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Forum: "geplanter Amoklauf in BaWü - Fake?"
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 | . |  | von: palim

erstellt: 07.12.2006 19:32:05 |
Ich frage mich übrigens auch, wie man mit diesen Schülern umgeht.
Wenn ich in einer 4. Klasse einen introvertierten Schüler mit schulischen Problemen sitzen habe, der solche PC-Spiele intensiv nutzt und sich noch intensiver mit Nationalsozialismus, Krieg, Waffen, Hitler etc. beschäftigt und dessen Vater Waffen zu Hause hat,
dann frage ich mich/euch, was man dann tun soll?
Die Eltern erscheinen bei der Klassenlehrerin, die zwar deutliche Worte anspricht, die Eltern/Mutter aber als hilflos einstuft.
Die Brüder sind bei der Polizei schon bekannt - vermutlich beim Jugendamt auch.
Und?
Was kann denn "die Schule", "das Jugendamt" und "die Polizei" wirklich ausrichten???
Palim |
 | @palim |  | von: rhauda

erstellt: 07.12.2006 20:21:55 |
wir haben bei all dem einen Trost:
sollte so etwas bei uns passieren, können wir hinterher per Schülerakte beweisen, dass Gazillionen von Gesprächen, Hilfsangeboten, moderierten Gesprächen,Kontakten mit Schulpsychologie, Erziehungshilfen, etc angeboten und durchgeführt wurden.
Wir werden Gesprächsprotokolle in der Akte haben, die all diese Bemühungen dokumentieren und wir werden Gesprächsnotizen in der akte haben, die besagen, dass die Eltern jegliches Angebot abgeleht haben.
Den toten oder verletzten Opfern eines echten Amoklaufes wird es nicht mehr helfen, aber wir sind aus dem Schneider.
Das ist ALLES, was wir tun können, wenn das Elternhaus nicht kooperativ ist. |
 | gehirnamputierte idioten? |  | von: rolf_robischon

erstellt: 07.12.2006 21:41:09 |
ich glaubs nicht. jetzt ergießt sich zorn über mich?
ich red nicht von "nicht so schlimm" wie es hier fast scheinen könnte, sondern von "von anfang an nicht dahin kommen lassen".
es sind erwachsene, zu hause, in der schule, in behörden, auf der straße, die kinder in die enge treiben. und wenn es mit zuschütten mit konsumgütern ist und mit verwahrlosung und allein lassen.
hat hier jemand eine andere erklärung?
empörung darüber was als reaktion zu sehen ist (selbstmord, provokation, unverschämtheit...) und forderung nach strafen dafür ist eine seite.
die andere seite wäre, es nicht soweit kommen zu lassen.
der kleine junge sollte nicht weinen müssen weil er zu spät kommt.
das kleine mädchen sollte nicht wütend werden über die befehle.
der 18jährige sollte nicht aufgeben weil ihm jemand gesagt hat dass er es ja doch nicht schafft.
und zu den alten geschichten: damals stand halt nicht in der zeitung, wenn eine/r in den wald ging und sich umgebracht hat.
der junge, der in der 13. klasse neben mir saß und "schlecht" war, ist einfach spurlos verschwunden. er wurde halt aus der klassenliste gestrichen.
ich finde es unglaublich, dass lehrerinnen und lehrer sich darüber empören, dass ich nach den ursachen für solches verhalten wie es zur zeit die schulen bewegt, suche.
und nicht nach dem strafmaß.
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 | ich glaube... |  | von: skole

erstellt: 07.12.2006 22:30:03 geändert: 07.12.2006 22:31:56 |
hier wird auf verschiedenen ebenen diskutiert...
selbstverständlich gibt es den mündigen erwachsenen, der egal wie seine kindheit war, sein verhalten reflektieren können sollte..
aber genau so gut gibt es viele kinder und jugendliche die niemals erfahren haben was es heißt angenommen und geliebt zu sein... und das erfahren sie auch meist in unseren schulen nicht..
da wird gesiebt und sortiert und gedeckelt und gehasst..
ich glaube unser problem als lehrer ist, dass wir das was an liebe und zuversicht fehlt eben nicht mehr auffangen können.. so sehr wir uns auch bemühen.
ich kann nicht aktzeptieren, dass jemand losgeht und amok läuft... aber ich kann verständnis für die verzweiflung entwickeln, die jemanden umtreibt das zu tun...
wir sehr muss man sich selber hassen und erfahren haben das man ungeliebt ist, um so einen weg zu gehen..
in diesem sinn wünsche ich mir täglich kollegen, die die kinder und jugendlichen in erster linie als verletzliche wesen ansehen, die nur danach streben geliebt zu werden..
geben wir uns doch einfach mühe, das zu tun.
das betrachte ich als meinen auftrag. nicht mehr und nicht weniger.
jemanden als gehirnamputierten idioten zu bezeichnen hat für mich nichts mehr mit der achtung der person zu tun...
und unter solchen lehrern habe ich als schüler am meisten gelitten...
wer mich kennt.. auch aus foren hier.. weiß dass ich wirklich niemand bin der dinge schön redet, aber ich wünsche mir einfach mehr aufmerksamkeit für die hilferufe, die hinter all der bocklosigkeit und frustration der schüler stecken..
wenn wir es schaffen , jedem von diesen kindern einmal am tag das gefühl zu geben wirklich gut und richtig in dieser welt zu sein, dann wären wir einen schritt weiter..
und dafür gehört für mich an erster stelle:
DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR
also vermeiden wir doch bezeichnungen wie : gehirnamputierte idioten..
skole |
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