Immer mal wieder taucht bei problematischen Situationen in der Schule und bei Problemschülern hier in den Foren der Ruf nach dem Schulpsychologen auf...
Heute stand ein langer Artikel in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung über die Versorgung mit Schulpsychologen in Niedersachsen im Vergleich mit anderen Bundesländern und ihre Arbeit.
In einer Statistik stand Niedersachsen mit 26324 Schülern pro SP am Ende der Skala, Hamburg mit 5491 Schülern pro SP an der Spitze.
Schüler und Schülerinnen bekommen unsere SP bei ihrer Arbeit überhaupt nicht mehr zu Gesicht.
Hier ein kurzer Ausschnitt des Artikels:
Ich kann ihn nicht verlinken, da man nur als Abonnent mit Passwort an die online-Zeitung kommt.
Nur in Notsituationen wie etwa einer Amokdrohung haben Schulpsychologen wie XXX noch direkten Kontakt zu Schülern: „Im Alltagsgeschäft haben wir dafür leider keine Zeit“, sagt die zweite Vorsitzende des Verbandes Niedersächsischer Schulpsychologen. Als Schulpsychologin ist sie ganz allein für die Schulen in AAA, BBB, CCC, DDD, EEE und FFF zuständig. „Ich weiß gar nicht, ob das nun 100 oder 150 Schulen sind – auf jeden Fall sind es zu viele“, sagt XXX, die vor 30 Jahren ausschließlich für die IGS-AAA verantwortlich war. Vor etwa zehn Jahren habe das Land Niedersachsen begonnen, Schulpsychologen rigoros einzusparen. Seitdem habe es kaum Neueinstellungen mehr gegeben. „Wir können unser Wissen nicht mehr weitergeben und sind mittlerweile nur noch halb so viele Schulpsychologen wie in den achtziger Jahren.“ So beschränkt sich die Arbeit der Schulpsychologen nun überwiegend auf die Fortbildung von Lehrern, auf die Betreuung von landesweiten Antimobbing-, Gewaltpräventions- oder Kommunikationsprojekten oder auf Supervisionszirkel mit Beratungslehrern. „Wir haben die Aufgabe, das System Schule zu beraten“, sagt XXX mit Bedauern in der Stimme. Von dem, was sich tatsächlich an den Schulen abspielt, erfahren die Schulpsychologen in Niedersachsen fast nur noch über Dritte – etwa beim Supervisionstreffen mit den Beratungslehrern oder am Telefon.
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„Wenn die Lehrer von Schülern erzählen, die ihre Haut aufritzen, essgestört oder gewalttätig sind, würde ich mir gerne jeden Fall persönlich anschauen.“ Dafür aber fehlt die Zeit – und XXX bleibt nichts anderes übrig, als auf Beratungsstellen oder Psychotherapeuten zu verweisen und den Lehrern Tipps für den Umgang mit den betroffenen Schülern zu geben....
Es ist eine Schande !!!!!