Sternartikel:
> Auf dem Sportplatz warfen sich die beiden gegenüber stehenden Schülergruppen die Bälle über eine Distanz von 30 Metern zu. "A. stand seitlich von mir, etwa zehn Meter entfernt. Plötzlich sah ich ihn grinsend auf mich zielen und zum Wurf ausholen. Dann wurde ich durch einen frontal eintreffenden Ball abgelenkt", sagt die Angeklagte. "Ich hörte, wie A. rief: 'Ich mach das jetzt!' ... Ich bin zu Boden gegangen und habe gedacht: Ist auf mich geschossen worden?" Panisch habe sie versucht, sich aufzurappeln, kam aber nicht gleich auf die Beine. A. habe ihre Handgelenke ergriffen, an ihr gezogen. Sie habe ihn angeschrieen, er möge sie los lassen. Dann fielen die Sätze, um die es hier geht und welche die Lehrerin auch nicht bestreitet.
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Einen Monat konnte sie wegen der Brustkorbprellung nicht arbeiten. .. Von A. bekam sie einen kurzen Entschuldigungsbrief: "Ich hoffe, es geht Ihnen besser, es war nicht mit Absicht", schrieb der 18-Jährige.
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Die Lehrerin zeigte ihn wegen vorsätzlicher Körperverletzung an. Das Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft wegen geringer Schuld eingestellt. Man glaubt, die Vorsätzlichkeit nicht beweisen zu können. Im Gegenzug aber gab A. die Beleidigung zu Protokoll.
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"Ich war völlig außer mir, da handelt man nicht rational", sagt die Lehrerin. "Ich hatte Angst! Ich habe Distanz schaffen wollen! Es war Notwehr!" "Eben nicht", entgegnet die Staatsanwältin. "Mit Arschloch und Schwein kommen wir nicht weiter."
Das Gericht möchte das Verfahren gegen eine Geldbuße einstellen. 1500 Euro schlägt der Richter vor.
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Das Gericht einigt sich auf 1000 Euro - weil die Angeklagte weniger verdient, als ursprünglich angenommen. (Tun die meisten. Anmerkung der Threaderöffnerin)
Es sei unglaublich, dass man sie wegen dieser Beleidigung bestrafe, sagt Heidemann später auf dem Gang. "Die ist harmlos im Gegensatz zu dem, was in der Schule sonst an Ausdrücken fällt." <
http://www.stern.de/panorama/icke-muss-vor-jericht-der-fall-der-lehrerin-1562205.html
In dem Sternartikel wird der Vorfall als Migrationsproblem dargestellt. Ich finde das in dem Zusammenhang nicht wichtig.
Wie findet ihr die richterliche message, eine Lehrerin deshalb mit 1.500 Euro zu bestrafen?
Bei uns hört man jeden Tag: "Halt die Fresse"! "Missgeburt", "ich mach dich tot", "Schwanzlutscher", "Hurensohn" etc. pp.
Ich finde das Urteil unangemessen. Erstmal rutscht einer Lehrerin, die täglich diese Kraftausdrücke hört mit Sicherheit eher im Affekt ein dem Niveau angepasster Ausdruck heraus und zweitens find ich die Höhe des Bußgeldes ungerechtfertigt.