Ich bin mit Dir vollkommen d´accord. 

Nur wird es schwierig werden, diesen Despoten erstmal zu fassen zu bekommen und ihm die Kriegsverbrechen nachzuweisen. Auch wenn das freilich absolut wünschenswert wäre. Mit Milosevic hatte das damals funktioniert, weil er sich unvorsichtigerweise ins Ausland begeben hatte und man ihn festnehmen und vor das internationale Gericht in Den Haag stellen konnte. Aber das ist lange her und Putin wird diesen "Fehler" in der Form ganz sicher nicht begehen. 

Von daher gehe ich auch nicht davon aus, dass es ein schnelles Ende des Krieges geben wird, denn Gesichtsverlust ist etwas, was sich W.W. Putin ganz und gar nicht leisten kann und leisten will. 

Ich gehe vielmehr davon aus, dass er weiter eskalieren wird, ggf. nach dem Motto "jetzt ist es auch schon egal". Und davor fürchte ich mich sehr. Noch sitzen wir warm und trocken und noch ist der Krieg relativ weit weg von uns, aber das kann sich sowas von schnell ändern und ich fürchte leider, dass es das auch tun wird. 

W.W. Putin weiß genau, wann die "rote Linie" (Bündnisfall) überschritten ist und dass er dann wirklich die gesamte NATO gegen sich hat, aber wird es ihn interessieren? Wir hatten schon einmal einen Despoten in Europa, dem am Schluss dann auch alles egal war und der kein Problem damit hatte, 20 Millionen Tote in Kauf zu nehmen. 

Ich will hier keine Angstmacherei betreiben, gewiss nicht, aber was da gerade abgeht, ist so dermaßen unfassbar, dass einem nicht nur die Spucke wegbleibt, sondern auch zu sehr viel größerer Sorge Anlass gibt. 

Hoffen wir trotzdem das Beste. 

und wiederhole mich: Putin hat nicht nur die europäische Sicherheitsstruktur zertrümmert, sondern auch unsere Gewißheiten. Wie ich im Eingangsbeitrags geschrieben hatte, zwingt er uns, uns das Unvorstellbare vorzustellen. Nie hätte ich gedacht, daß wir hier in Europa einen Krieg erleben würden. Und trotzdem kann ich mir nicht ansatzweise vorstellen, was die Ukrainer gerade durchmachen müssen...

LG Hesse

Eigentlich müßte man sich kaputtlachen, so absurd klingt das: Putin vergleicht sich mit Zar Peter dem Großen. Aber nicht nur für die Ukraine ist das ein Déjà-vu, was dieser Kriegsverbrecher und Massenmörder da von sich gibt und tut. U.a. für Estland, wurde doch Narwa damals von Peter dem Großen dem russischen Reich einverleibt. Und Finnland, Polen sowie den anderen baltischen Staaten geht es nicht anders. Da schrillen die Alarmglocken. Und das sollten sie auch bei uns. Denn damit ist wohl (hoffentlich) jedem klar: man muß solch ein (von Großmannsucht getriebenes?) Geschwätz ernstnehmen und, jetzt kommt der üble Teil, überlegen, wie man dem begegnet.  

LG Hesse

Mit dieser Idee glaubt Putin, dass jetzt die Annexion der Gebiete rechtmäßig ist.

Hoffentlich ist die nicht auch ein Zeichen für weitere Agressionen.

Wir können leider nur hoffen und abwarten, was seine nächsten Schritte sind.

Leider, weiß keiner mehr weiter, denn die Sanktionen zeigen auch leider noch zu wenig Wirkung.

Nein! Die Ukraine muß weiterhin nach allen Kräften unterstützt werden. M.E. gibt es dazu keine Alternative. Wenn Putin mit seiner Erpressung durchkommt, macht das Appetit auf mehr - und ermutigt potentielle Nachahmer (China, Indien/Pakistan, Nordkorea). Dann ist wirklich alles Hoffen vergebens.

LG

Hesse

Wie geht es Euch damit? Berührt Euch dieser Überfall auf die Ukraine noch? Oder gehört er mittlerweile zum Alltag, den man halt zur Kenntnis nimmt? Was erwartet Ihr Euch und welche Konsequenzen seht Ihr für unsere Politik und Gesellschaft? Das würde mich interessieren.

LG  

Hesse

regelmäßig spenden für die Ukraine

astrein, dito, wie lupenrein

außerdem verfolgt es einem schon im traum.

Timothy Snyder hat dieses Thomas Mann Zitat getwittert. Ich finde es gerade sehr treffend.
Es stammt vom März 1941 aus einer Rundfunkansprache an das deutsche Publikum:

»Den Widerstand Englands, den Beistand, den Amerika ihm leiht, brandmarken eure Führer als ›Kriegsverlängerung‹. Sie verlangen ›Frieden‹. Sie, die vom Blute des eigenen Volkes und anderer Völker triefen, wagen es, dieses Wort in den Mund zu nehmen. Damit meinen sie: Unterwerfung, die Legalisierung ihrer Verbrechen, die Hinnahme des menschlich Unerträglichen. Aber das ist nicht möglich. Mit einem Hitler gibt es keinen Frieden, weil er des Friedens von Grund auf unfähig, und weil dieses Wort in seinem Munde nur eine schmutzige, krankhafte Lüge ist.«

hier müßte man eigentlich nur den Namen austauschen - und wie sich manche Leute vor den Karren von Frau Wagenknecht spannen lassen, ist schon erschütternd. Wo bleibt eigentlich die Empathie dieser Leute mit einem überfallenen Volk? Wir haben alle Sorge und möchten, daß dieser Krieg endet - besser heute als morgen! Nur: vielen Demonstranten scheint es vor allem um das eigene Wohl(gefühl) zu gehen. Oder haben sie sich mal ernsthaft ins Gedächtnis gerufen, was in den von Rußland und den russichen Milizen seit 2014 besetzten Gebieten passiert mit denjenigen, die nicht mit Putin sympathisieren? Sie sind Gewalt und Vertreibung ausgesetzt - und zwar seit 9 Jahren! Soviel dazu, man würde mit dem Einstellen der Waffenlieferungen und einem "Waffenstillstand" das Blutvergießen beenden. Wäre es nicht so zynisch, ich würde sagen: Selten so gelacht...!  

LG

Hesse