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Forum: "Unmotivierte Schüler im Förderkurs (Kl. 9)"
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| Du kriegst also | | von: bger
erstellt: 02.10.2010 00:05:29 |
offenbar voll den Frust des Mathelehrers auf der
einen und den der Schüler auf der anderen Seite
ab. Nicht zu beneiden! Du sollst dich natürlich
mit dem Kollegen absprechen, aber andererseits
kann dir keiner verbieten, deinen Unterricht so zu
gestalten, wie du das für sinnvoll erachtest (es
sei denn, das Förderkonzept deiner Schule macht
dir Vorschriften). Wenn du so zwischen den Stühlen
sitzt, mach ein eigenes Konzept und besprich das
mit dem Fachlehrer. Es ist doch kurzsichtig, nur
das gerade anstehende Thema zu üben, für
Einstellungstests und Abschlussprüfung müssen sie
eh alles können. Vielleicht nehmen dich die
Schüler auch ernster, wenn du ihnen das klar
machst und wenn sie feststellen, dass du nicht
"der verlängerte Arm des Fachlehrers" bist.
Nebenbei: An Zirkel usw. hatte ich wirklich nicht
gedacht. Wie gesagt, ich bin nicht vom Fach,
allerdings bin ich auch an einer Realschule. |
| @bger | | von: missmarpel93
erstellt: 10.10.2010 06:42:41 |
Das Förderkonzept der Schule ist doch nur der organisatorische Rahmen.
Das Problem, das mitzekatze angesprochen hat und das die meisten kennen, ist, dass die Förderschüler keinen Bock auf Förderung haben. Die Förderung muss zwangsläufig in den Randstunden stattfinden, es sind also alle zuhause, nur die Förderschüler müssen noch da bleiben. Vor diesem Hintergrund ist es schwer für die Inhalte zu motivieren, zumal die Schüler vom Förderfach eh schon angenervt sind, da dieses offensichtlich nicht zu ihren Kernkompetenzen gehört. Und so sitzen die fachlich Schwächsten, die innerhalb der Vergleichsgruppe das untere Drittel abbilden, in einem Förderkurs zusammen. Die meisten zeigen innerhalb der Fördergruppe kein Interesse, sich mit ihren fachlichen Defiziten auseinander zu setzen. Hinzu kommt dass den allermeisten SuS im Jhg. 9 ihr Schulabschluss so was von am Arsch vorbei geht, dass ich mich immer wundere.
(Ich bin z. Z. Kl in 9)
Hierbei tun sich besonders die Jungen hervor. Je stärker wir die auf das Schülerbetriebspraktikum und die Berufswahl vorbereiten desto mehr retardieren die und verfallen in kindliche Muster. Die haben schlichtweg Angst vor ihrer Zukunft und dem, was auf sie zukommt. Ich habe den Eindruck, die würden sich am liebsten in den mütterlichen Uterus zurück ziehen, um nicht der feindlichen Lebenswelt begegnen zu müssen. Schule ist ja auch so heimelig ... Vor allem ist sie für SuS aber überschaubar, und eigentlich wolen sie da gar nicht raus. Schließlich sind doch auch alle Kumpels da, mit denen man so prima abchillen kann.
Das Chillen nicht zu den Kernkompetenzen zählt, mit der man sich auf dem Ausbildungsmarkt behaupten kann, schwant den meisten schon. Es fehlt an der Motivation hieraus auch die notwendigen Konsequenzen zu ziehen und die angebotene Förderung anzunehmen.
Bei den schwierigen Fällen hat der Förderlehrer auch keine Unterstützung durch die Eltern. Und so kämpft der Förderlehrer wie einst Don Quichotte gegen Windmühlenflügel und würde gerne mit Sysiphos tauschen wollen Dessen Aufgabe ließ immerhin kleine Fortschritte zu, auch wenn die eigentliche Aufgabenstellung nicht abschließend gelöst werden konnte. |
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