Bei uns war vorgestern ein so genannter Demokratietag, verpflichtend für alle Zehntklässler, weil Sonntag Kommunalwahlen sind.
Die Veranstaltung begann mit Sesamstraßenmusik, zwei jüngere Moderatoren bewegten sich kinderanimationsmäßig dazu vor dem Mikrophon. Dann wurde auf der Leinwand mithilfe von Sesamstraßen-Abbildungen die Wahl erklärt. Dabei wurde Tiffy Bürgermeisterin. Weiter ging's mit Handpuppen der Sesamstraße - Krümelmonster & Co. Die Moderatoren taten dann so, als ob sie jetzt erst merkten, dass ihr Publikum nicht aus Grundschülern bestand, aber da müssten wir jetzt durch. Das sollte wohl humorvoll sein, wirkte aber eher peinlich.
Dann kam die Vorstellungsrunde der anwesenden Politiker, drei ältere Herren aus der Bezirksvertretung, von SPD, CDU und den Grünen. Diese verkauften sich äußerst schlecht: langatmige Erklärungen, wie sie zur Politik gekommen seien; Darstellungen ihrer Wahlkampfthemen ohne großen Bezug zu den Schülern; keine wirkliche Beantwortung von Schülerfragen: die erste Frage war zu sehr auf die Bundespolitik abgestellt. Bei der zweiten Frage ging es um ein (ewiges) Schulwegproblem: da sei man nicht für zuständig, da der betreffende Weg im Grenzgebiet zum nächsten Bezirk sei...
In den nächsten zwei Stunden ging man in diverse Workshops, die von jungen Leuten (Studenten?) geleitet wurden. Die sollen ganz okay gewesen sein, aber Näheres weiß ich nicht, ich musste in den Unterricht. Während dieser Workshops wurde eine Probewahl durchgeführt, mit originalgetreuen Kopien der Wahlzettel.
Schließlich gewann die DVU mit 40 % aller Schülerstimmen!