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Forum: "Ab wann hat man "verloren"?"

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Ab wann hat man "verloren"?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: reliente Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 14:55:58

Ich schreibe mir hier wieder mal meinen Frust von der Seele, da ich in meinem Umfeld keinen habe, mit dem ich mal reden könnte. Eigentlich bräuchte ich dringend so was wie Supervision oder ähnliches. Aber vielleicht hat der ein oder andere ja einen Rat für mich oder kann mir zumindest eine Antwort auf meine erste Frage geben.

Für mich ist es nach wie vor schwierig in der Hauptschule zu unterrichten. Ich merke, dass es nicht "meine" Welt ist, in der sich die Schüler bewegen. Ich kann mit der Motivationslosigkeit und dem aggressiven/frechen Verhalten nicht umgehen. Vermutlich bin ich in der Beziehung zu meinen Schülern auch zu inkonsequent oder zu unsicher.
Was mich beschäftigt: Ab wann hat man bei den Schülern verloren? Wenn man Unsicherheit zeigt?

Es kommt mir immer so vor, als hätte ich denen was getan.... In der einen Klasse hat vor zwei Wochen ein Mädchen während des Unterrichts einen Brief geschrieben, die andere malte. Als ich sie bat, es wegzupacken, motzte sie mich an, dass die anderen auch nichts machen würden. (Stimmt, die machen nichts, aber auch nichts anderes!!) Sie machte während der Stunde dann immer wieder Bemerkungen, wieso ich ausgerechnet sie anschaue. ("Kuck mal, wie die schon wieder glotzt" "Schauen sie doch mal woanders hin! „Die anderen machen auch nicht mit“ Müssen sie dauernd zu mir glotzen?" Als sie die Sachen nicht wegpackte und dann noch anfing zu essen, habe ich sie und ihre Freundin nach der Stunde ins Klassenbuch eingetragen.

In der anderen Klasse meinen einige der Jungs, sie brauchen gar nichts machen und könnten sich völlig danebenbenehmen. Freche Bemerkungen, patzige Antworten und Arbeitsverweigerung sind da an der Tagesordnung.
Heute hatte ich Vertretung in einer 6. Klasse. Erst wollten mir die Schüler erzählen, dass sie gerne raus gehen wollen. Dabei pöbelten sie sich aber schon so an, dass mir bereits an diesem Punkt die Lust vergangen ist. Als sie mir noch nicht mal richtig zuhörten, habe ich kurzerhand Arbeitsblätter mit einem Fußballworträtsel verteilt. Einige brauchten schon mal 10 Minuten, um überhaupt einen Stift in die Hand zu nehmen. Dann wurde dauernd Quatsch gemacht. Ich musste ständig ermahnen, dass die einzelnen auf ihren Plätzen bleiben. Es betrifft immer nur einzelne Schüler, die meinen, dass sie sich alles rausnehmen können.
Zwei habe ich ermahnt und als einer von ihnen dann einen Stift geworfen hat, habe ich ihn rausgeschmissen.
Was aber insgesamt auch nicht viel gebracht hat. Als die meisten fertig waren, ging es darum, was wir jetzt machen. Ich habe vorgeschlagen, dass ich eine Ratewand mache (Fragen und Aktionen) und diese an die Tafel gezeichnet.
„Nee so einen Scheiß mache ich nicht mit“ Das ist ja Kinderkram“ Nicht schon wieder ein Spiel“ „Bähhh, des können sie alleine machen“ Das Ende der Geschichte ist, dass ich mit vier Mädchen (insgesamt 12 Schüler) das Spiel alleine gemacht habe. Drei Jungs hatten sich ein anderes Spiel geholt und spielten, der Rest machte entweder Hausaufgaben oder gar nichts. Aber auch das eskalierte, als plötzlich einige anfingen mit Würfeln zu werfen. Ein Junge bekam den Würfel ins Gesicht.
Als ich dann echt böse wurde, war kurz Ruhe und dann nahmen drei der restlichen Jungs Wollknäuel zum Werfen.
Ich bin mir nicht sicher, ab wann ich den Kampf verloren habe. (Ich bin auch nicht die einzige, bei der sie sich so benehmen, wenn ich mir die Klassenbucheinträge anschaue!) Aber ich weiß nicht, ab welchen Punkt ich hätte eingreifen müssen. Und vor allem wie!!

