bringen euch die neusten nachrichten nicht auf die palme?
in letzter zeit hört man immer wieder im radio:
die lehrer sind überaltet
ihre didaktik ist von gestern
lehrer machen zu wenig fortbildung
etc.
das klingt für mich so, als wenn die ganze bildungsmisere schuld der lehrkräfte wäre.
ich bin ja nun noch nicht lange im beruf. aber mich ärgern nicht nur diese nachrichten, sondern auch dass sich so wenige stimmen dagegen erheben.
niemand spricht von der fehlerhaften (und jetzt wieder kehrenden) einstellungspolitik. so wie es aussieht, werden wir junglehrer doch in 20 Jahren dastehen, wo unsere älteren kollegen heute sind.
in jedem kollegium wird (nach aussage meiner mitstreiter) ein junger kollege mit begeisterung begrüsst. viele ältere kollegen finden es schade, dass jetzt erst frische ideen und enthusiasmus wieder kommen, wo sie bald in den ruhestand gehen.
fortbildungsangebote, die für die unterrichtspraxis sinnvoll sind, sind selten, teuer und werden oft nicht bewilligt.
innovationen scheitern an der mangelhaften ausstattung der schulen und an der größe der klassen.
jedes zweite jahr (nach aussage der älteren kollegen) gibt es eine bildungsreform, so dass sie erneut viel zeit in arbeitsblätter etc investieren müssen, anstatt sie für andere schulische Aktivitäten einzusetzen.
es wird von steigender investition in bildung gesprochen, doch fast jeder hier berichtet von größeren klassen und mehr wochenstunden unterricht.
irgendwie stimmt da doch was nicht zwischen dem, was die lehrkräfte wahrnehmen, was die öffentlichkeit erfährt und wie die politiker handeln.