Die Schülerin war damals in der 3., bzw. 4. Klasse und vertrat sehr anständig aber vehement ihre Weltansicht (Erschaffung der Welt, nicht Entwicklung,...). Aber damit hatten sowohl ich wie auch die anderen Mädchen der Klasse (alle katholisch) kein Problem. Es hieß einfach: Du glaubst ..., wir verstehen das so....
Gerade mit dieser "Ehemaligen" bin ich wieder in Verbindung, weil sie in einer belastenden Situation auf mich zukam. Zum Glück geht es ihr wieder gut, aber wir tauschen weiterhin E-Mails aus.
Später hatte ich einen Buben in der 1., bzw. 2. Klasse. Bei ihm erlebte ich, dass seine Mutter am ersten Schultag auf mich zukam, dass wir ein Gespräch vereinbarten, in dem wir einige Dinge von vorneherein festlegten, im beiderseitigen Einverständnis. Ich zog meinen Lehrplan wie gewohnt durch, ließ dem Buben aber bei besonderen Gelegenheiten die Wahl, ob er mitmacht oder nicht.
Oft ist es so, dass man etwas ändern kann: Eine Karte mit dem Weihnachtsbaum - er schmückte ihn nicht wie die anderen weihnachtlich, sondern machte einen "Baum für die Tiere" mit Futterringen, etc. daraus. Wir feierten seinen Geburtstag nicht, aber wir sagten ihm an diesem Tag, dass wir uns freuen, dass es ihn gibt und dass er in unsere Klasse geht (was auch stimmte).
Wichtig ist meiner Meinung nach, dass die Eltern spüren, dass man sie ernst nimmt, dass man ihnen so weit wie möglich entgegenkommen will (was man im umgekehrten Fall sich ja auch wünscht), dass man aber seine eigene Meinung vertritt, seinen eigenen Glauben ernst nimmt und dazu steht.