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Forum: "selbstbeobachtung Schüler"
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| selbstbeobachtung Schüler | | von: frauschnabel
erstellt: 18.01.2011 15:18:26 geändert: 18.01.2011 15:21:00 |
In meiner 5ten Klasse sind ein paar quirlige Kandidaten und ein ganz spezieller Fall, der allen Kollegen und Klassenkameraden langsam und sehr kontinuierlich die Nerven raubt! Seit September gab es schon mehrere Gespräche mit den ("interessanten") Eltern,dem JA, dem Schulsozialarbeiter Versetzungen für ein paar Tage in eine andere Klasse, Gespräche mit SL, der Antrag für das AO-SF läuft!
Im Moment ist es so schlimm, dass einzelne SuS in meiner Klasse einfach im Unterricht anfangen zu weinen, weil sie einfach mit den Nerven runter sind und auf dem Zahnfleisch kriechen, oftmals nehme ich den Jungen schon mit in meinen Fachunterricht in andere Klassen, damit meine Kollegen dann in meiner Klasse etwas entlastet sind und die Klassenkameraden auch mal zu Ruhe kommen.
Nun möchte ich, bevor ich den Jungen schon wieder für einige Tage in eine andere Klasse "strafversetze" ihm zum wiederholten Male die Chance geben, sich selbst zu reflektieren, dieses Mal jedoch schriftlich oder durch Pictogramme während des Unterrichtes.
Ich habe damit überhaupt keine Erfahrung, da ich das bisher noch nciht brauchte udn ich finde hier auch irgendwie nichts.
Es geht darum, dass der Junge sein komplettes Verhalten reflektieren müsste, aber wie soll ich das denn bewerkstelligen und wie soll der Junge das denn schaffen? Ich bin ratlos und auch absolut runter mit den Nerven. Der Junge ist im Verhalten schon nicht mehr originell, der ist krank.( sorry) |
| In einer ehemaligen Klasse | | von: bger
erstellt: 19.01.2011 23:04:58 |
war auch ein Junge, der permanent störte und bei dem die Eltern hilflos waren (sprachen kaum Deutsch, er war das Nesthäkchen, bei dem in der Erziehung "wohl irgendetwas schief gelaufen" ist - (übersetzter) O-Ton Mutter). Es gab dann eine Ordnungsmaßnahme - Klassenkonferenz, 14-tägiger Ausschluss vom Unterricht bei täglicher Hausaufgabenabholung und -kontrolle. Außerdem eine begleitende pädagogische Maßnahme: Der Junge musste ein Verhaltensbuch führen, in dem er jede Stunde kurz reflektieren musste, der Fachlehrer musste das dann gegenzeichnen bzw. bei anderer Wahrnehmung entsprechend kommentieren. Am Ende jeder Woche - die Maßnahme ging über einen längeren Zeitraum - setzte ich mich mit ihm nach Unterrichtsschluss zusammen und reflektierte anhand dieses Heftes sein Verhalten, schrieb meinen Eindruck hinein und die Eltern mussten gegenzeichnen. Eine aufwändige Prozedur, aber sie hatte zur Folge, dass der Junge die Erfahrung machte: Ich bekomme auch bei positivem Verhalten Aufmerksamkeit! Außerdem wurde er im Laufe der Zeit stolz darauf, wenn er immer häufiger nichts Negatives im Heft stehen hatte.
Das ist ungefähr drei oder vier Jahre her, besagter Knabe ist jetzt in Klasse 10, hat ein Schuljahr wiederholt. Ein Musterschüler ist er immer noch nicht, hat ein etwas nerviges, überheblich-machohaftes Gehabe, aber er ist seitdem im Unterricht zumindest tragbar und hat keine Ordnungsmaßnahme mehr "benötigt". |
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