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Forum: "Wort zum Sonntag"
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| Wort zum Mittwoch, 15.Juli | | von: landwutz
erstellt: 15.07.2009 10:34:44 |
Ich zitiere an dieser Stelle einen anderen Leserbrief aus dem Weserkurier, meiner Morgenlektüre in den Sommerferien zum Thema"Lehrermangel":
Vorurteile,Respektlosigkeit und geringes Ansehen von höchster Stelle ( Faule Säcke....Halbtagsjob) werden gepflegt, empirische Daten über die tatsächliche Belastung der Lehrer weitestgehend ignoriert.Der Versuch, bei diesen Arbeitsbedingungen sinnvolle Mitglieder unserer Gesellschaft hervorzubringen, gleicht dem Ansinnen, mit der Laubsäge eine Eiche zu fällen....Die Bezahlung, in der sich die universitäre Ausbildung und hohe Qualifizierung nicht wiederfindet, ist mäßig.Die Aufstiegschancen sind stark begrenzt.....A13 bekommen nur noch Gymnasiallehrer.Noch erheblich schlechter werden die angestellten Kollegen bezahlt. Stattdessen immer höhere Stundenverpflichtungen, viel zu hohe Klassenfrequenzen mit zunehmend schwierigeren Schülern sowie die Verwunderung darüber, dass wenige männliche Pädagogen in der Schule sind. Trotzdem möchten die Kultusminister natürlich die "Besten der Besten" für ihre Schulen, nachdem verpasst wurde, permanent Lehrer einzustellen. Auch jetzt geht es nicht darum, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, sondern nur die Konkurrenz der Bundesländer zu unterbinden, um bloß nichts verbessern zu müssen. ( F.S., Bremen)
Ach ja...Danke ... |
| @landwutz | | von: missmarpel93
erstellt: 15.07.2009 11:20:56 |
Danke wofür?
Der Artikel des Weserkuriers ist wohlfeil, er schildert eine allgemeine Situation und erhebt zumindest in dem von dir zitierten teil keine Forderungen.
Wenn es konkret wird, also eine Klassenfrequenz von 25 SuS eingefordert wird, werden die Eltern hosiana rufen und die Mehrheit der Wählerschaft darauf verweisen, dass sie früher mit bis zu 48 Kindern in einer Klasse waren.
Bei der Besoldung wird jeder zustimmen und a) die Abschaffung des beamtenstatus fordern und b) die Angleichung an die Angestelltenverträge. Der Unterschied zwischen BAT und TVÖd ist zu kompliziert, wird also nicht Gegenstand der debatte. Dafür kommt der Ruf nach Leistungszulagen weil Leistung muss sich ja lohnen.
Beim Punkt Arbeitszeit gibt es Verhandlungsspielraum. Zum einen können die Experten das Hamburger-Modell in die Debatte schmeißen, bekommen die Fächer halt unterschiedliche Gewichtungen. Wie der Anteil allgemeiner Aufgaben, die bis jetzt von weniger(korrektur-)belasteten KollegInnen gemacht worden sind, bewertet wird ist ebenso unklar wie die Bewertung von Klassen- oder beratungslehrertätigkeiten. Ferner wird der Ruf nach Präsenszeiten kommen, aber keine Mittel für Arbeitsplätze mit moderner Ausstattung in der Schule. Innovativ wird dann das Lehrer-Raum-Prinzip auf's Schild gehoben, weil so dem Lehrer ein Arbeitsraum zugewiesen werden kann. Aber plötzlich hat man mehr Lehrer als Räume, aber das sollen sie an den schulen direkt vor Ort regeln, die kennen die Situation ja auch besser.
Hier erst einmal Schluss, weil das grundlegende haben wir ja noch gar nicht angesprochen. Die Expertisen über die lehrerarbeitszeit sind aus grauer Vorzeit. Um überhaupt eine Entscheidung treffen zu können, müssen wir erst einmal eine neue Studie vergeben. Dazu müssen wir aber im Vorfeld einen Arbeitskreis länderüberghreifend einrichten, der festkegt, was denn überhaupt Tätigkeiten sind, die dem Berufsfeld eines Lehrers zu zurechnen sind.
Heraus kommt, dass die lehrer überwiegend Tätigkeiten erledige, für die sie eigentlich nicht qualifiziert sind. Viele Aufgaben, die nicht zur Kernkompetenz gehören, können auf spezifizierteres Personal (kostengünstigeres) Übertragen werden. Nicht das die Arbeitszeit der lehrer deshalb weniger wird, aber die landesregierungen können sich brüsten, die Situation für die Schulen verbessert zu haben.
Weitere Vorschläge darfst Du unter Zuhilfenahmer andere ForistInnen selber erstellen.
Carpe diem, auch wenn die Ferien (nah) sind.
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