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Forum: "Ängste & Konzentrationsschwächen bei Kindern & Jugendlichen"
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| Konzentrationsschwächen durch konzentrationsbelastende Ausbildung | | von: brunhilt
erstellt: 29.01.2007 12:20:35 |
Ich suchte vergeblich nach einer passenden Überschrift.
Aber da hier eine (eventuelle) Folge angesprochen wird, will ich hier etwas dazu sagen.
Unterschiedlich begabte und konzentrationsfähige Schüler werden immer da sein. Nur bin ich überzeugt, daß der derzeitig existierende Lehrplan einen anständigen Beitrag dazu leistet, der gesamten Schülerschaft Lernlust und Stoffinteresse zu verleiten.
Ausnahmen bestätigen die Regel, sowohl beim einzelnen Schüler, der gerade zufällig auf die Gesamtmethode passt oder aber bei der Einzelschule, die sich ihren eigenen Weg aus dem Wirrsal herausarbeitet.Als Beispiel möchte ich die BIP-Schulen (Leipzig u.a.)nennen.
Das Problem schulintern liegt an einer Überschüttung mit geistigen Angeboten und Inhalten, daß eine Methode oder gar eine Methodologie für einen Schüler über den Verlauf seiner Schulzeit schwer zu erarbeiten ist.
Beiwerk überwuchert das eigentliche Ziel: für das Leben und die weitere Ausbildung, die (theortisch) zu einem Beruf (am besten mit innerer Berufung- siehe Epikur!) führen soll.
Der Ballast des sinnlos Gepaukten, sofort Vergessenen, Wesentliches nicht mehr Abrufbaren Lehrmatsches altbürgerlicher Bildungideale, die sich selbst zur Falle geworden sind , weil das Weltwissen sich täglich und für den Einzelnen unfaßlich vervielfacht. Es kommt darauf an, sich passendes zur Zeit für den Einzelnen brauchbares Wissen selbständig erarbeitbar zu machen, der Inhalt an der Schule, außer natürlich eine solide Basis an Grundwissen (Sprache, Orthographie,Grundrechenarten etc , kurzum das Grundschulwissen)m u ß dabei die untergeordnete Rolle (als ein Teil möglichen Wissens)spielen.
Dafür mangelt es an wirklich guten staatlichen (also die Hauptmenge der Schulbücher ausmachende) Lehrbüchern, an einer wirklich fundierten Bildungspraxis junger Pädagogen an Hochschulen, einer soliden Weiterbildung und geistiger Erfrischung der Lehrkräfte an den Schulen - in jedem Beruf wird man betriebsblind mit der Zeit, schlimm vor allem bei Ärzten,Politikern und zukunftsbelastend Lehrern - und natürlich am Austausch schulintern zur Koordination des Gesamtunterrichts jedes Schülers /Klasse (Abstimmung nicht nur in Bezug Klassenarbeiten sondern auch der Gesamtgewichtung des Stoffes- Schwierigkeitsgrad, Aufgabenverteilung etc.). Letzteres ist schwer möglich, weil die Lehrkräfte für so eine Tätigkeit nicht bezahlt werden und nach so und so vielen Jahren die Lust am Idealismus verlieren, außer- die ganze Schule zieht an einem Strang!
Ich kenne persönlich das Gymnasium in Schulpforte, eine Gesamtschule in Odense (Dänemark), die Waldorffschule in Graz (Österreich)und das Gymnasium in Orillia (Kanada, Ontario)wo ich einen sehr guten Eindruck in dieser Richtung Koordination hatte, obwohl die Lehrer zumindst in den letzten drei Fällen von den hier landesüblichen Gehältern nur träumen können. Das besonders Beeindruckende war daran, daß die Schüler wirklich gern zur Schule gehen!
Nach all den Überlegungen, wie es ums eigene Schulklima, die generelle Lerneinstellung und -Lust der Klasse und der unterrichtenden Lehrer
beschaffen, wie es gelingt, den Lehrstoff nicht als Brandungswelle bei Windstärke 12, sondern als Mittel, sich an Wissensaneignung zu üben Beachtung gibt (man bedenke, daß wenigstens d a s zu einem intellektuell angemessenen Ergebnis führen sollte, da praktische Lebensbewältigung in der Schule eine extrem unterschwellige Rolle spielt - von Handarbeit (Knopf annähen) über Handwerk(verstopftes Klo beheben) bis hin zu Haushaltsmedizin (erste Hilfe bei Verbrennungswunden) usw.)kann man zum Schritt Nummer 2 gehen. Jetzt kann man hinterfragen:"Was spielt sich gesundheitlich (z. B. AD(H)S)oder persönlich (Familientrennung, Versagensangst als solche)ab?"
Doch zunächst sind Schüler erst einmal i n der
Schule. Stimmt das Klima, stimmt schon ein großer Teil.
Das Hemd ist näher als der Rock.
Das gilt nicht nur für die Rettung der eigenen Haut, sondern auch für die Lösung der Probleme.
Juckt es auf der Haut, sollte man die Laus zuerst im Hend und nicht auf dem Pelz obenauf suchen! |
| . | | von: palim
erstellt: 29.01.2007 19:58:24 |
Auch ich nehme gerne Kritik an den Lehrplänen, Bedingungen unter denen Schule stattfindet etc.
Da sollte vieles zu Gunsten der Kinder geändert werden.
Dennoch denke ich, die Schule und die Klassen als solche können eine gute Stimmung, Lernumgebung, das Annehmen der Kinder (im gesteckten Rahmen) bieten und trotzdem sind Kinder durch ADHS, durch Probleme in den Familien (viel Streit, Scheidung, Trennung und um das Kind gezanke), durch Ängste (habe zur Zeit ein durch einen Unfall gehandicaptes Kind) und sicher durch noch ganz andere Sachen im Lernen gehindert.
Und da kann man auch nicht allein an und in den Schulen etwas ändern, solange dort keine Hilfen zur Verfügung stehen.
In Deutschland sehen Lehrer sich oft genug in der Rolle eines Therapeuten für verschiedenste Dinge (Psychologie, Ergotherapie, Logopädie, Familientherapie etc.), deren Aufgaben sie gar nicht gewachsen sein können. Da es aber viel zu wenige Hilfen von außerhalb gibt, die zeitnah zur Verfügung stehen und für Familien finanziell leistbar sind bzw. außerdem manche Eltern ihre Kinder nicht zu genannten Therapien begleiten, versuchen Lehrerinnen tagtäglich, mit den Kindern dennoch zu lernen, ihnen Brücken zu bauen und sie zu stärken.
Palim |
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