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Forum: "Psalmauslegung und Referat zum Koran"

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Psalmauslegung und Referat zum Koranneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fabaa Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.07.2003 00:31:46

Gleichstellung

der Religionen

jede
Religion
achtet jede



Inhaltsverzeichnis


1. Einleitung

2. Die Geschichte von Mohammed

2.1. Der Koran

3. Die Basis der Entstehung und Entwicklung der islamischen Religion (lediglich Grundzüge!)

4. Die Bedeutung des Todes in volksislamischer Denkvorstellung

5. Verhör im Grab

6. Die endzeitliche Katastrophe

7 . Paradies

8. Ein Analogieschluss von der Bedeutung des Todes aus islamischer Sicht durch den Vergleich der Bedeutung des Todes aus christlicher Sicht (Zusammenfassung)
9. Abschließende Zusammenfassung mit Anschluss an das Thema der Seminareinheit 1010
10. Literaturverzeichnis








1. Einleitung


Ich werde aus islamischer Perspektive im Folgenden eine ausgewogene und deutliche Abhandlung über den Islam, Mohammed und Tod und Trauer in der Religion darlegen. Dazu werde ich zunächst etwas zur Entstehung des Islams sagen. Werde kurz auf das Leben des Mohammeds eingehen, welchem der Koran offenbart wurde. Vor allem daher, weil der Koran die Grundlage für den Islam bildet. Der geschichtliche Hintergrund soll nur am Rande erwähnt werden, soweit er für das Verständnis der Hauptthematik (Tod und Trauer im Islam [bzw. Eschatologie in islamischer Denkvorstellung]) von Bedeutung sein wird. Er findet sich in Punkt 1 - 3 meiner Arbeit. Anschließend soll die Bedeutung, die dem Tod im Islam zukommt definiert werden. Darauf wird die Trauerpraxis näher erläutert werden müssen. Es wird geklärt wie man sich auf den Tod als gläubiger Muslim vorzubereiten hat. Dazu werden Stellen aus dem Koran zur Rate gezogen. Abschließend muss eine Zusammenfassung erfolgen. Diese Zusammenfassung muss die gesamte Trauerthematik aufgreifen, damit sie klar und eindeutig wird. Es erfolgt ein ausführliches Literaturverzeichnis. Mein Literaturverzeichnis habe ich annähernd genau gemäß des Taschenbuchs für Linguistik von Professor Dr. Kürschner (Erich Schmidt Verlag) angefertigt, da mir das für diese Arbeit als am Sinnvollsten erscheint. Andere mir bekannte, gebräuchliche Arten Literaturverzeichnisse zu erstellen, erachte ich an dieser Stelle im Zusammenhang mit meiner Arbeit für völlig unsinnig und undeutlich!


2. Die Lebensgeschichte von Mohammed


Mohammeds Geburt geschah zu Mekka im Jahre 882 der Alexanderära [d. h. 570 n. Chr.]. Als er ungefähr zwei Jahre alt war, starb sein Vater `` Abdallâh`` und er blieb für sechs Jahre



bei seiner Mutter Amina. Nachdem beide Elternteile gestorben waren, lebte Mohammed zunächst im Haus seines Großvaters. Später war er bei seinem Onkel Abû Tâlib Zuhause. Er war gleichgestellt mit den leiblichen Kindern dessen. Er wird Karawanenführer zu einem späteren Zeitpunkt. Als Mohammed neun Jahre alt war beglitt der zwölfjährige Mohammed nach einer Legende seinen Onkel nach Syrien. Dort hat der christliche Mönch Bahîrâ ihm eine hohe Stellung prophezeit. Er nahm ihn bei der Hand und sprach: `Von diesem Jungen wird Großes ausgehen und sein Name wird sich in Ost und West ausbreiten; denn als er sich nahte, war da über ihm eine Wolke, die ihn beschattete`. Daher bestätigen viele Christen die prophetische Sendung Mohammeds. Um 595 heiratete Mohammed die wohlhabende Witwe Chadidscha.
Mit ihr hatte er 2 Söhne und 4 Töchter, von denen nur Fatima überlebte.
Während seiner Karawanenreisen hat Mohammed Kontakt zur jüdischen und christlichen Welt, inklusive deren Sekten. Mohammed hatte Visionen gehabt. Zwischen Medina und Mekka gab es politische Auseinandersetzungen. Diese äußerten sich als kriegerische. Religiöse Streitigkeiten zwischen Christen und Juden korrelierten damit. Mohammed war Anführer eines Heeres. So wurde der Koran Mohammed zwischen Medina und Mekka offenbart. Er pendelte zwischen diesen Städten. [...] und man setzte ihn in seinem Wohnraum [Medina] bei, in dem er von Gott zu sich genommen war.


2.1. Der Koran


Der Koran (Qur`an, kommt von qara`a: `lesen, vortragen` . ist nicht geschaffen worden. Er existiert bereits ewig im höchsten (siebten) Himmel. Der Koran wurde Mohammed offenbart. Er [Der Koran] enthält zwar Geschichten, die sich auf bestimmte geschichtliche Ereignisse beziehen lassen, aber diese Geschichten werden auf eine bestimmte Art und Weise erzählt, die zwei Grundbedingungen außer acht lassen, nämlich genaue Angaben über Zeit und Ort. Die Schrift ist somit demnach Wort Gottes. Die Inhalt des Korans ist daher ewig und nicht unmittelbar vom Menschen geschaffen. Man spricht von göttlicher Inspiration. Der Koran ist


