6.00 die Blaskapelle marschierte durch die Stadt umm alle
Bürger zu wecken, damit keiner den Tag verschlief
8.00 Eintreffen am Stellplatz, geordnet nach Betrieben,
Institionen, Schulen, Betriebssportgemeinschaften...
Verteilen der Fahnen, Wimpel, Tansparente (mit Kampflo-
sungen)
Austeilung von 5 Mark zum Feiern, Fahnenträger
bekamen 10, Lehrer und Schüler bekamen nichts, die
konnten ihre Brutwurst mit sozialistischem Bewußtsein
bezahlen
9.00 Marsch durch fast alle Staßen der Stadt, vorneweg die Blaskapelle
10.00 oder später Sammelpunkt Markt, Reden von einer
Tribüne aus vom Sieg des Sozialismus,klassenkämpferische Auseinanderseztung mit der Politik des Imperialismus, besonders der revanchistischen Bundesrepublik, Solidarität mit den jungen Nationalstaaten und den noch um die Freiheit
kämpfenden Völkern, verpflichtungen zur Erfüllung der sozialistischen Produktion...
11.00 privates Feiern, Anstehen noch Rostbratwurst, die es damals nicht immer gab
20.00 Schließung der Gaststätten, damit nicht später die Würde des Tages durch betrunkenes Gekröle eintweiht wurde
Dazwischen geisterten haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Stasi rum, damit sich nicht irgendwelche antisozialistischen Provokateure produzieren konnten.