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Forum: "Englisch für Legastheniker"
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| Willkommen | | von: cooolcat
erstellt: 21.09.2006 19:31:34 |
bei uns!
Und ich schäm mich fast es zu sagen, aber ich habe prompt einen Überfall auf dich vor. Habe gestern ein ähnlich lautendes Forum eröffnet:
Hallo liebe Leser,
unsere Schule hat der Fachschaft Englisch den Auftrag gegeben, ein Diagnose- und Förderprogramm für LRS, Legasthenie in Englisch (Fremdsprache) aufzustellen. Zum Großteil sind die Kinder in Deutsch förderbedürftig, v. a. was Rechtschreibung angeht.
Zur Zeit sammeln wir noch und ich wollte Fragen, ob jemand mit diesem Thema schon Erfahrungen gemacht hat. Oder kann mir jemand Literatur- oder Linktipps geben. Ein Buch aus dem Verlag an der Ruhr Was ist LRS-Förderung im Englischunterricht haben wir bereits. Dort geht es allerdings schon um Förderung, nicht aber um Diagnose. Es besteht ja auch die Möglichkeit einer Fremdsprachenlegasthenie, die wie der Name schon sagt nicht für die Muttersprache gilt. Diese SchülerInnen müssen wir ja auch erkennen.
Ich danke euch schon einmal ganz herzlich.
klexel war so lieb und hat mich auf dich aufmerksam gemacht.
Vielleicht hast du ein paar Tipps, die uns bei der Arbeit weiterhelfen können.
Das wäre echt super!
Danke schon einmal im Voraus.
Cooolcat |
| Hallo, Allerseits! | | von: lixchen
erstellt: 27.09.2006 11:47:31 |
@ coolcat:
Bezüglich Diagnostik habe ich mir aus Erfahrung meinen eigenen Fehlerprotokollbogen erstellt, sowohl hinsichtlich Rechtschreibung als auch Grammatik. Letzteres deshalb, weil Legasthenikerkinder nicht nur aufgrund ihrer eingeschränkten Rechtschreibkenntnisse sich Worte, Satzbau, unregelmäßige Verben etc. schlechter einprägen können. Sondern auch, je nach betroffener Teilleistung individuelle Schwierigkeiten haben können. So stehen Kinder mit Problemen in der Raumwahrnehmung meist auf Kriegsfuß mit den Präpositionen. Ist die akustische Differenzierung betroffen, kommt es v.a. zur Verwechslung ähnlich klingender Konsonanten (p/b, t/d, v/f). Oft beobachte ich auch Interferenzen mit deutschen Schreibweisen (schoe, alkohol, ...)
Es gibt unter www.testzentrale.de einen englischen Rechtschreibtest zu bestellen, der allerdings uralt ist, ich habe ihn noch nie verwendet.
Bezüglich der Förderung lege ich großen Wert darauf, die Phonem-Graphem-Korrespondenz transparenter zu machen. Dabei greife ich v.a. auf die Lautentwicklungen der englischen Sprache zurück (z.B. wann und warum wurde aus Butter 'butter'? Auf welche Wörter trifft dasselbe Phänomen zu?)
Hinsichtlich der anderen Bereiche (visuelle Differenzierung usw.) übersetze ich Übungen und Spiele aus dem "deutschen" Leghasthenietraining.
@ Jaszo: Kompliment an deinen Sohn! Er ist ja schon so weit, da drück ich ihm die Daumen, dass er den Rest auch noch gut über die Bühne bringt. Ich selbst habe unterschiedlichste Erfahrungen gemacht mit legasthenen Schülern in Englisch - von keine bis massive Schwierigkeiten war alles dabei. Ein nicht unerheblicher Faktor ist m.E., wie in den Anfangsklassen in Englisch auch die Rechtschreibung erarbeitet wird. Einer meiner Schüler hatte in der 8. Klasse eine glatte 2 bei mir - und wohl vor mir sehr gewissenhafte, motivierende Lehrer. Ich denke jedoch, dass die Rechtschreibung im Englischunterricht eher untergeht, die Lehrkräfte erfahren selbst zuwenig Ausbildung auf diesem Gebiet. Leider schlägt sich die Unsicherheit vieler Kollegen in etlichen demotivierenden Kommentaren auf Schulaufgabenblättern nieder. Deswegen ist ein weiteres unserer Ziele, eine Art Curriculum für die Lehrerausbildung zu erarbeiten, damit solche unguten Erfahrungen hoffentlich irgendwann der Vergangenheit angehören.
Liebe Grüße, lixchen. |
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