Ich habe nicht alle einzelnen Posts gelesen, möchte aber doch zwei Dinge beitragen:
Diesen Satz: "Menschen scheinen diesen transzendentalen Bezug dringend zu brauchen. "
möchte ich um so ein kleines aber sehr wichtiges Wörtchen ergänzen: MANCHE Menschen oder meinetwegen auch VIELE Menschen.
Ich sehe auch, wie sehr es von vielen gebraucht wird, Verantwortung abgeben zu können, weil es einfach zu schwer, zu vielschichtig wird, weil man oft daran verzweifeln könnte zu entscheiden, was in jeder verzwickten Lebenslage richtig oder falsch ist.
Eine Erleichterung, sich an etwas orientieren zu können.
Ein Trost, zu glauben, das man nicht allein ist.
Und vieles mehr.
Ich akzeptiere, dass viele Menschen das brauchen.
Ich möchte für mich selbt die Freiheit, einen eigenen und anderen Weg zu gehen, deshalb dürfen die Vorstellungen egal welcher Kirche nicht als die einzig wahren gelten - ganz egal wie sehr diese Kirchen das propagieren.
Zweitens geht es meines Wissens nach nicht um das Symbol "Kreuz", sondern um ein "Kruzifix", also ein Kreuz, an dem der Leichnam Christi hängt.
Mich persönlich stört dieser Anblick überhaupt nicht, ich bin ihn schließlich gewohnt.
Zugespitzt stelle ich mir aber folgendes vor:
Ich ziehe in ein Land, in dem es seit jeher üblich ist, an etwas zu glauben und als Symbol z.B. einen aufgeschlitzten Kadaver, gefolterte Lebewesen oder etwas ähnliches auszustellen.
Dann muss ich das als Mehrheitsmeinung akzeptieren, aber wenn die dortigen Schulen wertneutral sein sollen, dann gefällt mir vielleicht auch nicht, dass meine Kinder einem solchen Anblick ausgesetzt sind...
Wie gesagt, mich persönlich stört kein Kruzifix, wir sind sie aber so sehr gewohnt, dass es schwierig wird, sich vorzustellen wie sich jemand fühlt, der dort eine gefolterte Leiche baumeln sieht.
Und es macht einen Unterschied, ob sich ein solches Symbol in einer Schule oder sonstwo befindet.
Unbenommen bleibt, dass sich manche Leute von jeder Fliege an der Wand gestört fühlen...