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Forum: ""Ehrenmord" an Morsal"

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"Ehrenmord" an Morsalneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: unverzagte Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 13:52:23

Sicher habt ihr von dem sog. Ehrenmord an der jugendlichen Afghanin Morsal durch ihren Bruder in den Medien gelesen: Vor ca. drei Wochen wurde sie von ihrem älteren Bruder auf einem Hamburger Parkplatz erstochen, weil dieser ihre westlich orientierte Lebensart als Schande für die Familie wertete.

Mich beschäftigt seitdem die Frage, warum mit diesem ungeheuerlichen Geschehnis doch relativ verhalten umgegangen wird. Ein diesbezügl. Leserbrief meinte dazu, dass die Emotionen und Reaktionen sehr viel stärker ausfallen, wenn z.B. Neonazis ausländische Mitbürger attackieren oder eben auch ermorden...diese Behauptung macht mich nachdenklich, weil ich sie nachvollziehen kann und nach einer Erklärung dafür suche:

Wird im Fall "Nazi ermordet Farbigen" eher reagiert, weil die Betroffenheit über die eigene Geschichte mitspielt und man sich deutlichst abgrenzen will?

Bin ich weniger betroffen von dem Mord an Morsal, weil ich mich hier kulturell besser distanzieren kann?
Nur mehr die Parallele zum Frausein ziehe?

Freue mich auf eure Sichtweisen!

Unverzagte grüßt.


Im Stern Nr. 23neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 14:12:57 geändert: 06.06.2008 15:04:57

letzter Woche gab es einen langen Artikel zum Thema Morsal und Ehrenmord.

Am Ende des Artikels gab es Kommentare zur gegenwärtigen Rechtsprechung.
Tenor: Deutsche Gerichte begründen vergleichsweise milde Urteile für Taten "im Namen der Ehre" immr wieder mit dem "anderen Kulturkreis".

Ich zitiere sinngemäß:

Eine Familienrichterin weigert sich, eine Deutsch-Marokkanerin von ihrem prügelnden Mann zu scheiden, weil es in diesem Kulturkreis nicht unüblich sei, dass der Mann ein Züchtigungsrecht ausübt.

Ein Ehepaar wurde grausam umgebracht, weil es gegen den Widerstand der Brauteltern geheiratet hatte. Die Richter entschieden auf Totschlag, nicht Mord, weil den Angeklagten aufgrund ihrer heimatlichen Wertvorstellungen nicht bewusst gewesen sei, dass ihre Beweggründe verwerflich und sozial rücksichtslos anzusehen sei.

Ein Türke stößt seine Tochter vom Balkon, weil sie sich gegen Zwangsheirat gewehrt hatte. Anklage wg. versuchten Totschlags.

Eine türkische Rechtsanwältin aus Düsseldorf sagt dazu:
Viele Deutsche haben eine Nazi-Macke. Sie trauen sich nicht, gewalttätige Migranten zu kritisieren, weil sie Angst haben, sofort als rechtsradikal betitelt zu werden .
Der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ciftlik fordert mehr Mut vom Staat. Selbst Migranten würden sich oft über zu viel Verständnis wundern.

Mich packt bei solchen Morden auch immer die Wut, dass viele Urteile zu milde und viele Reaktionen zu verständnisvoll sind. Wieso gilt nicht für alle gleiches Recht????


Es ist zu befürchten,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fuse Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 14:47:38

dass bei solchen milden Urteilen auch eine Rolle spielen könnte, dass möglicherweise manche insgeheim der Ansicht sind, es sei egal, wenn sich Ausländer untereinander umbringen, so lange keine Deutschen betroffen sind...



das glaube ich eher nicht, fuseneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 15:31:06 geändert: 07.06.2008 12:52:02

Was mich erschüttert ist die Tatsache, daß deutsche Richter, die einen Eid auf die deutsche Verfassung - das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland - abgelegt haben, Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen,von Menschen eines anderen Kulturklrises hier begangen, milder bestrafen als die Taten eines Deutschen.
Ja, gilt das Grundgesetz und gelten die darauf aufbauenden Gesetze etwa nicht gleich für alle, die in Deutschland leben?
Da muß ich was verpaßt haben.
Ich meine:
Null Toleranz gegenüber Denen, die hierzulande gegen die Gesetze unseres Landes verstoßen und amtliche Untersuchungen für Richter, die durch zweierlei Maß die Aushöhlung unseres Rechtssystems zumindest dulden - wenn sie es nicht sogar durch ihre Rechtssprechung aktiv betreiben.


Nachtragneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 15:36:56

zum Sternartikel.

Der BGH hatte unter anderem bereits 2002 festgelegt, dass die Herkunft aus einem anderen Kulturkreis kein ausreichender Grund sei, um von einer Verurteilung wegen Mordes abzusehen.

Geholfen hats wohl nicht viel...


viele Gründeneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 16:52:14 geändert: 06.06.2008 19:04:06

So viele Dinge, die gegen unsere Gesetze sind oder die zwas nicht direkt gesezteswidrig aber gesellschaftsschädlich sind, wurden und werden an vielen Stellen mit Hinweis auf den "besonderen Kulturhintergrund" nicht ausreichend verfolgt.

Das fängt an mit dem mangelhaften Zugang von Mädchen aus Migrantenfamilien zu Bildung inklusive Fernhalten von der Schule, es geht weiter beim ständigen Ärger bezüglich der Teilnahme am Sportunterricht oder am Schwimmen oder auch das offene Propagieren und Tolerieren von Gewalt älterer männlicher Migranten gegenüber jüngeren Mädchen der Familie aus Gründen der Ehre. Das fängt schon oft im Kleinen an und man schaut halt weg.

