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Forum: "Auffällige Schüler"
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| Auffällige Schüler | | von: gigs
erstellt: 13.09.2005 09:31:55 |
Wir haben in unserer Schule eine nicht geringe Anzahl von auffälligen Schülern.
Allerdings, so meine Beobachtung, gehen meine Kollegen und der Schuldirektor das Problem nicht direkt an, sondern beschwichtigen es eher, wie, das kommt ja immer vor, das sind die Jugendlichen in dieser Zeit, etc. Für mich eine untragbare Situation, da ich gewohnt bin, Lösungen gemeinsam zu erarbeiten. So ein Lösungsansatz kann wie folgt aussehen:
Die "Ampelkinder", d.s. die im gelben und roten Bereich, stehen unter besonderer Beobachtung. Für die "Gelben", treffen sich die beteiligten Lehrer regelmäßig, d.h. 2-3mal im Monat am runden Tisch und versuchen Lösungen zu erarbeiten (Direktor wird informiert, nicht involviert).
Die "Roten" Fälle werden auch am runden Tisch besprochen, allerdings unter der Teilnahme des Direktors. In diesem Fall sind aucn die Eltern Teil der Problemlösung, dh sie werden in die Lösungsalternativen mit einbezogen.
Was hält Ihr davon?? |
| Welche Schulart? | | von: maria77
erstellt: 26.10.2005 14:30:51 |
Wie alt sind deine Schüler? In deinem Profil ist leider keine Schulart angegeben. Ich gehe davon aus, deine Schüler sind noch kleiner, wenn sie von den Eltern abgeholt werden müssen.
Mit dem runden Tisch habe ich noch keine guten Erfahrungen gemacht, wie schon im Kommentar vorher bestätigt. Jeder schimpft sich aus, aber es gibt keine Lösungen. Mir ist immer meine Zeit viel zu schade für solche Veranstaltungen.
Mit dem Klassenzimmer verlassen, das ist so eine Sache, hinter der ich absolut nicht stehe, davon abgesehen, dass die Schüler ohne Aufsicht sind.
Ich arbeite an einer BS und unsere Schüler sind teilweise mehr als auffällig. Ich schütte sie meist so mit Arbeit und Fragen voll, dass sie keine Zeit zum Stören haben. Vorausgegangen sind immer viele Gespräche mit Schüler, Lehrern, Eltern und der Schulleitung. Wenn alle am gleichen Strang ziehen, fünktioniert es auch. Leider sind wir keine Psychologen, oder doch, die manchmal die Hintergründe erkennen und gegensteuern können. Oft brauchen die Schüler nur Aufmerksamkeit, die sie sich dann durch Negativverhalten holen.
Mit solchen Schülern braucht man unendlich viel Geduld und sehr starke Nerven, die ich dir wünsche. |
| Ein täglicher Kampf | | von: sandra20
erstellt: 26.10.2005 20:19:47 |
Ich bin Klassenleitung einer Klasse mit drei Extrem Verhaltensauffälligen. Der Rest der Klasse ist eher zu ruhig.
Bei mir funktioniert es einigermaßen - auch nicht optimal, aber akzeptabel.
Andere Lehrer haben bereits angemerkt, wenn es so weiterginge, dann würden sie die Klasse abgeben. Unterricht sei nicht mehr möglich.
Nach vielen Gesprächen, disziplinarischen Maßnahmen, runden Tischen ohne Ende in jeglicher Zusammensetzung habe ich echt keine Lust mehr. Bei mir läuft es. Ich habe nach nur mal 7 Wochen Unterricht keine Lust mehr, mich mit dem Thema zu befassen, weil keiner mehr irgendeine Idee hat, wie man die Drei in die Schranken weisen kann, der Chef aber sagt, dass wir niemanden "einfach so" von der Schule werfen. Meine Frage, was wir dann tun sollen, konnte er nicht beantworten.
Im Moment bin ich wesentlich zufriedener, weil ich mich distanziert habe und nicht mehr ständig zu kämpfen habe - für welche Seite auch immer.
Im Moment brauche ich meine Kraft wirklich für etwas anderes.
Schade... aber dieser Egoismus schützt mich vor dem Burnout (ich unterrichte das erste Jahr völlig eigenständig!!!).
Leicht resigniert grüßt euch
SANDRA
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| BAS.... Beaufsichtigung auffälliger SuS | | von: nieha
erstellt: 26.10.2005 20:52:46 geändert: 26.10.2005 20:55:28 |
Wir haben in diesem Schuljahr relativ großzügig Lehrerstunden übrig und haben deswegen nun BAS... Beaufsichtigung auffälliger Schülerinnen und Schüler.
Das bedeutet konkret: eine Lehrkraft sitzt jeden Tag in der fünften Stunde in einem Klassenzimmer und wartet auf "böse" Schüler. Schüler, die besonders auffällig sind, werden von der entsprechenden Lehrkraft in dieses Klassenzimmer geschickt, führen dort mit dem BAS-Lehrer ein kurzes Gespräch und schreiben dann auf, was das Problem war und wie sie es zu ändern gedenken. Der BAS-Lehrer füllt einen vorformulierten Elternbrief darüber aus, dass die Schüler rausgeflogen sind und dann zu Sonderterminen wieder aufschlagen müssen. Nach dieser 5. Stunde ist der Unterricht für die BAS beendet, sie gehen heim. Allerdings müssen sie dafür am Montag in der 7. und 8. Stunde (also Nachmittags) nachsitzen und sich vorher vom Lehrer, der sie zu BAS geschickt hat, eine Aufgabe abholen. AGs, die sie normalerweise in diesen Stunden hätten, fallen aus (das tut weh!) und sie müssen sich selbst bei den AG-Lehrern abmelden (das tut noch mehr weh!). Wirkt bisher ganz gut als Abschreckung. Soweit ich weiß, ist in diesem Schuljahr noch keiner zweimal bei BAS gewesen. Ist aber sicher kein Konzept für hardcore-Fälle. Und ob es weitergeführt wird, wenn es mit den Lehrerstunden wieder knapper wird, ist fraglich.
Bisher sehe ich da ganze aber wirklich positiv.
LG aus Hamburg |
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