Mein Problem ist, dass ich nächste Woche einen Unterrichtsbesuch haben werde, bei dem genau diese Jungs auch dabei sind. Eventuell soll auch der Direktor dabei sein und ich weiß noch nicht, ob ich mich darüber freuen soll…
Eigentlich wollte ich diese „Ratewand“ in der nächsten Woche anbieten, aber nach den Reaktionen der Schüler frage ich mich schon, ob das eine gute Idee ist…
Eine Stunde bekomme ich sicher hin, nur leider habe ich eine Doppelstunde in der Klasse! So viel Arbeit kann ich gar nicht bringen, abgesehen davon, dass sie sowieso nicht mitmachen.

Ich frage mich schon, inwieweit es an mir liegen könnte. Gehe ich vielleicht anders in den Unterricht? Warte ich nur auf die Störungen? Ich merke schon, dass ich teilweise nach kurzer Zeit innerlich „koche“. Die Schüler scheinen immer nur Forderungen zu stellen und zu nichts bereit zu sein. (Da ist kein Geben und Nehmen)
Eine Kollegin, mit der ich mich unterhalten habe, meinte nur, dass ich meine Energien doch lieber an Schüler verschwenden soll, die auch wollen. Ich hatte mal im Gespräch gesagt, dass ich so gerne etwas mit den Kindern gemeinsam machen würde (Spielen, Lernen usw.), aber immer wieder über diese Ablehnung entsetzt bin.
So gut wie ich in anderen Schulen und Klassen zurechtkomme, in dieser Hauptschule bin ich echt am verzweifeln. Wenn ich dort die ganze Woche unterrichten müsste, hätte ich vermutlich schon gekündigt.
Aber ich kann doch nicht nur die tollen Sachen machen, damit ich sie begeistere. Toll ist für sie: Internetraum. Okay, habe ich letzte Woche mal versucht. Mit welchen Erfolg? Vier Schüler schauten etwa 5 Minuten nach dem Arbeitsauftrag und der Rest surfte bei wkw und youttube, was die restlichen 5 Schüler nach kurzer Zeit dann auch taten. Dann kann ich es auch lassen. Heute Morgen wurde ich dann gleich gefragt, ob wir heute wieder gehen. (Schuldbewusstsein gleich Null???) Toll ist für sie: Film schauen. Aber nur Filme, die sie gut finden!! Das macht die Auswahl schon schwieriger. Bei allen anderen wird nach 10 Minuten Quatsch gemacht.

Mir vergeht das wirklich die ganze Lust, wenn alles was ich vorbereite so niedergemacht wird. Einerseits möchte ich ihnen gerne etwas Tolles anbieten, z. B. Stationen lernen, Spiele, Rätsel, Geschichten. Was gibt es noch so?
Aber egal, was ich mache, es kommt nicht an…. Ich kann überhaupt nicht richtig planen, weil ich gar nicht vorankomme. Ich befürchte nur, dass ich irgendwann an den Punkt komme, an dem ich nur noch eine gewisse Wut empfinde und nicht mehr bereit bin, auf die Schüler zuzugehen, wenn ihr versteht, was ich meine. Ich habe Angst, dass ich irgendwann diese kleinen „Pflänzchen“ der Sympathie von beiden Seiten nicht mehr wahrnehme und durch meine Ablehnung kaputt trete.

Wer es jetzt bis zum Ende dieses langen Textes geschafft hat, bei dem möchte ich mich schon mal herzlich bedanken. Vielleicht kannst du mir einen kurzen Eindruck zurück schreiben, wie es auf dich wirkt. Besonders im Hinblick auf meine erste Frage: Ab wann hat man bei den Schülern verloren? Und den Unterrichtsbesuch!!