kein einmal vorgetragenes Werk. Der Koran wird immer wieder neu gelesen und gelebt. Es geht darum die ewige Wahrheit für die Gegenwart transparent zu machen, sodass der ewige Wahrheitsgehalt bleibt. Er rief die ganze Welt zum Ein-Gott-Glauben, legte dar, das schon Adam, Noah, Abraham, Mose ihn verkündet hätten und auch Jesus, die `Verähnlichung` verwerfend, die Menschen die vollkommene Läuterung des Gottesbegriffes von aller kreatürlichen Anschauung gelehrt habe. Daher bekommt dieser eben verbindlichen Charakter und hat göttliche Autorität. Der göttliche Ursprung des Korans ist die Grundlage seiner unbestrittenen und absoluten Autorität für die Muslime. Der Koran ist unfehlbar.
Aber wir Christen und Muslime können ihn auslegen, wie die Bibel auch. Das höchste fehlt nie, sagt die Zeit.


3. Die Basis der Entstehung und Entwicklung der islamischen Religion (lediglich Grundzüge!)


Das Wort "Islam" stammt aus dem Arabischen. Es ist abgeleitet von dem Wort "Salam", was übersetzt Frieden heißt. Islam bedeutet frei übersetzt: "Frieden finden durch Hingabe an Gott". Der Begriff bezeichnet genau die Religion, welche im Propheten Mohammad begründet liegt. Ein Moslem glaubt an Allah. Mohammed ist der Prophet. Mohammed ist der Prophet, welcher die Aufgabe hat, die Überlieferungen der Juden und Christen von Fälschungen zu bereinigen. Islam meint in der Religionspraxis Gott ergeben.
Närrisch, daß jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam Gott ergeben heißt,
Im Islam leben und sterben wir alle.
Wirklichen Frieden gewinnt man nur durch die völligen Hingabe des Lebens zu Allah. Denn alles Leben kommt von Allah und man gibt diesem auch sein Leben hin, weil man vom ihm geschaffen ist. Wir gehören zu Allah und wir kehren zu Allah zurück. Genau so ist es im Koran gemeint. Diese grundsätzlich wahre Aussage wird nicht durch den Glauben an die absolute Vorherbestimmung aller Dinge unbedingt verzerrt. Das irdische Leben ist vollkommenen Allah hinzugeben, weil es ein Geschenk Allahs ist, welches Menschen in


Freiheit vernünftig pflegen und wahren sollten. Das schließt natürlich alle Leben ein, alle Bereiche des Lebens sind eingeschlossen. Der Koran ist eine Ermahnung für die Menschen. Er begleitet sie in ihrem Leben, im Alltag und in der besonderen Anlässen, mit seiner Rechtleitung, mit seiner Belehrung, seiner Urteilshilfe und seinen praktischen Anweisungen.

Und es können immer neue Rechtsgelehrte kommen. Die auch gelesen haben und wahr und gut sein wollen, Deswegen gibt es religiöse Staaten in der islamischen Kultur, was sehr vernünftig sei. Der Islam soll Gesellschaftsstruktur und politische Ordnung, soll Weltordnung, soll Ordnung aller Natur sein. Eine Haupt-Aussage im Islam ist im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes, dass Allah der König der Menschen sei und der Gott der Menschen sei. 3 Er hat weder gezeugt, noch ist er gezeugt worden. 4. Und keiner ist ihm ebenbürtig.
Gott ist absolut und demnach außerhalb menschlichem Vorstellungsvermögen.
Rechtsgelehrte kann auch heißen das Hierarchien und Führerkulte fehl sein können, weil wegen Ordnung und Menschwenwürde...

4. Die Bedeutung des Todes in volksislamischer Denkvorstellung


Wenn sich der Todestag eines Menschen nähert, dann lässt Allah von dem Baum unter seinem Thron das Blatt fallen, auf welchem der Name des betreffenden Menschen geschrieben steht. Beim Tod sind der Todesengel Izra'il oder die anderen Engel, die für die Abberufung der Seele zuständig sind anwesend [...].
Nach der Tradition führt der Todesengel die Seele zum Himmel. Wenn sie zu den Gerechten gehört, erfährt sie im Himmel, dass Gott ihr ihre Sünden vergeben hat und sie für das Paradies bestimmt hat; dann kehrt sie nach diesem Einzelgericht zum Körper zurück, mit dem sie in ihrem Erdenleben vereint war. Wenn aber die Seele zu den Verdammten gehört wird sie schon vor dem Himmelstor abgewiesen und auf die Erde zurückgestoßen. [...] `Dann werdet ihr zu dem, der das Unsichtbare und das Offenbare kennt, zurückgebracht, und Er wird euch kundtun, was ihr zu tun pflegtet`




5. Verhör im Grab


Das Verhör im Grab ist das Gegenstück des Zwischengerichts im Himmel. Es erfolgt im Anschluss an den Tod. Das Verhör übernehmen die bestimmten Engel Munkar und Nakir für die Verdammten und Mubashshar und Bashir für die Gerechten.
Die Fragen, die die Engel dem Verstorbenen vorlegen, sind folgende: Wer ist dein Gott? Wer ist dein Prophet? Welches ist deine Religion? Welches ist dein Gebetrichtung? Wenn der Verstorbene die richtigen Antworten kennt (Gott Muhammad der Islam Mekka), dann wird er getröstet und er hört die Verheißung im Paradies [...] Die Seele bleibt dann in Erwartung des Jüngsten Gerichts an einem Ort bewahrt.


6. Die endzeitliche Katastrophe


Sei wird eingeleitet durch das schaurige Schauspiel des Endgerichtes. Es gibt im Koran viel Textstellen dazu (z.B. Sure 82, 1-5 und Sure 81, 1-14).


