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Forum: "Wozu ich keine Lust mehr habe..."
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| Immer häufiger | | von: bger
erstellt: 05.05.2012 19:07:39 |
betiteln Schüler mich mit "unfair" und "gemein", nur weil
sie selbst irgendetwas nicht können. Ganz abgesehen davon,
dass es meist grundlos ist, finde ich das sehr respektlos.
Beispiel Nr. 1: Ich war so "gemein", in der Englischarbeit
(Kl. 7) eine Landkarte mit den einzelnen Landesteilen
beschriften zu lassen. Das war schon Wochen vorher als
Lernstoff für die Arbeit angegeben worden und im Unterricht
hatten wir oft auf die im Buch abgebildete Karte geschaut.
Aber, so der Protest der Klasse, wie kann ich in Englisch
Dinge aus dem Erdkundeunterricht abfragen, zumal sie in
diesem Schuljahr gar keine Erdkunde haben??? So was
Gemeines! Wie gemein, von Siebtklässlern zu erwarten,
England nicht nach Nordirland zu verlegen oder drei
Merksätze über UK, GB und British Isles auswendigzulernen!!!
Beispiel Nr. 2: Nach dem letzten Vokabeltest (Kl. 9)
beschwerte sich eine etwas vorlaute Schülerin - eine
leistungsstarke, die sich immer gern für die Schwachen stark
macht -, er sei "unfair und gemein" gewesen, denn die
Vokabeln von Gruppe A seien viel schwieriger als die von
Gruppe B. Eine Auswertung des Tests ergab übrigens einen
Durchschnitt von 1,9 für Gruppe A (die vermeintlich
schwierige) und einen von 3,2 für B! Wie gemein!!! |
| @ bger: Unfair | | von: kleinekinder
erstellt: 14.05.2012 17:17:14 |
Oh ja, genau, "unfair" und "gemein" sind beliebte Totschlagargumente, auch schon in der GS. Mir ist kürzlich erst aufgegangen, warum ich dabei immer Bauchgrimmen bekomme: Der erste Reflex bei solchen Vorwürfen war, mich zu rechtfertigen und vor allem mich schuldig fühlen zu müssen. Eigentlich aber war und bin ich wütend dabei, weil es die Verantwortung so fies verlagert: "Wie gemein, wenn Sie mir (bzw. gerne auch von Elternseite: meinem Kind) einen Punkt mehr gegeben hätten, dann wär´s jetzt ne Drei." Äh, nö! Eher: "Wenn du ein Ergebnis mehr richtig gehabt hättest, dann hättest du einen Punkt mehr und damit ne Drei".
Auch "voll unfair": "Meine Mutter sagt, Sie dürfen gar keine Hausaufgaben übers Wochenende aufgeben." Jene Mutter schreibt mir dann einen Zettel, dass sie nicht verstehe, warum ihr Kind immer wieder HAG übers WoE aufhabe. Wieder: Äh, nö! Klar bekommen meine Schüler auch freitags HAG auf. Die sind aber so bemessen, dass sie mit angemessener Arbeitshaltung und angemessenem Tempo in angemessener Zeit am Freitagnachmittag erledigt werden können. Damit ist das WoE frei. |
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