Vielen Dank






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von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 15:13:08

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du deinen Blickwinkel änderst.
Du musst nicht "gewinnen" gegen diese Jugendlichen oder Kinder. Es genügt, wenn Du sie ernst nimmst und sie lernen lässt. Das was sie für wichtig halten, wollen sie lernen. Und alles andere auch.
Bei Unterricht oder sogar Frontalunterricht wird ihnen immer nur gezeigt was sie eigentlich lernen müssen. Warum sollten sie das einsehen?
Du schreibst von Ich kann mit der Motivationslosigkeit und aggressivem/frechem Verhalten ...
Stell Dir vor, das sei Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, Angst vor der Zukunft.
Lass sie tun was ihnen wichtig ist und zeig ihnen, was es sonst noch alles gibt. Bring Nachschlagewerke, Gedichtbände, Atlanten, Zeitungen und schreib informative Texte an die Tafel. Und lass ihnen zeit. Warte bis sie anfangen Fragen zu stellen. Und frag sie nicht ab.
sag nicht "wir" und nicht "aber".
Und jetzt pick Dir hier raus was für Dich einleuchtend erscheint.


Hilfe holenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: dorfkind78 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 15:35:02

Hallo, liebe reliente!
Erstmal: Ich verstehe dein Bild vom "verlieren". Und natürlich hat Rolf Recht - sieh das Ganze nicht als "Kampf". Und ich weiß auch, dass das viel einfacher gesagt ist, als letztlich auch getan! Die Zeit, die - wie Rolf vorschlägt - du ihnen geben sollst, hast du natürlich nicht als Referendarin.
Versuch dir auf alle Fälle Hilfe zu holen. Du hast doch bestimmt eine Mentorin oder aber du gehst direkt zum Rektor. Leg mit denen Konsequenzen fest, die du auch einhalten kannst und die du den Schülern sagen kannst. Versuche auch auf jeden Fall, die Eltern mit ins Boot zu holen und über Fehlverhalten zu informieren. Auf der anderen Seite kannst du mit einem Belohnungssystem arbeiten. Belohnung könnte ja z.B. eine Stunde Computer sein.
Und - ich weiß noch, wie ich das auch lernen musste. Schau bei dir selbst:
- stelle dich sicher auf zwei Füßen ganz ruhig vorne vor die Klasse
- atme immer erst durch bevor etwas sagst
- du musst dir ganz sicher sein, was du willst. Formuliere das dann unmissverständlich

Oft zeigt man nämlich mehr durch seine Mimik und Gestik seine Unsicherheit... Deswegen musst du genau wissen, was du willst!

Bis zu einem gewissen Grad sind diese Probleme "ganz normal"

Liebe Grüße,
Dorfkind78


Verloren im Sinne von ....neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: reliente Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 16:33:50

Danke für eure Antworten!

@rolf
Ich meine das Verloren nicht im Sinne von Sieg oder Kampf. Mit dem Verlieren meine ich eher, dass ich meine Position verloren haben. Nein, ist auch blöd... Einfach die Situation, dass ich das Gefühl habe, dass die Schüler mich nicht mehr für voll nehmen.. so ist es vielleicht besser ausgedrückt.
Mir ist schon bewußt, dass diese Motivationslosigkeit und das Verhalten viel mit Angst und Hoffnungslosigkeit zu tun hat. (Aber mal eine Frage: Haben alle Schüler der 5. und 6. Klasse schon resigniert?)
Aber besonders das Warten, wie du es beschreibst, fällt mir schwer. Vor vier Wochen habe ich die Schüler das nächste Thema wählen lassen, daraufhin habe ich eine Stationenarbeit ausgearbeitet. Die erste Stunde lief fast sehr gut, jeder hat etwas gemacht, wenn auch teilweise nur die Rätsel. Aber schon die zweite Stunde konnte ich vergessen: 3 Schüler haben was gemacht und der Rest nichts. In der Woche darauf wollte keiner mehr....
Fragen hatte keiner, Wissen allerdings auch nicht....
Wenn ich sie machen lasse, was sie wollen, dann reden wir von Kämpfen, Mobbing und werden einzelne Schüler fertig gemacht... Dann eskaliert es im Klassenraum relativ schnell und meine Vorschläge werden nicht mal angenommen. Wahrscheinlich vertrete ich mit Religion auch ein in ihren Augen unwichtiges Fach, das für ihr Leben sinnlos erscheint.


