Meine eigene Klasse hat meine Privatnummer - die steht oben auf der Telefonkette der Klasse neben der Schulnummer - und bekommt bei Ausflügen auch meine Handynummer. In anderen Klassen schreibe ich sie manchmal ins Mitteilungsheft, wenn Gesprächsbedarf besteht.
Meine Erfahrungen damit sind nicht schlecht. Alle paar Jahre gibt es mal eine überbesorgte Mutti, die wegen jeder Kleinigkeit anruft. Aber größtenteils wird das nicht ausgenutzt. Wenn man ältere Schüler hat, rufen die Eltern sowieso seltener an. Mitunter bekomme ich auch einen Anruf von einem Schüler, der irgendeine Information braucht. Auch damit gab es noch kein Problem.
Eine Kollegin von mir macht es so: Sie hat eine Dienst- und eine Privatnummer. An der Dienstnummer ist immer ein AB angeschlossen, sie geht nicht ans Telefon, sondern ruft zurück. Auch eine Lösung für Leute, die Angst vor Eingriffen in ihr Privatleben haben.
Ich habe mir ein Handy zugelegt, das ich für Schüler und Eltern verwende.
Auf Klassenfahrten müssen wir ja in BY ein Handy mitführen. Diese Nummer gebe ich auch meinen S, vor allem wenn wir unterwegs sind. So können sie sich bei mir melden wenn es Probleme gibt - und ich habe im Gegenzug von jeder Schülergruppe mindestens eine Handynummer wo ich mich melden kann.
Der Vorteil ist, dass ich jederzeit rangehen kann wenn ich das will oder kann - und zurückrufen kann, wenn es eben nicht geht, ich nicht will oder ich es ausgeschaltet hab...
ich moecht mit Eltern nicht mailen und nicht telefonieren (wenn ich Klassenlehrerin waere, wuerde ich das noch eher einsehen) - die Eltern koennen mich erreichen ueber die Kinder, ueber das Sekretaeriat, mir eine Nachricht ins Fach legen lassen - kein Problem! Hat bisher gut geklappt, jeder war froh und ich hatte trotz meiner noch nicht ganz einjaehrigen Taetigkeit auch schon ein paar Elterngespraeche.
Ehrlich gesagt bin ich froh, dass diese nicht am Elternabend stattfinden muessen (nicht alle!), denn dann redet man ja sowieso vor der versammelten Klasse und kann erst einmal generelle Probleme klaeren...und, ehrlich gesagt und bei allem Einsatz, den ich bringe: Abends um acht bin ich auch mal muede vom vielen Reden...
Also: Mit mir kann und soll jeder reden und das hat bisher auch funktioniert!
Liebe Gruesse aus dem Saarland (Gymnasium)
marelle
Stimmt, aber es gibt eben keine festgelegten Eltersprechtage, die muss man eben in seinen Freistunden fuehren. Mir ist es beim letzten (und meinem ersten!) Elternabend passiert, dass eine Mutter (deren Tocher mir gegenueber sehr ungezogen war) noch ein privates Gespraech gesucht hat...und das war dann doch etwas anstrengend!
Das naechste Mal vertage ich das, aber andererseits war ich in diesem speziellen Fall froh, dass die Sache geklaert werden konnte.
marelle
Ich nutze die Elternabende (Klassenpflegschaftssitzungen heißen die bei uns) auch zu Elterngesprächen. Immer bleiben auch zwei, drei Eltern etwas länger zu einem Gespräch. Ich gehe dann etwas zur Seite mit den entsprechenden Eltern, der schwierigste Fall bleibt für zuletzt. Manchmal bestelle ich mir auch Eltern für den Abend etwas früher. Ist doch eine super Gelegenheit! Auch auf die Gefahr hin, als Letzte das Schulgebäude zu verlassen (und der Hausmeister guckt schon mahnend in den Raum...)
Eine gute Gelegenheit sind immer auch Elternstammtische, da kann man auch das ein oder andere Gespräch führen, wenn es um andere Dinge als Zensuren geht.
Bei uns sind nächste Woche die Elternsprechtage. Am Montag der letzten Schulwoche vor den Osterferien haben wir die Terminlisten ausgeteilt und meine Liste war vor den Osterferien schon fast voll, zwei Tage nach den Ferien erklärte ich den Schülern, dass ich keine Termine mehr frei habe.
Vorgestern dann kam ein Nachzügler mit seinem Zettel zu mir. Ich fragte ihn, warum er nicht früher bei mir war und erntete nur ein Schulterzucken. Obwohl es sich um einen leistungsschwächeren (allerdings nicht versetzungsgefährdeten) Schüler handelt, habe ich "nichts mehr frei" auf seinen Zettel geschrieben. Er hatte insgesamt 7 Tage Zeit, einen Termin auszumachen, und meine Liste ist mit 47 Terminen pickepackevoll! Seine Eltern kenne ich übrigens seit Jahren (ich war die KL seiner älteren Schwester). Hättet ihr in dem Fall auch so gehandelt?
Ich sehe das genauso. Wenn der Elternsprechtag in einer bestimmten Form Tradition hat, wissen alle Bescheid und können sich danach richten. Zudem ist dein Tag voll genurg und die Konzentration ist schon über Gebühr belastet. Kann es sein, dass der Schüler den Teremin bewusst verschlampt hat. Ich würde die Eltern anrufen und auch einen Aktenvermerk machen, dass der Terminwunsch verspätet kam.
Es ist nicht jeder in der Lage bereits Wochen im Vorhinein einen Termin zu planen. Nicht einmal das Beantragen von Urlaub ist in Zeiten von Kurzarbeit eine verlässliche Planungshilfe.
Ich halte das Ganze für einen Untauglichen Versuch von Erziehungsarbeit an Eltern.
Die Gespräche dauern in der Regel 5-10 Minuten; folglich werden für ca. 50 Gespräche knapp 6 Stunden benötigt und die werden sogar vergütet.
Die Gespräche werden nicht vergütet - das fällt einfach in die nicht messbare Arbeitszeit von Lehrern außerhalb von Unterricht. Und ich glaube nach wie vor, dass ein zu langer Elternsprechtag auf Kosten der Gesprächsqualität geht. Die Masse machts nicht.