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Forum: "Amoklauf in Winnenden"
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| Bestürzung | | von: souad
erstellt: 11.03.2009 17:50:40 |
Wie soll man damit noch umgehen? Eine solche Tat, die scheinbar nach außen wie aus dem Nichts geschehen ist, kann man kaum begreifen. Wo führt das noch hin? Die Kinder werden morgen wohl genau wie wir Lehrer alle, dank der vielen Medieninfos, völlig durcheinander sein. Vor allem diejenigen, die niemanden daheim haben, mit dem sie darüber reden können.
Einfach unbegreiflich. Ich kann denen, die direkt davon betroffen sind, den Angehörigen der Getöteten und Verletzten, nur mein ganzes Mitgefühl aussprechen. Und wir alle sollten uns noch mehr Gedanken machen, wie man so etwas in Zukunft vermeiden kann. Obwohl ich dabei kaum wirklich Hoffnung habe. Denn wer kann schon in die Köpfe der anderen schauen?
Objektiv und reflektierend damit umgehen, ohne zuviel Emotionen entstehen zu lassen, ist wohl jetzt angebracht. Ich hoffe nur, dass ich das morgen früh auch so umsetzen kann. |
| . | | von: elceng_th3
erstellt: 11.03.2009 18:27:38 |
Das ist überhaupt nicht geschmacklos, sondern drängt sich sofort auf. Nehmen wir an, ein Kind wird vernünftig erzogen - wie kann es dann sein, daß sich sowas in der wirtschaftlich starken Region Baden-Württemberg mit vielerlei Zukunftsperspektiven aufstaut? Unerklärlich.
Und zu den Spekulationen um die Waffe: Das hat Hand und Fuß. Denn warum werden denn in den USA so haufenweise Menschen erschossen? Weil die Waffen Gegenstand der Alltagskultur ist und die Gesellschaft nicht nur daran gewöhnt ist, sondern historisch darumgewachsen ist.
Wie ich gerade las, ist der Vater Sportschütze, hat zuhause mehr als ein Dutzend Waffen herumliegen und Kleinjunior war wohl an den Umgang damit gewöhnt.
Siehe da, da haben wir es wieder. Wo Waffen gewöhnliches Stückgut sind und der Alltag nicht von Gewalt(*) distanziert ist, ist es doch kein Wunder, das unter Dreingabe psychischer Instabilität sowas passiert.
Das kennen wir schon aus dem Woyzeck bzw. von der Milieutheorie.
Im Interesse der Betroffenen kann man nur hoffen, daß sich das Kind im Nachhinein als total debil, mißraten und psychisch schwer krank entpuppt, so daß sich die Tat als unerklärliche, unvorhersehbare, geisteskranke Spontantat des irren Kindes ad acta legen läßt. Nur das wäre beruhigend für das Gewissen, da solche Taten nicht zu verhindern sind.
Aber wenn ich bereits die lese, der Mörder sei Einzelkind gewesen, bekomme ich ein dumpfes Gefühl im Bauch.
(*) echte Gewalt, keine maßvollen erzieherischen Ohrfeigen oder solche Scherze |
| Spekulationen | | von: bger
erstellt: 11.03.2009 18:46:23 |
Ich habe erst vor einer guten Stunde in den Nachrichten davon gehört und bin entsetzt. Ich erinnere mich noch gut an die Reaktion meiner Schüler an die Tat von Erfurt. Bis auf die ganz Abgebrühten waren alle erschüttert, manche hatten sogar Angst, so etwas könnte bei uns passieren. Zufällig hatte ich mit einer 10. Klasse damals gerade eine Schullektüre zu dem Thema Amoklauf angefangen, das bekam dann eine beklemmende Aktualität. Aber es gab allen die Möglichkeit, sich damit auseinanderzusetzen.
Ich finde es noch zu früh, über die Motive des Täters zu spekulieren. Allein die Tatsachen, dass er Horrorvideos guckte, ein Einzelgänger war und Zugang zu Waffen hatte, reichen nicht, um jemanden zum Amokläufer zu machen. Und ihn einfach als "Irren" oder "Psychopathen" abzuqualifizieren, geht gar nicht. Die Ermittlung der Hintergründe ist wichtig. |
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