rolf fragte schon danach, ob ich eine Ansammlung von Respektlosigkeiten in diesem Forum haben wollte. Brauch ich nicht. Da habe ich den vollen Überblick, und ich denke, es ist an anderen Schulen nicht viel anders, obwohl es mir manchmal so vorkommt, als arbeiteten hier etliche auf der Insel der Glückseligen (oder in Bayern).
Was mich wirklich interessiert, sind auch nicht Hilfen, sondern Konsequenzen.
Und da liegt der Hase im Pfeffer. Unsere Schüler haben längst durchschaut, dass wir gar keine Machtmittel mehr haben.
Was ist denn wirklich möglich bei grobem Fehlverhalten?
NAch aller erzieherischen Einwirkung (Gespräche mit dem Schüler, den Eltern etc.) kommt irgendwann der Punkt der Teilkonferenz (das ist in NRW jetzt der Ersatz für die Klassenkonferenz). Die TK setzt sich mittags zusammen, hört den Delinquenten, der evtl. ein Mädchen geschlagen hat, an, hört die Eltern an, berät dann eine halbe Stunde, wägt ab und erteilt eine Ordnungsmaßnahme.
Der Schüler schlottert vor Angst, weil er im Anfangsstadium einen schriftlichen Verweis bekommt. Beim dritten oder vierten Vergehen wird sich die TK dann evtl. durchringen, die nächst höhere Stufe zu verhängen, einen Ausschluss vom Unterricht bis zu zwei Wochen. Und dann? Und danach, wenn es immer noch nicht klappt?
Möglich ist noch die Versetzung in eine andere Klasse. Dazu muss aber erst die Gesamtlehrerkonferenz tagen. Und dann? Und danach, wenn es immer noch nicht klappt?
Versetzung an eine andere Schule. Kein Schulleiter/keine Schulleiterin, zumindest meine nicht, traut sich an diese Maßnahme heran, weil der Schulrat das auf jeden Fall abwiegeln wird.
Tja, und dann?
Die cleveren Schüler haben das längst durchschaut und führen sich auf wie die Könige in der Schule.
Jetzt kommt Rolf wieder. Aber wenn man früher schon anders unterrichtet (pardon unterrichten darf ja gar nicht sein) hätte, dann ...
Es interessiert mich aber einen feuchten Kehricht, ob bei einem Schüler in früher Kindheit mal ein Pfurz quer gesessen hat, den die Eltern oder die GS-Lehrer nicht entsprechend gewürdigt haben. Und dann wäre alles anders gelaufen.
Es interessiert mich auch nicht, ob die Stimmung im Kollegium gut oder schlecht ist.
Die Situation ist da. Und ab hier geht es los.
Aber wie?
So, viel geschrieben, was wohl auch wieder zu vielen Missverständnissen führen wird.