7 . Paradies


Grund der Belohnung der Menschen im Paradies sind ihr Glaube und ihre guten Taten.
Gläubige die böse waren sind zwar zur Hölle verdammt. Dennoch werden alle ins Paradies gelangen. Denn Mohammad legt für ihn [die] Fürsprache [beim Allerbarmer, des Allerbarmherzigen] ein, und er wird im Endeffekt doch ins Paradies gelangen. Vom Paradies aus hat man laut des Islam sogar die Möglichkeit Gott zu schauen. `An jenem Tag gibt es
strahlende Gesichter, die zum Herrn schauen [...]` Der Koran stellt aber fest, dass die Blicke


ihn [Gott] nicht erreichen.


8. Analogieschluss der Bedeutung des Todes aus islamischer Sicht durch den Vergleich der Bedeutung des Todes aus christlicher Sicht (Zusammenfassung)


Im Islam ist die Bestattung der Toten mit zahlreichen Einzelvorschriften verbunden. Unterlassungen gelten eindeutig als Sünde. Beachtet man alle Vorschriften genau (Wortlaut des Gebetes, Waschung, vorschriftsmäßige Einhüllung), ist eine Beerdigung durchaus eine ernste, aber auch keine unkomplizierte Angelegenheit, die den Praktizierenden bei Einhaltung der Vorschriften entweder zum Guten oder zum Bösen angerechnet werden. Dieses begründet sich primär eben im Ermessen Allahs,






9. Abschließende Zusammenfassung mit Anschluss an das Thema der Seminareinheit


Ich finde die Philosophie, sprich
die Weiten Gottesbeweise im Koran und die Betonung hin zum wahren Leben gut.
Mohamed hat für sein Leben und Gerechtigkeit im Glauben gekämpft und gesiegt, Jesus ist gestorben mit 30, hat aber ja auch gesiegt, wenn er auferstanden ist, und viele dafür gestorben, ein Engel kommt Maria kriegt Kind, interessante Sachen, alles
Was alles im Nachhinein, dazu kam, keine Ahnung.
Leser sind Leser, Macht ist Macht und wirr ist wirr, warum warum! Und Ausleger Ausleger. Und Apostel Apostel und Märtyrer, waren Märtyer!





































10. Literaturverzeichnis

Antes, Peter u.a. (1991): Der Islam. Religion, Ethik, Politik. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer
Abd-al-Masih (1991): Der Heilige Krieg im Islam; 2. Auflage 1991; Licht des Lebens Villach
Beinert, Wolfgang (Hrsg. 1995): Glaubenszugänge: Lehrbuch der katholischen Dogmatik. München, Wien, Zürich: Schönigh.
Goldschmidt, Lazarus (2000): Der Koran. Frechen: Komet Verlag.Bergmann, Gerhard (1980): Die Herausforderung des Islam. TELOS-Taschenbuch Nr. 5026. Stuttgart: Hänssler Verlag Stuttgart.
Bobzin, Hartmut (2000): Mohammed. Orig. Ausg. München: Beck.
Bouman, Johann (1982): Christentum und Islam im Vergleich. Gießen: Brunnenverlag.
Haarmann, Maria (Hrsg. 1995): Der Islam: ein historisches Lesebuch. Limitierte Sonderauflage. München: Beck.
Halm, Heinz (1988): Die Schia. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Khoury, Adel Th. / Heine, Peter (1996): Im Garten Allahs. Freiburg, Basel, Wien: Herder.
Paret Rudi (1991): Mohammed und der Koran. Geschichte und Verkündigung des arabischen Propheten. Band 32: Urban-Taschenbücher. Stutgart [sic], Berlin, Köln: Kohlhammer.
Weischedel,Wilhelm (1976): Die philosophische Hintertreppe. München: Nympfenburger Verlagshandlung GmbH.

1. Einleitung .......................................................................................................................2
2. Der Psalm 104 ................................................................................................................2
3. Einordnung des Psalms ..................................................................................................5
4. Aufbau des Psalms .........................................................................................................6
5. Auslegung des Psalms ....................................................................................................7
6. Ausblickende Zusammenfassung .................................................................................13
7. Literaturverzeichnis .....................................................................................................15



























Ich werde in meiner Arbeit den Aufbau des Psalms 104 beschreiben und diesen auslegen. In dem Zusammenhang konzentrieren sich meine Ausführungen vorwiegend auf das Thema
Schöpfungstheologie. Zunächst werde ich kurz und allgemein auf die Bedeutung des Psalmenbuch als Teil der Bibel eingehen. Ich möchte ferner die Einteilung der Sammlung der 150 Einzellieder in fünf Bücher erwähnen. Ich verweise in diesem Zusammenhang an dieser Stelle auf den Status des Buchs der Psalmen als eines der bedeutendsten Bücher der Heiligen Schrift und der gesamten Weltliteratur. Die Bedeutung der Entsprechung von Psalmen zu wichtigen alttestamentlichen Texten hat einen wichtigen Rang. Dann werde ich den Psalm 104 vorstellen und auf seine schöpfungstheologische Rolle eingehen. Da er in das vierte Buch der Psalmen gehört, werde ich vorab kurz den Aufbau des vierten Buches skizzieren. Es soll auf den Bezug des Psalms zu Gen 1 hingewiesen werden und die Verbundenheit des Psalms zu Psalm 93 soll erläutert werden. Nach der schöpfungstheologischen Auslegung des Psalms möchte ich abschließend auf die Aktualität des Psalms für die heutige Zeit eingehen.


