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Forum: "Jungstudenten haben RS-Probleme"
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| sofern man | | von: janne60
erstellt: 29.07.2012 15:26:25 |
die "früher war alles besser"-Leier ummünzen könnte in "früher war alles anders", kann man ja mal wertfrei festhalten, dass früher mit kleinen Kindern VOR Schuleintritt mehr geredet, gesungen und gespielt wurde. Reime, Silbenklatschen, Sprechverse usw. konnte man bei Erstklässlern voraussetzen. Was in frühester Kindheit nicht angebahnt wird, holt Schule kaum noch auf. Und in dieser prägenden Zeit sind nunmal immer noch die Eltern verantwortlich für die Entwicklung ihrer Sprösslinge.
Kinder lernen in den ersten 3 Jahren restlos alles durch Nachahmung: Laufen, essen mit Besteck, Bücher betrachten, sprechen....
Die Veränderungen in der Gesellschaft haben dazu geführt, dass heute viele Eltern kein natürliches Gespür mehr dafür haben, was sie mit ihrem Kind anstellen sollen.
Und für die Entwicklung der Sprache und des Sprachgefühls, der Grammatik und des Wortschatzes ist es bei Schuleintritt zu spät.
Wenn man Lesebücher von vor 30 Jahren hernimmt, ist der Textanteil gegenüber den Illustrationen ca. 80% zu 20%. Heute ist es nahezu umgekehrt.
Fazit: Es wird von kleinauf nicht mehr soviel mit Sprache umgegangen wie früher, da kann es nicht verwundern, wenn die daraus resultierenden Defizite lebenslang mitgeschleppt werden. |
| Basiskomptenzen, ein schönes Thema | | von: palim
erstellt: 01.08.2012 10:56:00 |
Medienkompetenz ist in der heutigen Zeit des immer schnelleren technologischen Fortschritts eine Schlüsselkompetenz wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Sie ist Voraussetzung für die Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft sowie an demokratischen Prozessen der Meinungsbildung.
Medienkompetenz befähigt Schülerinnen und Schüler zu einem sachgerechten, selbstbestimmten und sozial verantwortlichen Umgang mit Medien.
Zwei Zitate vom recht neuen Internetauftritt des niedersächsischen Ministeriums http://www.medienkompetenz-niedersachsen.de
Gerade die Medienbildung ist doch heute immens wichtig.
Rechtschreiben ist auch F7 kennen und nutzen,
Schreiben ist auch Texte am PC verfassen, ändern, Tabellen, Diagramme erstellen etc.
Lesen ist auch, Informationen aus dem Internet suchen und verwenden können, ohne allein bei Wikipedia kopiert zu haben.
So wird der PC zum Werkzeug, statt nur Spielzeug zu sein.
Und LehrerInnen an allen Schulen kümmern sich auch darum, dass Kinder im Internet nicht in Fallen tappen und betreiben Prävention gegen Cybermobbing etc.
Palim |
| . | | von: palim
erstellt: 01.08.2012 14:24:19 |
@hesse
Schreib doch einfach Druckschrift, das können dann hoffentlich alle lesen.
Meine SchülerInnen lernen eine verbundene Schrift, wie es die Curricula vorsehen.
Eine AUSGANGS-Schreibschrift lernen sich nicht mehr, was aber auch nicht bedeutet, dass sie nicht schreiben lernen.
Bis zur Berufsschule sollten sie dann in der Lage sein, verschiedene Schriften gezielt einzusetzen und auch unterschiedlichste Typen lesen zu können.
zum Thema
Zur genannten Umfrage, die ja nun nicht veröffentlicht wird, weil sich die ProfessorInnen zu sehr aufgeregt haben:
Deutlich angesprochen wird u.a. auch, dass es gerade eine Beratung über Bildungsstandards in der KMK gibt.
Nicht, dass die Profs da Einfluss nehmen wollten, nein nein, tun sie aber doch und sie veröffentlichen ja auch Meinungen, ohne konkrete Daten und Erhebungsgrundlagen mitzuteilen.
Außerdem sagt er im Interview wörtlich:
Also, es wird ja nicht behauptet, dass die jungen Leute heute dümmer sind. Das sind sie keineswegs. Sondern die Kompetenzen haben sich eigentlich auf Gebiete verschoben, die für die Geisteswissenschaften höchst nachteilig sind. Also eine höhere Medienkompetenz bringt den Literatur- und Sprachwissenschaften wenig. Und das soll eigentlich markiert werden und kein allgemeines Bashing der Schüler oder Studenten durchgeführt werden.
Meiner Meinung nach bringt Medienkomptenz der Sprachwissenschaft sehr viel, denn diese hat ja gerade auch die sich verändernde Sprachwelt mit im Focus (siehe Beitrag von wulpius). Dieses Studienfach ist für die Förderung der Rechtschreibkompetenz und auch im Deutsch als Zweitsprachen-Unterricht übrigens immens wichtig.
Literatur wird inzwischen in der Schule weiter gefasst, das hängt mit dem angloamerikanischen Literacy-Konzept zusammen, das mit den Tests in den Schulen implementiert wurde. Es war ja gerade ein Ziel von VERA etc. die neuen Curricula und änderungen in die Schulen zu bringen. Und nun, nachdem sie jahrelang zugeguckt haben, beschweren sich die Profs? Guten Morgen!
Nahezu amüsant finde ich aber die Forderung nach einem Studium generale. Da fordert die Wirtschaft eine kürzere Schulzeit und ein schnelleres Studium, alle Welt setzt den Bachelor um, ohne frühzeitig an Nachteile zu denken, und schwimmt im Strom mit und jetzt merken die Profs, dass sie sich und ihre Anforderungen ändern müssen und fordern ein vorgeschaltetes Studium?
Dafür geben wir dann Studiengebühren oder Steuern aus, statt frühzeitig in KiGa und Schule ALLE Schüler angemessen zu fördern.
... die Geister, die ich rief!
Im übrigen fehlt 22jährige LehrerInnen sicher die Erfahrung, diese machen sie aber durch erhöhtes Engagement wett... und mit 32 haben sie dann schon 10 Jahre Erfahrung und noch eine lange Berufszeit vor sich.
Palim |
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