Wenn du schon Bewertungssysteme eingeführt hast, klingt es nach einem schweren Fall.
Eine meiner Kolleginnen, die bisher immer tolle Klassen hatte und gute Ideen und Systeme, scheitert zur Zeit auch an der Zusammensetzung ihrer Klasse - lauter liebe, aber extrem laute Kinder.
Sie hat von Anfang an immer trainiert, z.B. wie lange schaffen wir es, heute leise zu arbeiten.
Auch ich führe immer wieder Gespräche.
Gelegentlich spielen wir "Wer zuerst spricht, hat verloren" - um mal einige Minuten wirklich in absoluter Ruhe zu arbeiten - das bietet sich aber nicht oft an.
Ich habe eine Glocke in der Klasse, die auch die Kinder betätigen dürfen, wenn es ihnen zu laut ist. Darüber ist uns deutlich geworden, dass wir alle Lautstärke sehr unterschiedlich wahrnehmen. Meinem Migräne-Kind ist es eigentlich immer zu laut. Einige Kinder können prima selbst laut sein, stören sich aber an anderen lauten Kindern.
Letztlich setze ich darauf, Kinder dafür zu sensibilisieren und immer wieder daran zu erinnern.
Ich sage ihnen, dass sie sich nicht anschreien müssen, wenn sie nebeneinander sitzen, wir üben flüstern, warten etc. Erstaunlich, wie viele Kinder so etwas nicht beherrschen.
Eine Klasse, die vor Angst nicht mehr spricht, möchte ich nicht haben.
Palim