2. Der Psalm 104


Ein Loblied auf den Schöpfer
1 Lobe den Herrn meine Seele! /
Herr, mein Gott, wie groß bist
du! / Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
2 Du hüllst dich in Licht wie in ein
Kleid, / du spannst den Himmel aus wie ein
Zelt.
3 Du verankerst die Balken deiner Woh-
nung im Wasser. / Du nimmst dir die Wol-
ken zum Wagen, / du fährst einher auf den
Flügeln des Sturmes.
4 Du machst dir Winde zu Boten /
und lodernde Feuer zu deinen Dienern.
5 Du hast die Erde auf Pfeiler gegrün-
det; / in alle Ewigkeit wird sie nicht wan-
ken.
6 Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein
Kleid, / die Wasser standen über den Ber-
gen.
7 Sie wichen vor deinem Drohen zu-
rück, / sie flohen vor der Stimme deines
Donners.
8 Da erhoben sich Berge und senkten
sich Täler / an den Ort den du für sie be-
stimmt hast.
9 Du hast den Wassern eine Grenze ge-
setzt, / die dürfen sie nicht überschreiten; /
nie wieder sollen sie die Erde bedecken.
10 Du lässt die Quellen hervorsprudeln in
den Tälern, / sie eilen zwischen den Bergen
dahin.
Allen Tieren des Feldes spenden sie
Trank, / die Wildesel stillen in ihren Durst
daraus.
12 An den Ufern wohnen die Vögel des
Himmels, / aus den Zweigen erklingt ihr
Gesang.
13 Du tränkst die Berge aus deinen Kam-
mern, / aus deinen Wolken wird die Erde
satt.
14 Du lässt Gras wachsen für das Vieh, /
auch Pflanzen für den Menschen, die er an-
baut,
damit er Brot gewinnt von der Erde /
15 und Wein der das Herz des Menschen
erfreut,
damit sein Gesicht von Öl erglänzt / und
Brot das Menschenherz stärkt.
16 Die Bäume des Herrn trinken sich
satt, / die Zedern des Libanon, die er ge-
pflanzt hat.
17 In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, /
auf den Zypressen nistet der Storch.
18 Die hohen Berge gehören dem Stein-
bock, / dem Klippdachs bieten die Felsen
Zuflucht.
19 Du hast den Mond gemacht als Maß
für die Zeiten, / die Sonne weiß , wann sie
untergeht.
20 Du sendest Finsternis, und es wird
Nacht, / dann regen sich alle Tiere des
Waldes.
21 Die jungen Löwen brüllen nach
Beute, / sie verlangen von Gott ihre Nah-
rung.
22 Strahlt die Sonne dann auf, so schlei-
chen sie heim / und lagern sich in ihren
Verstecken.
23 Nun geht der Mensch hinaus an sein
Tagwerk, / an seine Arbeit bis zum Abend.
24 Herr, wie zahlreich sind deine
Werke! / Mit Weisheit hast du sie alle ge-
macht, / die Erde ist voll von deinen Ge-
schöpfen.
25 Da ist das Meer, so groß und weit, /
darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und
große Tiere.
Dort ziehen die Schiffe dahin, / auch
der Leviatan, den du geformt hast, um mit
ihm zu spielen.
27 Sie alle warten auf dich, / daß du ihnen
Speise gibst zur rechten Zeit.
28 Gibst du ihnen, dann sammeln sie
ein; / öffnest du deine Hand, werden sie
satt an Gutem.
29 Verbirgst du dein Gesicht sind sie
verstört; / nimmst du ihnen den Atem, so
schwinden sie hin / und kehren zurück zum
Staub der Erde.
30 Sendest du deinen Geist aus , so wer-
den sie alle erschaffen, / und du erneuerst
das Antlitz der Erde.
31 Ewig währe die Herrlichkeit des
Herrn; / der Herr freue sich seiner Werke.
32 Er blickt auf die Erde und sie er-
bebt; / er rührt die Berge an, und sie rau-
chen.
33 Ich will dem Herrn singen, solange ich
lebe, / will meinem Gott spielen, solange
ich da bin.
34 Möge ihm mein Dichten gefallen. / Ich
will mich freuen am Herrn.
35 Doch die Sünder sollen von der Erde
verschwinden, / und es sollen keine Frevler mehr
dasein. / Lobe den Herrn, meine
Seele! Halleluja!


3. Einordnung des Psalms


Wenn wir die Bezeichnung `Psalmen` hören, denken wir an die 150 Gebete, Gedichte und Lieder, die in unserer christlichen Bibel im Mittelteil des Alten Testaments im Psalmenbuch zusammengestellt sind. Das Buch mit den 150 Psalmen ist ein kleine Auswahl. Das biblische Israel hat viel mehr Psalmen gedichtet und gesungen, als da zusammengestellt sind.
Diese 150 Einzellieder sind in fünf Bücher aufgeteilt. Der nach exilischer Zeit (5Jh. V. Chr.) entstandene Psalm 104 gehört in das vierte Buch der Psalmen. Das vierte Buch beginnt mit Psalm 90 und endet mit dem Psalm 106. Der Psalm gehört demnach in die Davidkom-
position. Es ist ein Abschnitt, der stark vom Thema des Leben stiftenden Königtums JHWHs gezeichnet ist (Ps 93-100). Er ist auch vom Leiden am Tod in seinen vielen Formen bestimmt (Ps 90; 102; 105-106).
Der Psalm 104 ist von der Redaktion nach Psalm 103 gestellt worden, weil die schöpfungs- theologische Grundlegung der in Psalm 103 verkündeten Botschaft vom vergebenden Gott in Psalm 104 fortgeführt wird.
Vergleicht man den Psalm 104, 1-9 mit dem Psalm 93 wird bewusst, dass sie sich teilweise bis in den Wortlaut hinein berühren. Während der Psalm 93 durch V 2und V. 5 eine tempel- theologische Welt verkündet ist Psalm 104 deutlich davon bestimmt, daß die Welt tagtäglich neu und unvermittelt aus der gütigen Hand Gottes hervorgeht.


