Hallo,
ich (aus Ba.-Wü) benötige "bundeslandübergreifende" Hilfe.
Wir habe seit den Sommerferien einen Schüler in der 3. Klasse, der aus Hessen zugezogen ist. Meine Parallelkollegin ist die Klassenlehrerin des Kindes und ich unterrichte die Klasse als Fachlehrerin in Mathe.
Das Kind "verhaut" bis jetzt alle Tests, sowohl Deutsch, Mathe als auch Menuk, d. h. die Noten sind um die Vier oder schlechter.
Die Eltern sind mittlerweile etwas verzweifelt; der Junge will inzwischen nicht mehr in die Schule kommen, weil seine Freunde ihn wegen seiner schlechten Noten auf dem Schulweg hänseln würden. Ich muss dazu sagen, dass in dieser Klasse etliche sehr "notengeile" Eltern sind, was sich natürlich auf die Kinder überträgt.
Die Mutter berichtete, dass der Junge in Hessen noch nie Textaufgaben gerechnet, noch nie einen Aufsatz geschrieben hätte und auch sonst alles viel "kuscheliger" war (wobei ich dabei glaube rauszuhören, das sie diese vermeintliche "Kuschelpädagogik" gar nicht so gut fand).
Wir möchten dem Jungen gerne helfen und sind gerade dabei, zu überlegen, was kann die Schule tun, was kann die Familie tun.
Meine Frage ist eher zur Hintergrundinformation:
Werden in Hessen wirklich in Klasse 2 keine Textaufgaben gerechnet und keine Geschichten geschrieben? Ich kann das gar nicht so recht glauben. Was kann ich bei einem Kind, das die Klasse 2 in Hessen abgeschlossen hat, voraussetzen? Das Zeugnis aus Hessen war übrigens völlig unauffällig, also nichts, was auf Schwierigkeiten hingedeutet hätte.
Ich bin für jede Antwort dankbar.
Viele Grüße
sebastienne