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Forum: ""der weg der wanderhuren""
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| Roma in Dortmund | | von: bger
erstellt: 06.01.2012 13:56:40 geändert: 06.01.2012 14:02:35 |
Die Dokumentation habe ich nicht gesehen (wo lief die
denn?), aber ich bin Dortmunderin und habe das Thema in der
Zeitung verfolgt. Es geht hauptsächlich um Roma aus einer
ganz bestimmten Gegend, aus Plowdiw in Bulgarien, worüber es
schon erschütternde Berichte in der Zeitung und im Fernsehen
gegeben hat. Wenn man das sieht, wundert man sich nicht
mehr, warum die Frauen herkommen:
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/So-erlebten-
unsere-Reporter-das-Elend-in-Plowdiw;art930,1196554
Das Geld kam übrigens nicht nur der "verarmten Großfamilie"
zu, sondern eher bulgarischen Zuhältern, die damit z.B.
Immobilien in der Dortmunder Nordstadt erwarben. Ein
Hauptgrund für das Verbot des Straßenstrichs war die Zunahme
von Kriminalität, u.a. Taschendiebstahl.
Wobei es in der letzten Zeit nach der Schließung des
Straßenstrichs in Dortmund ruhiger geworden ist, zumindest
liest man nicht mehr viel darüber. Ich selbst thematisiere
das Problem in meinem Unterricht schon allein deshalb nicht,
weil wir keine Roma-Schülerinnen haben (die sind entweder
auf anderen Schultypen oder gehen im Regelfall sowieso nicht
zur Schule!). |
| Das Hauptproblem | | von: bger
erstellt: 06.01.2012 14:16:20 |
liegt doch im Heimatland, die kommen ja nicht von ungefähr
fast alle aus demselben Viertel von Stolipinovo, einen Vorort
von Plowdiw/Bulgarien. Vielleicht müsste die EU auch generell
kritischer hinschauen, bevor ein Land aufgenommen wird...
Bulgarien muss etwas gegen die Chancenlosigkeit dieser Leute
tun, den Analphabetismus bekämpfen usw. Nur so lässt sich das
Problem meiner Meinung nach lösen. Den Zuzug von EU-Bürgern
können wir in Deutschland nicht verhindern, und die Roma
gehören dazu. Solange sie ihre Chancen bei uns sehen und nicht
wissen, dass es auch möglich ist, ohne Kriminalität,
Prostitution oder Betteln und Hausieren zu überleben, werden
sie weiter kommen. Und in Sperrgebieten wird die Prostitution
eben heimlich ausgeübt, das ist doch immer schon so gewesen
und nicht wirklich neu! |
| vielen dank | | von: unverzagte
erstellt: 06.01.2012 15:26:04 |
für die interessanten stellungnahmen!
@bger
du schreibst:
Solange sie ihre Chancen bei uns sehen und nicht
wissen, dass es auch möglich ist, ohne Kriminalität,
Prostitution oder Betteln und Hausieren zu überleben, werden sie weiter kommen.
ich befürchte, solche thesen schüren weiter ein traditionelles feindbild wie "alle zigeuner sind böse, arbeitsfaul und klauen unsere hühner!", welches meist auf verallgemeinernden vorurteilen fußt. vielleicht sind das auch deine erfahrungen - möglich.
in besagter tv-dokumentation wurde jedoch ein vollkommen anderes bild der roma abgebildet:
männer, die sich arbeitswillig morgens in der hoffnung auf einen stundenjob an einer bekannten stelle im freien versammelten, wartend auf eine weitere erfahrung von purer ausnutzung ihrer arbeitskraft, die oft eben gar nicht entlohnt wird. wer keine lobby hat, den muss man auch nicht fair bezahlen wenn überhaupt.
frauen, die stundenlang gemüse einkochen und die produkte später in gläsern für einen hungerlohn verkaufen.
die einzige möglichkeit für roma legal für ihren lebensunterhalt zu sorgen, ist sich selbstständig zu machen, da sie ansonsten keinerlei arbeitserlaubnis erhalten, so die gestrige doku.
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| Nein, unverzagte, | | von: bger
erstellt: 06.01.2012 23:55:37 |
ich habe nichts gegen Roma bzw. habe gar keine persönlichen
Erfahrungen mit ihnen. Obwohl die entsprechenden Brennpunkte
nur etwa fünf Kilometer von meinem Wohnort entfernt liegen,
ist es doch eine andere Welt! Die Problematik kenne ich nur
aus der Presse und dem Radio, da kam reichlich. Hast du dir
den Bericht aus dem Herkunftsort der Leute durchgelesen, den
ich weiter oben verlinkt hatte? Das ist doch der typische
Teufelskreis: Eltern Analphabeten, kriegen keine Arbeit,
bringen die Familie irgendwie durch, Kinder müssen früh
mithelfen, aus Unwissenheit hat Bildung keinen Stellenwert.
Kinder aber gelten in ihrem Kulturkreis als Reichtum,
kriegen selbst früh Kinder - mitunter mit 13! - und das
Spielchen geht in der nächsten Generation weiter... Ohne
Schul- und Ausbildung ist da nichts möglich. Selbst wenn sie
eine Arbeitserlaubnis bekämen - was sollten sie hier machen,
wo schon unter den deutschen Arbeitslosen die Gruppe der
Nicht- bzw. Geringqualifizierten besonders hoch ist! |
| ich bin einfach nur sprachlos.... | | von: hartpet
erstellt: 07.01.2012 11:14:11 |
"Neben dem Mitleid nimmt der Zuschauer am Ende eine gehörige Portion Resignation ob der traurigen Situation wahr."(Zitat aus dem 2ten link von klexel)
so ist es mir ergangen. wer die doku nicht gesehen hat, der möge sich die beiden links ansehen, um sich einen eindruck zu verschaffen.
diese doku hätte nicht um mitternacht gezeigt werden sollen, sondern zu einer früheren sendezeit.
hier kann man die doku nochmals ansehen:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9192928 |
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