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Forum: "Aussehen"
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| @ pieniporo | | von: klexel
erstellt: 19.07.2008 18:32:39 geändert: 19.07.2008 18:43:20 |
was spricht dagegen, sich modisch und seinem Typ entsprechend zu kleiden?
Gar nichts.
Wenns denn so wäre. Aber viele, vor allem Männer, verwechseln modisch mit sehr nachlässig, und das finde ich schlimm.
Und modisch heißt ja nicht, dass ich mich den Schülern anbiedern muss.
Die Außenwirkung bezog ich eigentlich auf die Eltern oder auf Außentermine der Kollegen (bei der Stadt, Schulamt, Praktikumsbesuch in den Betrieben etc.)
@ charlotteluise: Das eine schließt das andere doch nicht aus, oder?
Zitat von hesse, weiter oben:
Letztlich ist auch die z.T. verheerende Art sich zu kleiden ein Mosaiksteinchen neben vielen anderen, das zum schlechten Bild des Lehrers in der öffentlichen Wahrnehmung beiträgt.
Danke, hesse
klexel |
| Ich kann 95i nur zustimmen | | von: doris1
erstellt: 20.07.2008 11:41:04 |
wenn es um Berufsfindung und -vorbereitung geht, sprechen wir von zu beachtenden Vorgaben. Viele Berufe haben eine inoffizielle Kleiderordnung (Banken, Versicherungen, im Verkauf etc.), also überall dort, wo Kundenverkehr im Spiel ist. Identity cooporation ist zum wichtigen Bestandteil im Berufsleben geworden. Seien wir doch mal ehrlich: Wir machen doch alle Unterschiede: zum Sport gehen wir anders, zu Hause räkeln sich viele in Wohlfühlklamotten und wenn wir ausgehen, kleiden wir uns ebenfalls anders.
Ich verstehe den Aufschrei einiger Kollegen/innen auch nicht. Vor kurzem sprach ich einen jungen Kollegen im Auftrag des Chefs an, der sehr unangemessen zum Unterricht erschien( sehr sehr abgewaschene und schlapprige Jeans,an der Fetzen herunterhingen, ein verwaschenes T-Shirt und Haar, die vor Fett nur so trieften....! Soll dies eine Identifikation mit Jugendlichen sein? Ich glaube, hier versteht jemand seinen Rollenwechsel nicht.Ganz sachte und vorsichtig sprach ihn darauf an. Reaktion: zwei Tage waren o.k, ein Tag später kam er wieder so. Jetzt "kümmert" sich ein Kollegin etwas um ihn.
Wenn jeder sich am Arbeitsplatz so kleidet, wie er es will, dann machen wir uns unglaubwürdig, wenn wir von Schülern verlangen, dass sie sich angemessen an ihrem "Arbeitsplatz" kleiden. Meine Schüler sind in vielem "reifer" als dieser Kollege! |
| Mir fiel gerade ein Lehrer von mir ein, | | von: clausine
erstellt: 20.07.2008 12:38:22 |
der alleinstehend war (katholischer Priester) und unheimlich schlecht angezogen in der Schule erschien: 2 verschiedene Socken, Schlips auf links, ungebügelte Hemden, abgetragener Anzug, oft schmutzige Schuhe (ich erinnere mich an seine Renovierungsversuche zu Hause, da kam er mit verkleisterten Schuhen).....wir haben uns als Schüler genau einmal über ihn lustig gemacht. Er hat uns mit seiner Intelligenz, seinem Humor und seinem enormen Fachwissen derartig in seinen Bann gezogen, dass sein Aussehen völlig unwichtig wurde.
Ich selber als Lehrerin sehe das allerdings auch zwiespältig. Wenn es um die Vorbildfunktion geht, kann ich den Vorrednern nur zustimmen. Wir sollten unsere Kleidung unserer Position anpassen und uns nicht auf die Stufe mit den Schülern stellen. Das heißt ja nicht, dass ich in Rock und Bluse herumlaufen muss (wenn ich mich darin verkleidet fühle), es gibt sicher in unserer Mode-Welt irgendetwas zwischen Schlabberlook und Zwangsanzug. (Da schaue ich immer mitleidsvoll auf meinen Mann, der immer im Anzug zur Arbeit gehen muss, egal, wie heiß es ist....)
Clausine |
| @ tinele78 | | von: hesse
erstellt: 22.07.2008 09:18:07 |
Das ist u.a. eine Sache der Erziehung und des Respekts, den ich anderen entgegenbringe und von anderen ja auch erwarte - also eigentlich nur eine Sache des gesunden Menschenverstands.
Man muß doch nur überlegen, wie Dinge wirken und dazu mal einen Perspektivenwechsel vornehmen.
Ich zähle mich durchaus NICHT zur "Geht gar nicht-Fraktion", vielmehr gewinne ich den Eindruck, einige hier WOLLEN uns mißverstehen: Bequeme Kleidung muß doch nicht wie vom Hausmüll aussehen (und am Ende auch noch so riechen)! Also, WO IST DAS PROBLEM?
Es ist doch normal, daß ich Dinge, die ich von meinen Schülern erwarte, auch vorlebe, zumindest mich darum bemühe, egal, ob es sich dabei um bestimmte Werte und Normen, wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, etc. handelt. Immerhin haben wir auch einen Erziehungsaufttrag.
Mit welchem Recht kann ich von Schülern ein bestimmtes Verhalten oder Auftreten erwarten, wenn ich es nicht als selbstverständlich vorlebe? Da werde ich doch unglaubwürdig!
Und wie gesagt: Man muß hier doch keinen künstlichen Gegensatz konstruieren, den es m.E. nicht automatisch gibt!
LG
Hesse |
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