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Forum: "Gerechtigkeit"
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| Jein, wabami | | von: oblong
erstellt: 24.04.2006 17:25:17 |
Ich finde, das ist ein ganz heißes Eisen:
Aber andersrum lass dir die Frage gefallen, wie lange wir noch warten müssen um nicht bei jeder Phrase, bei jedem Spruch nachzudenken, ob er in der NS-Zeit vielleicht in einem unschönen Zusammenhang auftauchte!!
Ganz so einfach ist die Sache für uns Lehrer in Deutschland nicht; es gab genügend Lehrer, die als verlängerter Arm der NSDAP gedankenlos Sprüche nachgebetet haben, so einfach können wir uns nicht aus der Verantwortung stehlen: sapere aude! (Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen!)
Wenn ich dich aber wohlwollend interpretiere (und dazu bin ich heute aufgelegt ), dann sehe ich in deinen Worten die Mahnung, nicht nur bei unserem Denken und Sprechen zurück zu blicken.
Wir müssen den Opfern von damals gerecht werden (womit ich wieder beim Thema wäre) und gleichzeitig nicht betulich und übervorsichtig gerade das heraufbeschwören, was wir bannen wollen.
Sprachlich betrachtet heißt das: Gibt es vergiftete Worte? Wenn ja, wie lange dürfen und sollen sie vergiftet sein?
Ich selber bin in dieser Hinsicht als Sohn eines SS-Unterscharführers vielleicht sehr vorsichtig.
Späteren Generationen mag es erlaubt sein, sich freier zu fühlen. Ob sie freier sein werden, ist eine andere Frage.
Ich weiß, dass man mit guten Gründen in diesen Fragen anderer Meinung sein kann.
Bis demnächst,
oblong |
| Natürlich sollen wir | | von: silberfleck
erstellt: 24.04.2006 18:35:45 |
darauf achten, dass wir menschenverachtende Parolen aus der NS Zeit nicht gedankenlos verwenden, aber wir müssen auch darauf achten, dass zwei dieselbe "Worthülse" ganz unterschiedlich benutzen können.
Ich komme aus einer Familie, bei der es immer wichtig war und ist, dass jede/r seine /ihre Fähigkeiten einbringen konnte/kann und entsprechend gefördert wird. so verfahre ich auch heute noch bei meinen Söhnen. Ist einer krank, braucht er eben mehr Zuwendung, als der Gesunde. Wer Probleme hat in der Schule, braucht dort eben mehr Hilfe, als derjenige, dem gerade alles leicht von der Hand geht. In diesem positiven Sinne bekommt bei mir "jeder das seine".
Ich wehre mich vehement dagegen alle gleich zu behandeln, denn sie brauchen zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliches. Gerechtigkeit kann auch nicht heißen, dass alle Kinder z. B. die gleichen Geldbeträge bekommen.
Gerechtigkeit ist doch wohl eher wie bei "Den Arbeitern im Weinberg": Jeder bekommt so viel, dass er mit seiner Familie davon leben kann. |
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