4. Aufbau des Psalms


Der Psalm 104 ist ein weisheitlicher Schöpfungshymnus. Er besteht aus 34 Versen. In der Technik seiner Weltwahrnehmung ist der Psalm typisch weisheitlich.
Der Psalm liest sich wie ein religionsgeschichtliches Florilegium von phönizisch-kanaanäischen, ägyptisch und assyrisch-babylonischen, aber auch genuin altisraelitischen Überlieferungen über die Themen `Bändigung und Verwandlung des (Wasser)Chaos zu Kosmos durch eine (königliche) Gottheit` und `Der (Gott-)König als Lebensmittler (Ernährer) seines Volkes/Reiches`; [...] Er bietet eine [...] monotheistische Synthese, die JHWH als (kanaanäischen) Regenbringergott und als (ägyptischen) Sonnengott zeigt. Er ist insofern weisheitlich als er die konkret wahrgenommene Welt `systematisch` beschreibt. Geradezu ins Detail verliebt zeichnet der Psalm 104 die Welt so nach, wie er sie sieht. Es fasziniert, wie der Verfasser die Rolle Gottes in der Schöpfung und die Vielfalt und Schönheit jedes Exemplars von Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschen aufzeigt. Er durchschreitet die Lebensräume seiner dreigeteilten Welt, den Himmel (V.2-4), die Erde (V.5-23) und das Meer (V. 25-26).
Um den schöpfungstheologischen Hauptteil (V.2-30) ist ein doppelter Rahmen gelegt.
Den äußeren Rahmen bilden Aufgesang (V. 1: Selbstaufforderung zu Beraka) und Abgesang (V.33-34: Widmung des Psalms; V. 35 ab: Bitte um `Erlösung von dem Übel`, das die Schöpfung mutwillig bedroht und verletzt; V. 35: Selbstaufforderung zu Beraka, wie V. 1). Der innere Rahmen ist von (altorientalisch breit belegten) Motiven der Gottkönigtums-Theologie bestimmt und zeichnet in V. 12 JHWH als den im Königsglanz erscheinenden Gott, dessen welterhaltende `Herrlichkeit` und freudige Zugewandtheit bis zum Ende der Welt in V.31-32 erfleht wird. Zur theologischen Rahmenstruktur zählt auch, dass nach dem breiten Abschnitt über die Erde (V.5-23) in der dritten Zeile von V. 24 nochmals das Thema- wort `Erde` wiederholt wird, welches in der ersten Zeile von V.5 aufkommt. Sprachlich auffallend ist, dass das Pronomen du als Stellvertreter für Gott 11 mal verwendet wird. Dadurch kommt die persönliche Beziehung und Nähe des Verfassers zu Gott stark zum Vorschein. Auffallend ist auch die vergleichende und metaphorische Sprache des Verfassers mit der er den Glanz und die Größe der Schöpfung Gottes zum Ausdruck bringt. Das zeigt z.B. folgender Vers: Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, / du spannst den Himmel aus wie ein Zelt. .


