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Forum: "Eure Meinung zu Ganztagsschulen"
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| Biorhyhmus | | von: rhauda
erstellt: 10.01.2006 22:40:22 geändert: 10.01.2006 22:43:53 |
Hier ein ganz anderer Aspekt dr Themas:
Schools Waking Up to Teens' Unique Sleep Needs
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/01/09/AR2006010901561.html
Nachtrag: Zitat aus dem Artikel
Teachers reported that students were more alert, and research conducted by Wahlstrom showed a range of benefits to students and teachers -- and contradicted some of the biggest fears about the change: that after-school sports and jobs would suffer.
With the later start time, teenagers were less depressed, and it turned out that employers did not have big problems with students getting out of school later, Wahlstrom said. Although student grades did not rise significantly, the trends have been upward, she said. And some sports practices were shortened, but Edina and Minneapolis teams have played just as competitively as they had before. |
| ich bin überzeugte ganztagesschulenbefürworterin! | | von: silkeog
erstellt: 11.01.2006 15:01:04 |
ich arbeite an einer ganztagesschule und bin 100% überzeugt.
die schüler erleben schule nicht nur als ort des lernens, sondern
auch als ort des miteinanders. man geht gemeinsam essen,
verbringt die mittagspause mit vielen anderen, und darum
herum gibt es auch noch schule. vormittags läuft bei uns der
'normale' unterricht, der lehrer geht dann mit seinen schülern
essen. 1-2mal in der woche wird offene klasse angeboten, das
heißt, dass der lehrer auch in der mittagspause im
klassenzimmer ist und dort für fragen, nachhilfe etc. zur
verfügung steht. (wobei wohl die meisten lehrer sich in der
pause eh im klassenzimmer aufhalten.)
während dieser mittagspause gibt es viele verschiedene
angebote, dass die pause nicht langweilig wird. vorlesen in der
mediothek, stockkampf, milchbar, saftladen mit billiard,
clubraum... vieles hier wird von müttern übernommen, die gerne
im rahmen der mittagsfreizeit solch ein angebot täglich anbieten
möchten.
ich habe ein 7. klasse. die haben 2mal in der woche normalen
unterricht am nachmittag und 2mal in der woche fg's und ag's.
fg's sind freizeitgruppen, sie wählen zu beginn und zum
halbjahr jeweils eine fg aus einem breiten angebot - immer dem
alter angepasst. das reicht von mädchentreff über rope-skipping
und zirkus bis zur fußball-fg. es ist im prinzip für jeden was
dabei.
ag's sind dann die arbeitsgruppen. hier erlernt jeder jahrgang
ein - auf das alter abgestimmte - handwerk, mit den händen
arbeiten. eben das, was der großteil der hauptschüler gerne tut.
momentan erlernen meine das buchbinden. letztes jahr stellten
sie beispielsweise modelle von fachwerkhäusern her - unter
berücksichtigung der statik! die ag's wechseln 3mal pro
schuljahr, so durchlaufen sie viele handwerke und können sich
auch schon ein bild davon machen, was ihnen denn eventuell für
die zukunft liegen könnte.
die schüler gehen ab der 3.klasse über in den ganztagesbereich,
vorher haben sie mittags frei. ein kinderhaus kann jedoch die
aufnehmen, deren eltern arbeiten.
unsere schule ist im prinzip so strukturiert, dass es einmal den
ganztagesbereich gibt, mit häufig anderen mitarbeitern als 'nur'
den lehrern. zum ganztagesbereich gehören:
fg's, ag's, mittagsfreizeit.
dann auf der anderen seite der schulische bereich.
hausaufgaben gibt es bei uns prinzipiell nicht, da ein kind, das
den ganzen tag in der schule verbringt am abend beim besten
willen nicht auch noch hausaufgaben machen sollte. einen freien
nachmittag gibt es am mittwoch, da ist ab 12.25 kein unterricht
mehr.
bestimmt hab ich einiges vergessen, was meine schule betrifft
und was es wohl eigentlich braucht, um so ein konzept zu
erklären. das konzept der schule hatte seit 1971 zeit zu reifen,
denn seit es die schule gibt ist sie auch eine ganztagesschule.
eltern können so miteinbezogen werden wenn sie möchten, das
vereinsleben muss nicht leiden, da dafür am abend immer noch
zeit ist.
gruß silkeog |
| mmh... | | von: silkeog
erstellt: 11.01.2006 16:38:02 |
eltern werden nicht ehrenamtlich eingespannt, sondern auf
vertragsbasis. ganztagesbetrieb ist von 8 - 15.45 uhr. die frage
nach den elterlichen erziehungspflichten ist doch die: in vielen
familien wird diesen gar nicht mehr nachgegangen, ist es da nicht
sinnvoll, wenn (wenigstens) die schule am kind dran ist? zudem
können und müssen eltern vermehrt miteinbezogen werden,
gerade aus diesem grund. es geht natürlich keinesfalls, dass die
schule 'allein' die erziehungsaufgaben übernimmt, sondern: hand
in hand mit den eltern, die sich mit der wahl einer ganztagesschule
dazu verpflichtet wissen müssen. und wäre es nicht gut, wenn sich
einfach ALLE eltern ihren erziehungsaufgaben stellen müssten,
manche brauchen dazu vielleicht den 'tritt' und die unterstützung
der schule, andere können das vielleicht allein schaffen. |
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