@dorfkind

Leider -und ich meine wirklich leider- bin ich keine Referendarin und habe somit keinen Mentor. Das ist nämlich genau das, was ich jetzt brauchen würde. Ich habe in dieser Schule nur einen kirchlichen Vertrag und nur(gaaaaanz) wenig Berufserfahrung. Eigentlich hat man mich ins kalte Wasser geschmissen und der Unterrichtsbesuch dient dazu, zu schauen, wie ich mich über Wasser halte.
Wenn ich halbwegs schwimmen kann, dann wird mein Vertrag nicht vor Ablauf der Probezeit gekündigt.
Wenn ich im Kollegium frage, dann bekomme ich immer nur zur Antwort, dass es bei ihnen auch so ist. Der Rektor erzählt mir immer nur, dass ich die schlimmen/störenden Schüler rausschicken soll. Nur finde ich das nicht so gelungen, da ich nicht dauernd einen rausschmeißen möchte und das für mich einer Kapitulation gleich kommt.

Wenn ich im Unterricht stehe und es macht keiner mit, komme ich teilweise mit meinen Vorgaben/ meiner Planung nicht weiter. Dann muss ich natürlich im Unterricht schnell überlegen, wie ich weiter mache. Da werde ich natürlich unsicher. Oder wenn ich einen Arbeitsauftrag gebe und er wird nicht ausgeführt oder blöd kommentiert, dann weiß ich auch nicht wirklich, wie ich darauf reagieren soll.


im gesprächneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: miro07 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 16:53:51 geändert: 09.06.2008 16:54:17

bleiben!!! klar gibt es schüler, die NICHTS, aber gar nichts lernen wollen!!! ihnen kann man hinlegen, was man will.... da ist einfach NULL BOCK! das zu leugnen, halte ich für realitätsfremde augenwischerei!

der gedanke des änderns der blickrichtung ist sicher richtig. ich sehe dieses ändern als eine der wenigen möglichkeiten, diese jugendlichen zu verstehen. gerade mit diesen muss man im gespräch bleiben, auch wenn es schwer ist, die gründe zu hinterfagen. oft läuft einfach zu viel falsch (daheim, in der clique...). auch die sozialarbeiter können da sicher eine hilfe sein!

miro07


Nur ganz kurz....neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: langernick Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 16:59:11

verloren hast du nie! Es gibt, gerade an der Hauptschule, eben immer wieder "Rückschläge". Das ist zwar übel, aber wenn man sich damit abfindet eben normal. Man muss sich einfach nur den Alltag der Kids vorstellen - was da so alles an Sch... abläuft...und du bist oft die einzige Person, mit der man (theoretisch) reden könnte. Was hilft ist, authentisch zu sein - sage den Schülern, was du denkst, und sie fühlen sich ernst genommen. Das ist natürlich schwierig und ein langer Weg, hilft aber als Grundeinstellung. Naja, dann würde ich noch in der Nachbesprechung deines Unterrichts klar die Probleme ansprechen und um die Möglichkeit einer entsprechenden Fortbildung bitten - weil man ohne entsprechende Ausbildung ziemlich verloren ist, in der Hauptschule...

Grüßle

Langernick


Liebe relienteneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 17:09:29

Der Tipp der neuen Sichtweise ist gut. Versuche Dich aus der Situation zu ziehen und von außen auf die Sache zu schauen.

Durch dieses 3-gliedrige Schulsystem haben wir es wirklich geschafft, dass der "letzte Rest" (entschuldigt den Ausdruck- es ist sarkastisch gemeint) an die Hauptschule geht. Es sind vorwiegend die Kinder der Unterschicht. Schau Dir die Supernanny oder das mit dem Schuldenanwalt an (man kann ja zu diesen Sendungen stehen, wie man will und auch ich halte das für pädagogisch nicht wertvoll), aber Du kannst sehen, was in den Familien abgeht. Für uns aus der Mittelschicht ist das der Hammer. Und dann kannst Du vielleicht auch verstehen, warum diese Kinder so sind. Viele Kinder wissen gar nicht was Liebe und Geborgenheit sind. Der/ Die LoL sind die einzigen Personen, die mit ihnen liebevoll umgehen (wenn sie Glück haben).

Ich glaube auch, dass diese Verhaltensauffälligkeiten Ausdruck von Hoffnungslosigeit, Angst und Verzweiflung sind. Den geht es genauso wie Dir. Sie sind überfordert und können mit Deinen "komischen" Ansichten nicht umgehen. Das man einem zuhört, wenn er spricht, dass man einem im ruhigen Ton sagt, dass einem das nicht passt, dass man ohne Ausdrücke und Beleidigungen spricht, das wissen die nicht. Die können es nicht verstehen, dass Du Dich darüber aufregst. Sie fühlen sich ungerecht behandelt. Das meine ich jetzt nicht ironisch.

