Tiefgreifend? Weiß ich nicht.
Aber die Probleme, die missmarpel sieht, sehe ich eben auch.
SuS, die nicht eigenständig arbeiten können, schaffen es nicht, die Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen. Das kann ein Lernprozess sein, aber auch hier muss man genau diese SuS an die Hand nehmen.
Zu erwarten, dass immer alle SuS selbstständig irgendwann beginnen zu lernen, ist ein schöner Ansatz (liebe Grüße an rolf robischon), aber wenn man diesen (den Ansatz!) verfolgen möchte, müsste das Schulsystem komplett anders aussehen und die Erwartungen an Gelerntes erheblich offener sein.
Und für den Umgang mit Lernschwierigkeiten etc. braucht es dann eben eigene Raster und anders eingeteilte Lerninhalte und auch da brauchen viele Kinder Hilfestellung, damit sie - um bei Mathe zu bleiben - nicht wieder und wieder mit den Fingern die 1x1-Reihen raufzählen.
Auch da bräuchte es offenere Systeme.
Diese ziehen dann aber eine Individualisierung nach sich, die die LehrerInnen tragen müssen. Allein. Denn Ressourcen gibt es ja nicht.
Denn an keiner Stelle ist irgendwo der Punkt, wo man sagen kann: bestimmte SuS brauchen erheblich mehr Hilfe beim Lernen und ohne diese ist ein Erfolg nur mühsam oder gar nicht zu erreichen.
Eher ist es doch so, dass noch gefragt wird, warum die Schule bei den Vergleichsarbeiten so schlecht abgeschnitten hat und welche Maßnahmen die Lehrkräfte denn ergriffen haben, um dem entgegen zu wirken.
Und um noch ein Fass zu öffnen:
Wenn wir nun schon für Deutsch und Mathematik bundeseinheitliche, für alle gültige Bildungsstandards haben und alle SuS die gleichen Kompetenzen erreichen sollen (für die GS erst mal Grundrechenarten, Größen, mathematisches Grundverständnis),
warum muss dann an jeder Schule eine LehrerIn die Raster erarbeiten, die Förderung und Forderung überlegen?
Und warum setzen wir uns artig wie Schafe immer wieder an solche Aufgaben, die viel Zeit und Kraft rauben (... und nach spätestens 10 Jahren wieder geändert werden),
wenn es doch in allen Schulen und Bundesländern eigentlich gleich sein müsste.
Was denkst du, wie viele fachlich versierte LuL an der ein oder andern zentralen Stelle arbeiten und ihr fundiertes Know-How in Kompetenzraster bringen und dafür als Spezialisten entsprechend entlohnt werden?
Wie wäre es mit einem Kompetenz-Raster-Team + Informatiker, die bei der KMK sitzen, Raster-Bausteine schreiben und ein PC-Programm erstellen, das allen Schulen zur Verfügung gestellt wird?
Entschuldigung,
für die Masterarbeit hilft das wohl nicht wirklich weiter.
Vielleicht wäre es auch ein Ansatz, für die (oder mit den) Schüler(n) dieser Klassen individuelle Kompetenzraster zu erstellen, die aufzeigen, wie differenziert und vielfältig sie sein müssten.
Dann kann man in der Arbeit analysieren, wie EINZELNE SuS damit gearbeitet haben.
Warum klappt es bei der/dem einen besser, bei anderen nicht?
Was könnte für bestimmte SuS zusätzlich nötig sein?
Welche weiteren Schritte würden sich an diese Arbeit mit den KR anschließen?
Somit das Erstellen, Nutzen und Auswerten der Raster.
Weitere Fragen, die für mich noch offen sind:
Bei welchem Niveau setzt die vorherige Erhebung der Ausgangslage an?
Was geschieht, wenn SuS dort besonders große Defizite zeigen?
Und was, wenn SuS die geforderten Aufgaben mit Bravour lösen?
In welcher Form wird das Arbeitsverhalten mit aufgegriffen?
Was passiert, wenn SuS mit dem Raster große Probleme haben und damit nicht arbeiten können oder wollen?
Soviel, soweit
Palim