Schwierigen fortzufahren, auf FU-Tests angewendet: Steigerung der Schwierigkeit durch komplexere Formen, primär die des Satzbaus oder der Formenbildung. Das trifft z. B. zu auf Transformationsübungen jeglicher Couleur, aber auch auf Pattern-Drills, sorgsame Steuerung vorausgesetzt.
Was aber unabdingbar ist, ist die klare Definition des Testvorhabens. Und daß der Tester dann auch wirklich testet, was er sich vorgenommen hat zu testen. Das ist hier nicht der Fall. Allein die Optik des Tests läßt erkennen, daß es sich um Habitualisierung der Position von Zeitadverbialen handelt (die so nur schwerlich trainiert wird). Die zusätzlichen Schwierigkeiten (unberechenbare Endung des Verbs) sowie die Irreführung durch "Marmalade" lassen Zweifel an der Sauberkeit des Testvorhabens aufkommen.
Daß der Sinnzusammenhang fehlt, ist unverzeihlich und entspricht nicht den Richtlinien (die ab und zu auch mal was Vernünftiges verlautbaren). Der Schüler wird hier außerdem getestet in Bezug auf die sinnvolle Zuordnung von Subjekt zu Satzaussage. Ich kenne durchaus Lehrer, die dann so frei sind, nicht-sinnvolle Zuordnungen in die Wertung einzubeziehen.
"Außerdem können Übungen, die die Form hervorheben (pattern box) durchaus ihre Berechtigung haben..."
Nichts anderes habe ich in meinem obigen Beitrag gesagt.
Ihrer Äußerung Eigenwahrnehmung und Fremdbeurteilung bei Ihnen, Herr Perrey, weit auseinander gehen und Ihnen der Unterschied zwischen "sich auskotzen" und "konstruktive Kritik äußern" nicht bekannt ist. kann ich nicht ganz folgen. Ich habe mir, glaube ich, Mühe gegeben, eine sachliche Analyse der Vorlage abzuliefern, und der Cornelsen-Verlag, der sie (in ausführlicher Form) nächste Woche in Händen hält, wird es überleben.
Mit freundlichen Grüßen
Jo Perrey
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