5. Auslegung des Psalms


Der nach exilischer Zeit (5. Jh. V. Chr.) entstandene Psalm 104 [...] ist in dreifacher Hinsicht eng mit Palm 93 verbunden bzw. verwandt. 1. Die gleich zu Anfang des Psalms gezeichnete Metaphorik ist unzweifelhaft königstheologisch geprägt, obwohl der Königstitel für JHWH, der in Ps 93 den Psalm thematisch eröffnet, fehlt. In der ersten Zeile von V. 1 fordert der Beter durch den Hymnus eröffnenden `Aufgesang` Lobe den Herrn, meine Seele! auf, den Psalm als Preis- und Dankgebet zu rezitieren. Er gilt JHWH als dem allen Göttern überlegenen König [...] der sich als `Licht`, d.h. als Leben und Heil, offenbart eben in seiner Schöpfung und für sie. Pracht und Hoheit sind typische Königsattribute. 2. In beiden Psalmen findet man den primär bestimmenden Aspekt der Bändigung des chaotischen Ur-Meers. 3. Beide Psalmen stimmen im Motiv von der fundamentalen Unerschütterlichkeit der Erde überein, die sich darin zeigt, daß sie in alle Ewigkeit nicht wanken wird
In Vers 2-4beschreibt der Psalm JHWHs Schöpferhandeln im und am Himmel. Drei Instrumente seiner Königsherrschaft schafft sich JHWH: Palast, Thronwagen und Hofstaat. Allesamt sind hingeordnet auf JHWHs königliche Tätigkeit, für die Erde Geber des Lebens durch die Gabe des lebenswichtigen Wassers zu sein. Mitten im Chaoswasser baut JHWH seinen Königs-Palast und entmachtet sie so. Sein Thron ist ein Thronwagen, wie ihn auch der kanaanäische Wettergott besitzt, sein `Hofstaat` sind die Winde und Blitze, die Boten und Diener sind. Sie wirken bei der königlichen Tätigkeit der Wasser- bzw. Lebensgabe mit. Im Rückgriff auf die Vorstellung vom Chaoskampf bei dem JHWH `in illo tempore` dem Chaos seine chaotisch-destruktive Gewalt nahm und indem er zugleich die immer noch vom Chaos ausgehenden partiellen Störungen Tag für Tag abwehrt, wird in V. 5-9 die anfängliche Gründung der Erde besungen. Das Chaos hat hier nicht all seine destruktive Potenz verloren. Das widerspricht der weisheitlichen Weltwahrnehmung, die für den Psalm charakteristisch ist. Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, / die dürfen sie nicht überschreiten; / nie wieder sollen sie die Erde bedecken. Dem Chaos ist eine Grenze gesetzt, die es nicht überschreiten kann, aber eben nur, weil der Schöpfergott Tag für Tag seine chaosbändigende Mächtigkeit aufbietet.
Geradezu plastisch läßt der Dichter miterleben, wie der Urflut-Drachen vor der gebieterischen Stimme JHWHs über die Berge und Täler hinhastet, bis er ins Meer kommt, wo er bleiben `darf`, aber von wo aus er die Erde immer wieder bedroht und ihre Bewohner ängstigt.
Das Leitmotiv Wasser wird in Vers 16 nochmals aufgegriffen. Die Bäume des Herr trinken sich satt. Es wird der Schöpfergott gepriesen, der dafür sorgt, dass die Bäume sich satt trinken können, dass also für alle ausreichend Nahrung da ist und keiner hungern muss.
Die Sicht der Welt klingt in V. 29-30 (vgl. auch V.24 zweite und dritte Zeile) an: Verbirgst du (Gott) dein Gesicht sind sie verstört; / nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin / und kehren zurück zum Staub der Erde.
Der Schöpfergott bändigt [...] das Chaos-Wasser, indem er ihm gewissermaßen den `Sintflutcharakter` nimmt. JHWH wird als guter König gefeiert, weil und wie er aus dem himmlischen Wasservorrat die Erde in ihren unterschiedlichen Landschaften mit Quell- und Regenwasser versorgt (vgl. V.10-18). V.10-12 lenkt das Auge auf das Wildland `zwischen den Bergen`. V.13-15 nimmt das Acker- und Kulturland `auf den Bergen/im Bergland` in den Blick. Der Lebensraum von Vieh und Mensch wird von JHWH so mit Regen versorgt, daß der Boden durch die von JHWH gegebene Lebenskraft [...] die lebensnotwendigen Güter hervorbringt. 13 Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, / aus deinen Wolken wird die Erde satt. 14 Du lässt Gras wachsen für das Vieh, / auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde / 15 und Wein [Rauschgetränk] der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt / und Brot das Menschenherz stärkt. Nicht nur das tägliche Brot [...] gibt JHWH, sondern auch Wein und Öl, Gaben des Über- flusses und der festlichen Lebenskultur. Hier ist nichts von der in Genesis 3, 17-19 beklagten Mühsal des palästinensischen Bauern zu spüren; Ganz im Gegenteil kommt hier das Staunen zum Ausdruck, was die Erde an Gutem bzw. Schönen hervorbringen kann, wenn sie von einem gütigen Schöpfergott regiert wird. In den Königreichen Israel und Juda verfügten selbst die Ärmsten über einen Vorrat an Öl, das zur Grundversorgung des Haushaltes gehörte. Für alle ist gesorgt. Das Land der Bibel ist nach dem Buch Deuteronomium (Dtn 8,8) ein `Land mit Ölbäumen`. Öl hat eine zentrale Rolle in biblischer Zeit. Es wird nicht nur als Nahrungsmittel (vgl. Lev 2,4-7) genutzt, sondern es dient z.B. auch als Heilmittel, als Kosmetik, als Brennstoff, zur Salbung und es erscheint beim Erstlingsopfer, auch das tägliche Opfer wird in der nachexilischen Liturgie mit Mehl vermengt mit Öl und mit Wein als Trankopfer (vgl. Ex 29,40; Num 28,5) dargebracht.
V. 16-18 schaut auf `die hohen Berge` mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt. Die Libanonzedern sind nach alttestamentlicher Tradition Bäume die Macht und Kraft symbolisieren (vgl. Ez 17, 22-24). Die Bäume des Herrn , die bis zu 40 Meter hoch werden können und einen Durchmesser von vier Meter erlangen können, sind Götterbäume, Bäume, die Jahwe gepflanzt hat und seine Lebensmächtigkeit veranschaulichen.
Nicht nur dem Menschen gehört die Erde, sondern in V. 14 und V. 18 wird u.a. explizit ausgedrückt, dass der (gerechte) Schöpfergott auch den Tieren Raum und materielle Güter geschenkt hat. Die hohen Berge gehören dem Steinbock.
Wie für den priesterschriftlichen Theologen, dem wir Gen 1,1 2,4a verdanken , ist auch
für Ps 104 klar, dass die Erde das vom Schöpfergott gewollte `Lebenshaus` bleibt. Gott sah, dass es gut war. Er ist der Schöpfer. Die unterschiedlichen Lebewesen haben ihre Lebensräume und Lebenszeiten zu respektieren.
