Ich bin angemailt worden mit der Frage: Was ich unter Authentizität verstehen würde. Es ist jemand aus dem Forum gewesen und deshalb möchte ich es hier schreiben.
Authentizität ist für mich ein „Selbstsein”, so wie ich bin.
Ich habe dadurch, dass ich(wir, mit meiner Frau) das gleichberechtigte Zusammenleben mit unseren Kindern umsetzen wollte, erfahren, dass ich Anfangs viele Dinge getan habe, die ich mehr oder weniger dadurch getan habe, weil man dass z.B. so macht.
Beispiele: Die Aussage, dass ein Neugeborenes in den ersten 3 Monaten nicht viel „mitbekommt” ist eine gängige vorherrschende Meinung. Bei unserer großen dachten wir das auch noch, und sind auf sie, gegen unsere inneren Gefühle, die zweifellos vorhanden waren, zugegangen.
Inzwisachen ist unsere Jüngste, geboren am 22.2.2006 auch fast drei Monate. Ich möchte diese Zeit nie wieder so erleben, wie bei unserer Großen. Von wegen die bekommen nichts mit.
Jedes Kind kann schlafen lernen oder auch Ferbern genannt. Sicher haben wir auch schon daran gedacht es zu tun, aber hier ließen wir uns nicht drängen. Unsere Kinder schlafen irgend wann von allein ein, meisten da wo wir sind. Wir respektiren ihren Wunsch gleichberechtig zu leben und dann auch zu schlafen.
Das Rumgemache an dem Partner ist eine weitverbreitete Vorgehensweise. Der eine stellt Erwartungen an den anderen, weil er mein, er könnte nicht mit diesen oder jenen Eingeschaften weiter mit dem Partner zusammenleben (Partner nicht männlich, sondern sächlich gemeint).
Hier wird von dem Partner erwartet, dass er von seiner Authentizität abrückt. Das geschieht dann auch und zwar bei beiden. Die Folge, wie hier treffend erwähnt wurde ist, die immer schlechtere Kommunikation.
Erfahreners Beispiel: Eine Frau kommt zum Krabbelkurs. Sie ist mit ihrem Ersten überglücklich und erzählt stolz von zu Hause. Unter anderem erzählt sie freudestrahlen wie gene sie ihrem arbeiteden Mann das Essen macht und gene auch mal auf ihn wartet, wenn er später kommt. Die Reaktion darauf war, besonders von einer Geschiedenen, sehr unverständlich und zurückhaltend. Es war offensichtlich, dass der wartenden Frau es ein bisschen peinlich war, das erzählt oder gemacht zu haben. Um nun in der Gruppe zu bleiben und nicht immer auszufallen, wird sie lieber über zu Hause schweigen und damit rückt sie von ihrer Authentizität ab, weil ihr wohl viel daran lag es mit Freude zu erzählen.
Ich verstehe Authentizität als bei sich bleiben, nicht egoistisch, aber bei seinen echten Gefülen und sein Handeln danach ausrichten und nicht ständig gegen das eigene Gefühl anderen Vorstellungen folgen.
Bei unserem Thema ist es genauso. Es ist nicht möglich Rolf nachzumachen. Jeder kann prüfen, ob seine Gefühle so ein Verhalten mit Kindern/Schülern zulässt oder nicht.
Schönen Gruß
Stephan
PS: Sicher hört sich das alles rosig an, aber es ist sehr schwer nicht immer wieder in den alten Trott zu fallen. Es gelingt uns auch nicht alles, aber es gelingt immer öfter und es lohnt sich jede Kleinigkeit. Es ist für uns ein langer Weg.