Durch die thematischen Vorgaben des Zentralabiturs in Niedersachsen wird die Unterrichtsplanung der LehrerInnen mit ihren SchülerInnen stark eingeschränkt und setzt damit einen möglichen Motivationsschub für die Lerngruppe, der sich durch die Behandlung (mit)gestalteter Themenbereiche ergab, außer Kraft.
Der gewünschte Effekt, nämlich zu vergleichbaren und möglichst auch besseren Leistungen zu gelangen, kann m. E. ehrlicherweise nicht erzielt werden, da die Lernvoraussetzungen sowohl der Unterrichtenden als auch der Lerngruppen mir zu heterogen erscheinen.
Bleibt also die Frage, wie die oben angedeutete parziell verloren gegangene Motivation der Lehrenden und Lernenden erneut belebt werden kann.

ich werde auch dieses jahr zum ersten mal mit dem zentralabitur in niedersachsen konfrontiert.
dabei befürchte ich - auch auf grund von äußerungen mancher kollegen - dass der unterricht noch frontaler und lehrerzentriert ablaufen wird als bisher. viele lehrer kapitulieren ja oft jetzt schon vor der fachlichen fülle.
einziger lichtpunkt ist dabei die evtl. bekanntgabe der themenbereiche im voraus - was aber wieder den sinn des zentralabiturs außer kraft setzt.
ich denke es läuft darauf hinaus, dass man die muss-themen so gut es geht abhakt, um vielleicht noch eine kleine nische für eigenen gestaltungsmöglichkeiten zu finden.
aber wie gesagt, ich werde die erfahrung erst neu machen, und somit eigentlich erst in drei jahren wirklich sagen können, ob das zentralabi sinn macht oder nicht.

Neben all den negativen Auswirkungen, die unbestreitbar auf uns und unseren Unterricht zukommen werden, kann ich aber dennoch einen positiven Effekt ausmachen: Ich kann mich jetzt vollständig auf die Seite der Schüler stellen und sie bestmöglich vorbereiten. Dieses war zuvor ja nicht so uneingeschränkt möglich, da ich eigene Klausuren schreiben lasse (und mit mir selbst in der Vorbereitungsphase kämpfen muss, um nicht zu gezielt vorzubereiten). Negativ hierbei ist allerdings ebenso, dass die Verantwortung für eine Prüfungsgruppe um ein Vielfaches steigen wird, da die Schüler noch viel entscheidender davon abhängig sind, wie gut ich unterrichte (schaffe ich alle Inhalte, sind die Lösungsstrategien ausreichend, etc.).
Gespannt kann man auf das Anforderungsniveau sein. In dieser Richtung erhoffe ich mir für meine Schüler schon Vorteile...