haben wir seit 1.2. gut im Griff. Da im Kollegium immer wieder dieses Problem angschnitten wurde, enthält unsere neue Hausordnung den Passus, dass diese Geräte während des ganzen Schultages! ausgeschaltet sein müssen und nicht benutzt werden dürfen. Wer dagegen verstösst, muss sein Handy an uns Lehrer abgeben. Es wird gegen Unterschrift an die Eltern! wieder ausgehändigt. Hat super geholfen, weil alle Lehrer konsequent warten.
Das ständige zum Klo laufen versuchen wir so einzudämmem, dass die Schülertoiletten nur noch in den großen Pausen offen sind. Wer in den 5 Minuten Pausen oder während der Stunde dringend aufs Klo muss, darf die Toilette vor dem Sekreteriat benutzen. Da diese recht klein ist und man quasi jederzeit unter Beobachtung steht, dämmt das den Drang ein. Außerdem sind alle Lehrer gehalten, Schüler, die den Unterricht warum auch immer verlassen oder zu spät kommen ins Klassenbuch einzutragen. Da fällt dann schnell auf, ob es immer die gleichen sind.

oops

Nicht dass ich glaube, dass 10.-Klässler das noch gucken... Aber da die Macher der Sendungen da ja ihr Zeug verkaufen müssen (während die Schüler zum Unterricht zwangsverpflichtet sind), passen sie sich ja den Erwartungen und Rezeptionsgewohnheiten der Kids an... und wenn man da mal in eine jener Sendungen reinschaut, die Reportagen zeigen und nebenbei auch ein bisschen Wissen vermitteln wollen (z.B. Fortsetzung folgt), dann wird einem ganz schwindlig. Da wird jedes Thema in fünf Minuten ganz schnell angerissen und dann gehts zack weiter zum nächsten. Wenn es das ist, was die Kids im Unterricht erwarten, dann ist es klar, dass es für sie schrecklich langweilig sein muss, sich 45 Minuten lang mit dem gleichen Thema zu beschäftigen... Die Medien gewöhnen es den Kindern ab, sich eingehend mit einer Sache zu beschäftigen. Da geht es nur noch um Unterhaltung. Damit es nicht zu anstrengend wird, werden die Inhalte in homöopathischen Dosen vermittelt, zu Beginn jedes 5 Minuten-Beitrags nochmal wiederholt um was es eigentlich ging, und dann nicht viel Neues hinzugefügt... Dass man auf diesem Weg bestenfalls Halbwissen erwirbt, ist klar... Aber an so etwas gewöhnt sitzen die Schüler im Unterricht mit der gleichen Haltung, wie vor dem Fernseher: Bitte einmal berieseln, und blos nicht zuviel Denkarbeit verlangen...

...für die vielen Antworten.

Ich werde versuchen, mit den Schülern zu reden. Wenn die Vorschläge mit Spieln und Ausflügen in der Tat nicht zu meiner 10. Klasse passen, ist die Methode nachzufragen, was die Schüler denn wollen, im Ansatz ganz interessant. Leider befürchte ich, dass meine Schüler nicht einmal dann die Konzentration aufbringen, diese Fragen gewissenhaft zu beantworten.
Aber aufgeben tu ich natürlich nicht...zum Glück habe ich auch nette und motivierte Klassen.

Ich habe gestern eine Sendung über Bootcamps gesehen, und ich hoffe, dass ich meine Klasse auch ohne diese, bei manchen anscheinend wirksame, Methode zum Mitarbeiten bewegen kann

Das Problem ist bei allen Lehrern bekannt. Die meisten versuchen es mit Härte, was aber auch nicht immer klappt. Auf unserem Lehrertag wurde über die mangelnde Disziplin und Konzentrationsfähigkeit gesprochen, aber festgehalten wurde lediglich, dass man von den Schülern mehr Lernbereitschaft erwarten kann. Ja, aber wie, das ist doch die Frage...

Ich werde da als sehr blauäugig hingestellt. Wollte nur erwähnen, dass auch ich an einer Oberstufe 9.Klasse unterrichtet habe, wo bekiffte und betrunkene Kids im Unterricht auftauchten. Ich probierte sehr viel aus und konnte auch einen kleinen Erfolg verbuchen.
Vielleicht hilft dir das Buch "Bei Stopp ist Schluss!", AOL-Verlag, von Thomas Grüner und Franz Hilt. (Klasse 1-10)
Bei Disziplinproblemen geht es immer wieder um Grenzen setzen und eine Struktur aufbauen.
Dran bleiben und nicht aufgeben ist auch sehr wichtig!!!
Wünsche dir trotzallem viel Mut und Zuversicht!!!
keepcool