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Forum: "Wer hat Erfahrung mit Zusammenarbeit Jugendamt bezügl. verwahrlostem Schüler?"
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| Wer hat Erfahrung mit Zusammenarbeit Jugendamt bezügl. verwahrlostem Schüler? | | von: janne60
erstellt: 24.11.2007 17:26:33 |
Mein Problem ist Folgendes: ich habe eine Schülerin (1. Klasse) aus sehr schwachen sozialen Verhältnissen (junge Eltern, total überfordert, 5 Kinder, Hartz-Empfänger,am Rande der Verwahrlosung, Familienhilfe kommt ab und zu), die seit Wochen Läuse hat. Die Eltern kriegen die Situation nicht in den Griff, das Kind hat bisher von 58 Unterrichtstagen 37 versäumt. Wir (Schulleitung und ich)stehen in Kontakt mit Gesundheitsamt und Jugendamt, aber sehr unbefriedigend. Gesundheitsamt war dort, hat Ratschläge erteilt. Jugendamt war dort, hat mit Gericht gedroht, Familienhilfe geht wegen der Läuse nicht mehr hin. Habe um ein Gespräch mit Jugendamt gebeten. In diesem hat man mir gesagt:" Die müssen ihr Läuseproblem in den Griff kriegen. Herausnahme der Kinder geht nicht, weil eine emotionale Bindung besteht und das Wohl des Kindes nicht gefährdet ist." Was er mir nicht sagen konnte, war, wie es mit der Schulpflicht bestellt ist, und ob es nicht Wege gibt, hier mehr Druck zu machen. Mich als Lehrerin interessiert doch in erster Linie, ob das Kind seine Schullaufbahn verfolgen kann. Wie es momentan aussieht, wird es seine Defizite nicht aufholen können (mit wem auch), hat schon viel zu viel versäumt und ist jetzt bereits zum Sitzenbleiben verdammt. Das ärgert mich sehr, vor allem die Einstellung des Herrn Jugendamt, der darüber relativ gelassen war (is eben so *achselzuck*).
Mir hat er gesagt, ich könne auch nichts weiter tun.
Hat jemand Ratschläge für mich, wie ich mich weiter verhalten soll, an wen ich mich vielleicht noch wenden kann? Oder muss ich die Situation tatsächlich so hinnehmen?
Nebenbei bemerkt stößt mir dabei der Fall aus Schwerin auf, wo nun im Nachhinein wieder großes Geschrei ist über die Versäumnisse aller Beteiligten. Ich fühle mich einfach im Moment furchtbar unwohl bei dieser untätigen Rumwarterei.
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| wohl des kindes nicht gefährdet... | | von: miro07
erstellt: 24.11.2007 18:18:38 |
wenn es der schulpflicht nicht nachkommen kann??
in dieser situation hilft vielleicht nur, dem jugendamt, dem gesundheitsamt mehr und mehr auf den wecker zu gehen.
wo könnte man sich noch hilfe holen? wie sieht es mit hilfeangeboten von kirchlicher seite aus, wie ist es mit dem angebot der kindernothilfe? http://www.4teachers.de/url/2118...
miro07 |
| . | | von: palim
erstellt: 24.11.2007 18:35:17 |
Das eine ist, dass auch ich den Kinderschutbund informieren würde, denn die gehen in Familien etc. Auch sie haben viel zu tun, aber ich habe gute Erfahrungen gemacht.
Das andere: alles, was du in Bezug auf Ämter unternimmst, solltest du dort schriftlich einreichen. Dann ist es nämlich aktenkundig.
Auch ich habe keine guten Erfahrungen und es ist nicht leicht, gewisse Jugendamts-Mitarbeiter ans Mitdenken zu bringen. DAs würde ich keineswegs auf andere Leute übertragen, die Frau, die für unsere Gemeinde zuständig ist, halte ich aber für schlichtweg unfähig.
Abgesehen davon ärgert auch mich, dass es in den Medien hochkocht, sobald etwas richtig Schlimmes passiert. Die Mahnungen, Klagen, Forderungen, die man immer wieder ausspricht, will aber keiner hören. Und wieder wird auch jetzt nach einer möglichen Null-Lösung gesucht - Untersuchungen der Kinder beim Arzt kosten nämlich den Staat nicht.
Palim |
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