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Forum: "Schon wieder: gewalttätige Schüler"
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| was machen lehrer, dass kindern und jugendlichen schule zum hals raushängt? | | von: streberin
erstellt: 13.06.2006 10:42:07 geändert: 13.06.2006 10:43:27 |
Auch wenn meine Schulkinder so wie die Veneziaas wirklich gern zur Schule gehen, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie wissen von ihrer Lehrerin gemocht und geschätzt zu werden, fühle ich mich von diesem Satz provoziert. Und zwar deshalb, Rolf, weil du damit in das Horn bläst: Die Schule ist schuld, alle Lehrer sind faule Säcke. Du hast nämlich nicht geschrieben was machen manche lehrer, dass manchen kindern und jugendlichen schule zum hals raushängt? Ich dreh jetzt mal den Satz um: Was machen manche Eltern nur, dass ihren Kindern die Schule zum Hals raushängt? Und ich sag's dir: Sie geben zum erstmöglichen Zeitpunkt die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder ab, kooperieren aber nicht, sondern schimpfen und kritisieren nur oder kümmern sich um gar níchts mehr. Sie unterstützen ihre Kinder nicht, sie motivieren sie nicht, wenn sie Probleme haben, sondern sie lassen sie hängen oder suchen die Schuld - so wie du- an den Lehrern. Ich könnte dir hier Beispiele noch und nöcher nennen.
Und so wie ich dir negative Beispiele nennen könnte, so könnte ich auch positive bringen. Eltern, die mit uns Lehrern zusammenarbeiten, die gemeinsam mit uns zum Wohl ihrer Kinder handeln, erleben, dass ihre Kinder gern zur Schule gehen, weil diese nämlich spüren, dass sie und ihre Arbeit ihren Eltern wichtig und dass sie nicht nur von ihrer Lehrerin gemocht und geschätzt, sondern auch von ihren Eltern geliebt werden.
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| Was hilft weiter? | | von: veneziaa
erstellt: 13.06.2006 14:32:15 |
@ rolf Ich habe kein Patentrezept, wie du erwartest.
So habe ich diesen Thread noch nicht gesehen. Mensch, das hätte ich doch längst weiter gegeben, wenn ich DIE Lösung schlechthin hätte..
Mir gefällt ganz einfach nicht, dass du die staatlichen Schulen so schlecht machst und die privaten in den Himmel hebst. Die privaten, die Geld kosten.. wie gerecht(Ironie)! Das passt doch bei dir alles gar nicht zusammen! Da wollen wir ALLE Kinder fördern - und dann lese ich ein Plädoyer für die Privatschule..zugegebenermaßen interpretiere ich hier. Und, bitteschön, wie erziehen DIE denn?
Okay, verstehe ich den Hinweis auf die Privatschulen so, dass du damit sagen willst, die staatlichen taugen nichts, deshalb gehen viele auf Privatschulen. Ob du es glaubst oder nicht: Bei uns gibt es im ganzen Bundesland fast keine Privatschulen. Ich kenne nur eine einzige und die ist freikirchlich.. und DA würde ich meine eigenen Kinder erst recht nicht hinschicken, weil da mit Religion "erzogen" wird..
Außerdem: Was haben wir, die tatsächlich täglich mit den Kindern arbeiten, denn für Alternativen als die vorgesehenen Stoffpläne durchzunehmen, den Kindern freundschaftlich, respektvoll, hilfreich zu begegnen? (Dasselbe auch wieder einzufordern.) Und DAS, lieber Rolf, ob du es wahrhaben willst oder nicht, tun die meisten Lehrer! Daran glaube ich, das weiß ich..
Wir haben uns den Aufgaben gestellt. Wir setzen Erziehungsaufträge um - bei all den Schwierigkeiten, die auftreten. Sich dem System zu entziehen und von hinten "draufzuschlagen" finde ich nicht fair.. und das tust DU, rolf!
Immer mit Hohlformeln zu reden bringt uns ja auch nicht weiter.
Frage: Welche Rezepte bietest du eigentlich an, das "Kind ist ja nun schon mal im Brunnen drin"?
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| nicht ganz richtig gelesen | | von: rolf_robischon
erstellt: 13.06.2006 15:00:34 geändert: 13.06.2006 15:40:35 |
hallo venezia
ich hebe privatschulen durchaus nicht in den himmel. ich sehe da wirklichdie flucht aus dem staatlichen schulwesen (ach, das hast du ja doch so verstanden). ich hab an einer staatlichen schule gearbeitet und keine freie gegründet. jetzt nach meiner dienstzeit in staatlichen schulen begleite ich einige wenige freie schulen (staatliche haben nicht danach gefragt) und bin auch gründungsmitglied einer solchen schule. zu gerne hätte es eine staatliche schule sein sollen, aber modellschule, schulversuch ist dem land zu teuer. vielleicht wird es sowas wie eine pilotschule, unter dem dach des kinderschutzbundes.
du fragst am schluss nach einem patentrezept und schließt vorher aus, dass du und andere, dass ihr aus dem üblichen aussteigt.
Was haben wir, die tatsächlich täglich mit den Kindern arbeiten, denn für Alternativen als die vorgesehenen Stoffpläne durchzunehmen, den Kindern freundschaftlich, respektvoll, hilfreich zu begegnen?
"durchnehmen" bedeutet, dass den kindern gesagt wird was sie tun sollen, was "dran" ist. und damit sie sich nicht zusehr wehren gegen fremdbestimmung, ist man freundlich, "setzt" grenzen, stellt regeln mit vielen verboten auf und belehrt so unterschiedliche kinder gleichzeitig mit dem gleichen lehrstoff.
ich bin sicher dass du kindern respektvoll begegnest. auch wenn du es mir nicht glauben willst, in deutschland ist das an den schulen durchaus nicht der übliche standard. auch in den skandinavischen schulen war es das nicht, bis man darauf kam die haltung kindern gegenüber zu ändern. dort heißt es jetzt grundsätzlich "kein kind darf gedemütigt werden".
vorher war es anders, so wie hier.
"hilfreich" kann auch unterschiedlich sein. entweder sagt man einem kind was es tun soll, wie es arbeiten soll, was es falsch gemacht hat und wie es etwas richtig machen kann. es wird "geführt".
oder man beantwortet einfach seine neugierigen wissbegierigen fragen und lässt es experimentieren, erfinden, mit anderen reden und zuammenarbeiten.
erlauben das die vorgesehenen stoffpläne nicht?
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