Nachdem in V. 10-18 die unterschiedlichen Lebensräume der Lebewesen der Erde abgeschritten sind, beschreibt der Abschnitt V.19-23 jetzt die von Gott gesetzte Lebensordnung der Zeiten. Mond und Sonne sind die `Ordner` der Zeit. Danach folgen die geordneten Lebensvollzüge für die Wildtiere und sodann für die Menschen (und der mit ihnen lebenden Tierwelt). Der Mond zeigt die grundlegenden Ordnungen `Jahr` und `Monat` (der altorientalische Kalender hat ursprünglich ein Mondjahr) sowie die großen Festtage des landwirtschaftlichen und kultischen Lebens (z.B. Neumond- und Vollmondsfesttag, aber auch Pesach, Wochen- und Herbstfest) an. Die Sonne, die weiß wann sie untergeht strukturiert die Zeit in Tag und Nacht und begründet die in Israel entstandene Siebentage-Woche mit ihrer grundlegenden Unterscheidung von Arbeit und Ruhe. In Vers 20 wird zuerst der Sonnenuntergang (sendest Finsternis) genannt, denn die in der nachexilischen Zeit vorherrschend gewordene Tageszählung, lässt den Tag mit dem Sonnenuntergang beginnen (im Judentum und im liturgischen Kalender des Christentums ist es bis heute so). In V. 20-23 wird gezeigt, dass das allen gemeinsame Leben sich in seinem Reichtum entfaltet, wenn die Zeiten der Natur, die Zeiten der Tiere und Menschen eingehalten werden. Das ist die großartige Idee dieses Abschnitts, die uns im Zeitalter der ökologischen Neubesinnung sehr nachdenklich machen muss. Nachdem der Psalmendichter in V. 5-23 die der Erde gestifteten Lebensordnungen und -möglichkeiten besungen hat, spricht er in Vers 24 sein begeistertes `Zwischenfazit` aus : Herr wie zahlreich sind deine Werke! / Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, / die Erde ist voll von deinen Geschöpfen. Das ist [...] das schöpfungstheologische `Urerlebnis`. Das Leben ist einfach da, schier und uner-schöpflich vorgegeben, freilich auch darauf angewiesen, es immer neu entgegenzunehmen, denn keines der Lebewesen kann es für sich selbst machen. Der Psalm macht die bleibende Zuwendung des Schöpfergottes zur Welt bewusst. Alle Werke sind mit Weisheit durch den allmächtigen Schöpfer gemacht. Die `Weisheit` [aber], von der hier die Rede ist, meint nicht nur eine Eigenschaft Gottes, sondern zugleich eine Eigenschaft der Welt, die Gott ihr eingestiftet hat. Sie ist das Geheimnis, durch das sie den Menschen anrührt, geradezu als Ich anredet. Israel hat immer um die unaufhebbare Grenze zwischen der Schöpfung und dem Schöpfer gewußt. Es ist nicht das Ich JHWHs, sondern ist es die Sinndimension und die Schönheit der Schöpfung, [...] insofern sie von und durch die Weisheit JAHWs gestaltet und geliebt wird. Wer auf diese `Weisheit` der Schöpfung hört, gewinnt Weisheit, mit der das Leben zu sich selbst kommt. Nach der Beschreibung des Himmels und der Erde als Orten der schöpferischen Königsherrschaft JHWHS wendet sich der Psalm in V. 25-26 noch knapp dem Meer zu, das nach dem altorientalischen Weltbild die Erdscheibe umgibt. 25 Da ist das Meer, so groß und weit, / darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere. 26 Dort ziehen die Schiffe dahin, / auch der Leviatan, den du geformt hast, um mit ihm zu spielen. Der Leviatan, der Meereschaosdrachen der kanaanäischen und altorientalischen Mythologie ist entmachtet. JHWH als Schöpfergott [hat ihn] ein für allemal entmachtet (vgl. auch Ijob 40,25-41,26). Er spielt mit ihm wie ein Dompteur mit einem Delphin! In der Gestalt des Meeres hat das Ur-Meer durch Gottesschöpferwirken seine mythisch-chaotische Gefährlichkeit verloren. Dort ziehen die Schiffe dahin, / auch der Leviatan, den du geformt hast, um mit ihm zu spielen. Die Bibelübersetzung die Erich Zenger verwendet, zeigt das der Leviatan gebildet wurde, um mit ihm zu scherzen. Auch obwohl er eine mythologische Figur ist wird, durch das Wort scherzen, die Ohnmacht des Menschen gegenüber Gott deutlich, es scheint, als wenn JHWH ihn jederzeit wieder Macht geben kann, als wenn Gott mit uns Menschen spielen könnte, also ins Schöpfungsgeschehen eingreifen könnte, wenn er wollte. In V.27-30 wird fundamental festgehalten, dass alles geschöpfliche Leben verdanktes Leben ist und das jeder Atemzug Teilhabe an Gottes Atmen ist. 29 Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; / nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin / und kehren zurück zum Staub der Erde. 30 Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, / und du erneuerst das Antlitz der Erde. Das hebräische Wort ruh wird hier mit Geist übersetzt; Es ist aber genauer der Atem als Lebenskraft, sowohl menschliche wie göttliche Lebenskraft. Daß die `alte` Erde täglich `jung` wird, ist die `neue` Botschaft, mit der Psalm seine Weltbetrachtung hoffnungsvoll zusammenfasst. Der V. 27 zeigt das alle auf Gott warten. Alle Lebewesen warten nicht nur auf Regen, Nahrung und Wein und Öl, nein, sie warten vielmehr auf Gottes Zukunft, weil nur er Zukunft ist. Sie warten, dass er auf sie zukommt `zur rechten Zeit`. Die Lebewesen sind abhängig von Gott, aber er nicht unbedingt von ihnen, durch ihn sind sie lebendig. Entzieht er ihnen den Atmen werden sie todesstarr (V. 29). Hier sprechen sich auch die leidvollen Erfahrungen aus die Israel auch mit dem Leben, der Natur und mit seinem Gott selbst gemacht hat. [...] Unser Psalm erlebt diese Störungen als absolute Verwiesenheit allen Lebens auf den einen Lebensatem, der JHWH selbst ist und an dem alle teilhaben, die leben. Die Möglichkeit Welt als Missgriff eines zornigen Gottes zu verachten oder die Illusion die Welt könne durch menschliches Machertum vollkommen werden kommt hier in Betracht. Die Klagepsalmen und das Buch Ijob zeigen dieses überdeutlich. Zugleich gilt aber scheinbar das Gesetz der Freiheit, woraus folgt, dass, wo die Lebewesen sich ihr Leben selbst nehmen wollen, gierig und gewalttätig wie Adam und Kain, zerstören sie sich selbst und ihre Lebenswelt. In Gen1 wird deutlich, dass für die Menschen und Tiere Pflanzen als Nahrung dienen sollen. Dieses Gebot als Absage an die Tötung von Tieren leuchtet auch in V. 14 auf: Du lässt Gras wachsen für das Vieh, / auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut [...]. Was der Mensch für sein Leben wahrnimmt, gilt auch für tierisches Leben, und damit ist den Tieren prinzipiell das gleiche Lebensrecht zugestanden wie dem Menschen. In V. 33 dankt der Dichter JHWH, preist ihn und spricht seine Treue ihm gegenüber aus. Vers 34 zeigt das Gott, der Schöpfer ein Geheimnis für uns Menschen bleibt. Der Mensch hofft hier im Glauben an den guten Schöpfergott JHWH, dass ihm sein Dichten gefalle: Möge ihm mein Dichten gefallen. In Vers 35 kommt die Bitte und der Wunsch zum Ausdruck, dass die Sünder von der Erde verschwinden sollen. Dadurch kommt auch die Sonderstellung des Menschen zum Ausdruck. Sie besteht darin, sich gegen Sünde zu wehren [es kann sich kein Mensch von Sünden lossagen] und gemeinsam mit unserem guten Schöpfergott gegen Sünder und Frevler zu kämpfen, denn sie zerstören und gefährden den gemeinsamen Lebensprozess. So ist der Psalm keine kitschig-idyllische Meditationsmusik, sondern ein kritisch utopisches Lied, das heute zur ökologischen Umkehr ruft.
Mit der abschließenden `Andachtsformel` [...] [V.35] fordert der Beter sich [...] [wie in V.1] abermals auf, bei aller Bedrohtheit der Schöpfung auf den Schöpfergott zu blicken [Wiederholung der ersten Zeile von V. 1] und in ihm `Freude` [V. 34]an der Schöpfung sowie die Kraft zu einem schöpfungsgemäßen Leben zu finden auch als Antwort auf die in V. 35 beklagte Realität des Bösen. Wer diesen Psalm singt, singt ihn auch gegen sich selbst! Indem er die Vision vom solidarischen Zusammenleben aller Lebewesen besingt, ist der Psalm ein öffentlicher Protest insbesondere gegen alle `Weltbilder` und die daraus entspringenden Taten der Menschen, die die Menschen und ihre Bedürfnisse zum `Maß aller Dinge` machen.


