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Forum: "Aufsatzbewertung "
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| aufsatzberwertung fair gestalten | | von: tuple123
erstellt: 07.12.2010 10:54:51 |
hallo guestonearth,
leider kann ich nicht mit einem fertigen kriterienkatalog beitragen. ich möchte aber gerne eine kurze antwort aus meiner praxis geben:
m.E. findet man eine stabile bewertungsgrundlage, indem man sich die eigenen kriterien bewusst macht hinsichtlich dessen,
- welche fähigkeiten der ss in bezug auf vorhandensein und ausprägung man mit dem aufsatz abbilden möchte (z.B. begriffe, wortschatz, komplexität, lebendigkeit, ausdruck von gefühlen, struktur, umfang, individuelle sprachform u.a.)
- welches gewicht für die wertung du selbst den jeweiligen kriterien beimisst
dazu ist es wertvoll, im vorfeld zu klären
wie klar du diese kriterien den ss im vorfeld gemacht hast und auf welche weise du den transfer im unterricht sicherstellen konntest. manchmal lohnt es sich auch, im unterreicht mit den ss darüber zu sprechen, was sie bisher als kriterien für einen gelungenen erlebnisbericht als wichtig verstanden haben und w i e und w o ihrer ansicht nach das "leben" in den er-leb-nis bericht hineinkommt (dieses "wie" und "wo" bezieht sich auf das innere erleben < d.h. das reflektieren über das eigene denken und fühlen als grundlage für die entscheidung, was und wie man schreibt könnte hier prima angeregt werden)
...ob das weiterhilft?
viele herzliche grüße
tuple123 |
| hamburg differenziert | | von: unverzagte
erstellt: 13.12.2010 16:16:08 |
seit vielen jahren und das macht auch sinn - was ist bitte so schwer daran, texte schreiben und rechtschreibung getrennt zu bewerten?
schließlich sollte es uns doch primär um die entwicklung von schreibmotivation bzw lust am verfassen eigener texte gehen, welche sich nicht so frei in der wahl der formulierungsmöglichkeit entfalten, wenn hier der fokus auf die rechtschreibform gelegt wird. inhaltliche qualität leidet nicht automatisch unter einer anderen vorstellung vom richtig schreiben.
sie hat lediglich einen anderen stellenwert, der bitte berücksichtigt werden sollte.
mechthild dehn, eine namenhafte hamburger deutschdidaktikerin hat in diesem kontext angeraten, sich bei der bewertung von grundschultexten die mühe zu machen, was das kind VOR dem schreiben gedacht, geplant haben könnte - ein freier text ist immer auch ein kleines kunstwerk, welches mit den gebräuchlichen standards an korrekturrastern leider zu oft zu einem eher faden normprodukt korrigiert wird - zurück zur ausgangsfrage bedeutet dies, dass es bei textarbeit um inhaltliche verständlichkeit geht, dieser mit rechtschreibfehlern begegnen zu wollen finde ich - mit verlaub - etwas armselig. |
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