Mit dem "Machen lassen was sie wollen", halte ich insofern für schwierig, weil Du in Deiner Position Vorgaben hast, die Du erfüllen musst und auch die Kinder sind zum Teil schon so kaputt, dass sie prinzipiell alles ablehnen, was mit Schule zusammenhängt. Sie haben sich aufgegeben und verabscheuen die Schule. Das kannst Du mit den paar Stunden nicht wettmachen.

Leistungsschwache SuS brauchen eine klare Struktur, d.h. nicht Frontalunterricht.
Geh in Vertretungsstunden mit einem klaren Ziel und lass Dich nicht von den SuS umgarnen. Das Rausgehen kann man ja in den letzten 10 min noch, wenn alles gut geklappt hat. Lobe vor allem. Schreibe diese Lobe ins HA-Heft. Viele SuS sind ganz verrückt darauf und vielleicht bist Du ja die erste L die ihr/m mal ein Lob einträgt. Schreibe alle lieben Kinder an die Tafel. Setze Dich mit Störern auseinander und mache ihnen klar, dass Du möchtest, dass sie gut lernen, damit sie eine Zukunft haben. Du selbst hast nichts davon. Nimm Dir die sichbeschwerende S vor die Tür und erkläre ihr, warum gerade sie ermahnt hast. Lass Dich da nicht auf Diskussionen in der Klasse ein, da kann das Mädchen nur ihr Gesicht verlieren und Du natürlich auch. Und kämpfe nicht um Sieg oder Niederlage, der Kampf ist unfair, weil es viel zu viele sind, sondern kämpfe um ihre Gunst, versuche ihr Verhalten zu hinterfragen und finde Möglichkeiten, dass sie Deine Regel- und Wertevorstellungen beachten und leben.
Mit dem Belohnungssystem empfehle ich Dir, Dich mit Verhaltensmodifikation auseinanderzusetzen. Es hat gerade für labile Kinder eine klare Struktur und Motivation zum Durchhalten.

Gebe diese Kinder nicht auf. Sie werden eh von der Gesellschaft abgelehnt. Und wenn Du sie gewonnen hast, dann sind sie so dankbar.
Ich wünsche Gir alles Gute, viel Kraft und gute Nerven, dass Du dieses Problem löst.


PS:neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 17:18:21

Während meines Schreibens sind einige Beiträge hinzugekommen, so dass ich mich manchmal wiederhole. Ich bitte, das zu entschuldigen.

Vielleicht kannst Du mit einem Fach wie Reli relativ frei arbeiten. Sieh es als Lichtblick, dass sie die Rätsel gelöst hatten. Inwie fern wurden sie dafür gelobt?


Thema Zukunftneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ivy81 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 17:33:15

In Reli hast du sicher die Chance, mit den Themen etwas großzügiger umzugehen. So, wie es klingt, haben deine Kinder momentan wenig positiven Blick nach vorne. Versuch sie doch mal damit zu packen. Wie sieht meine Zukunft aus, welche Träume und Wünsche habe ich, was kann ich tun u.s.w.
Irgendwie kann man da schon noch die Lehrplankurve kriegen. Zur Not auch nur auf dem Papier Vielleicht kannst du ihnen so ein bisschen die Augen öffnen und ihnen zeigen, dass du auf ihrer Seite stehst.

Egal, wie du weitermachst, ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und alles Gute!

ivy



Hallo liebe Reli-Enteneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: anne1320 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.06.2008 22:55:29

ich kann deinen Frust nur zu gut verstehen. Ich habe gerade Kinder aus drei zweiten Klassen in Religion (Brennpunktschule) und ich freue mich schon immer wenn ich auch etwas sagen kann und wenigstens ein Teil zuhört (in meiner eigenen 4. Klasse habe ich diese Probleme nicht). Letzte Woche nun hatte ich folgenden Einfall: Thema: Hände - wir haben Filzbälle hergestellt - und alle waren begeistert.
Ich weiß, in einer Hauptschulklasse würdest du dafür nur ein müdes Lächeln ernten, aber frage doch deine Schüler einfach einmal, welche Theme sie interessieren - vielleicht findest du ja dann etwas, wo du nicht nur Frust erfährst.


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