6. Ausblickende Zusammenfassung


Abschließend möchte ich ausblickend und zusammenfassend sagen, dass der Psalm 104 als weisheitlicher Schöpfunghymnus die Größe und Allmächtigkeit unseres Schöpfergottes vergegenwärtigt. Er zeigt uns Lebewesen als von Gott geschaffene abhängige Wesen, die im Vertrauen auf Gott ihn loben und sich an seinem Geschenk des Lebens erfreuen. Für die heutig Zeit ist er sehr aktuell, weil er die ökologische Dimension eröffnet, nach der wir mit den Tieren gleichgestellt sind, was die indirekte Forderung sich, wie die Tiere, von den Pflanzen zu ernähren, die Gott für uns als Nahrung bestimmt hat, deutlich macht. Er zeigt uns Menschen als freie Wesen, die im Glauben an, der Sehnsucht nach dem transzendenten JHWH und durch den Lobpreis auf JHWH sich gegen die Sünde und Frevler stark machen können. Er zeigt, wie wir im Vertrauen auf die Weisheit und Güte Gottes seine Schöpfung als freie Lebewesen erhalten und pflegen können, aber er zeigt uns Lebwesen auch als wartende, noch nicht bei Gott angekommene Lebwesen, als Lebwesen, die tagtäglich auf Gott vertrauen müssen, Lebewesen die seine Schöpfung respektieren müssen, Lebewesen die tagtäglich hoffen müssen, das Gott ihnen zu rechten Zeit Speise gibt.

























Literaturverzeichnis


Die Bibel (1980): Altes und Neues Testament. Einheitsübersetzung. Altes und Neues Testament. Freiburg im Breisgau: Herder.
Löning, Karl/Zenger, Erich (1997): Als Anfang schuf Gott. Biblische Schöpfungstheologien. Düsseldorf: Patmos.
Jacques, Briend (1996): Das Öl und seine vielfältige Verwendung. In: Welt und Umwelt der Bibel. Archäologie und Geschichte. Die Schöpfung. 2. Heft, 1996, S. 52-53.
Zenger, Erich u. a. (1998): Einleitung in das Alte Testament. 3. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer.
Zenger, Erich (1994): Ich will die Morgenröte wecken. Psalmenauslegung. 2. Auflage. Freiburg im Breisgau: Herder.
Zenger, Erich (1988): Mit meinem Gott überspringe ich Mauern. Einführung in das Psalmenbuch. 2. Auflage. Freiburg im Breisgau: Herder.



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