Die Weigerung, ausreichend die deutsche Sprache zu erlernen hat keinerlei echte Konsequenzen. "My Home is my Castle" oder wie das auf türkisch oder arabisch heißen mag, bedeutet gerade dort eine absolute Macht der Männer in der Familie in einem geschlossenen Umfeld, die auch dadurch gefestigt wird, dass den Mädchen der Zugang zum Erlernen der Sprache verwehrt oder erschwert wird.

Statistiken belegen, dass in muslimischen Familien das Gewaltpotential signifikant höher ist als in deutschen Familien.

Die Behörden interessiert das wenig. Solange eine Familie nach außen hin vollständig ist (Papa, Mama, Kinder) und solange dort nicht gehungert wird, gelten diese Familien als intakt und man kümmert sich nicht darum, wo das Mädchen ist, das schon seit 6 Monaten nicht gesehen wurde (ab in die Türkei zum Heiraten).

Aus eigener schulischer Erfahrung weiß ich, dass sich Behörden ganz besonders schwer tun, Hinweise auf Probleme in Migrantenfamilien überhaupt ernst zu nehmen.
Auch dort wird mit zweierlei Maß gemessen. Würden sich die Dinge, die sich in den schwierigen Migrantenfamilien abspielen, in Deutschen Familien abspielen, dass wären die Behörden ruckzuck vor Ort. Feigheit? Unvermögen? Oder einfach Schiss, als Rassistisch zu gelten?

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass viele Kinder und Frauen aus muslimischen Familien den Behörden abgrundtief misstrauen. Die meisten wissen gar nicht, dass unsere Behörden zum Helfen da sind und nicht nur zur Kontrolle. Wahrscheinlich gibt es da aus den Heimatländern sehr schlechte Erfahrungen oder auch unsere bürokratische Art der Ausländerbehörden, mit Migranten umzugehen hat die Leute ein für alle Mal abgeschreckt.

Ein allerletztes: unsere Art, mit Konflikten oder Fehlverhalten umzugehen ("das war aber sehr böse von dir, darüber solltest du noch einmal nachdenken und ein Anti-Gewalttraining machen"), ruft doch schon bei unseren Hardcore-Kandidaten nur noch ein müdes Lächeln hervor, und die sind hier sozialisiert.
Wie erst soll es auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene Eindruck machen, die aus einem ganz anderen - teilweise sehr repressiven - Kulturkreis kommen?


Immer die Jungs ...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sufrefape Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 20:04:59

Ich habe gerade den Artikel im Stern gelesen - die Berichterstattung finde ich allgemein übrigens nicht verhalten, ist doch relativ groß aufgemacht worden.

So wie es für mich aussieht, ist doch von Behördenseite nicht mehr oder weniger gemacht worden, als wenn eine deutsche Familie betroffen wäre. Das Mädchen ist immer wieder freiwillig zurück nach Hause gegangen. Oder sehe ich das falsch?


Muss man eigentlich Toleranz zeigen, wenn jemand meint, Gewalt sei gerechtfertigt, weil sonst die Ehre der Familie beschmutzt werde. Bei mir hört´s da auf.

Politisch inkorrekt grüßt Susanne


@ sufrepapeneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 20:21:01

Ich habe gerade den Artikel im Stern gelesen - die Berichterstattung finde ich allgemein übrigens nicht verhalten, ist doch relativ groß aufgemacht worden

Ich hab den Sternartikel ja eigentlich auch nur erwähnt, über die Größe der Aufmachung hab ich doch gar nix geschrieben.

Ich geb dir recht zu deinem 2. Absatz. Es ist wohl tatsächlich vieles geschehen, um dem Mädchen zu helfen - und sie selber hat sich vielen Hilfsangeboten immer wieder entzogen. Vielleicht ist man da wirklich machtlos, wenn nicht schon im Vorhinein eingegriffen wird, z.B. über den Bruder, der, obwohl inzwischen länger schon als Intensivtäter bekannt - immer nur mit Sozialstrafen und Bewährungsstrafen davon kam.

Mich hatte nur die unterschiedliche Rechtsprechung geärgert, da hab ich aus dem Absatz (Kasten)S. 50 zitiert.

LG
klexel


genau deiner meinung, lupenreinneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ivy81 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 06.06.2008 20:45:48

Und dieser Meinung sind nicht nur viele Deutsche, sondern auch Ausländer. Unsere türkische Lehrerin hat sich mit mir letztes Jahr über das Thema unterhalten. Sie erzählte, dass viele Familien in ihrer Moschee sehr bestürzt sind, wenn so etwas passiert. Und auch ihre Priester predigen eigentlich dagegen. Der Islam ist ja eine friedliche Religion, meint sie. Und solche Taten oder ähnliche schaden dem Ansehen des Glaubens. Aus dieser Ecke würden härtere Strafen nicht als rassitisch sondern als notwendig und wünschenswert angesenhen. Das Verhalten der deutschen Gerichte hat dort wohl auch großes Kopfschütteln ausgelöst.

Ich finde, "gleiches Recht für alle" sollte nicht nur in eine Richtung gelten! Man darf nicht mit zweierlei Maß messen, nur um als weltoffen zu gelten.

Meint ivy


@klexelneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sufrefape Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 07.06.2008 09:19:13

"verhaltene Berichterstattung" bezog sich nicht auf deinen Beitrag, sondern auf das erste Posting von unverzagte! Sorry für das Missverständnis!


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