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Forum: "Betreuungsangebot an Grundschulen"
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| Betreuungsangebot an Grundschulen | | von: missmarpel93
erstellt: 28.08.2011 10:46:50 geändert: 28.08.2011 11:01:05 |
Laut einer Umfrage des DIHK ist das Betreuungsangebot an Grundschulen in (West-)Deutschland unzureichend. So werden der deutschen Wirtschaft Eltern - vor allem Frauen - als MitarbeiterInnen entzogen, da sie eine gereglte Betreuung ihrer schulpflichtigen Kinder während der Unterrichtszeit und vor allem während der Ferien nicht oder allenfalls unzureichend organisieren können. Viele werden gezwungen in Teilzeit zu arbeiten, da es keine verlässlichen Angebote gibt.
Na, das ist ja mal eine Aufgabe für die Grundschullehrerinnen, oder was meint Ihr?
Heißt das jetzt verlässliche Schule, weil der DIHK von allen guten Geistern verlassenen worden ist?
Oder kommt der Begriff "Offene Ganztagsschule" daher, dass einige Verantwortliche beim DIHK den {südliche Körperregion mit A beginnend} offen haben?
Der Link zur Meldung in der welt-online vom 28.08.2011
http://www.welt.de/wirtschaft/article13568874/Die-Grundschule-wird-zur-Jobbremse-fuer-Muetter.html |
| :-) | | von: palim
erstellt: 28.08.2011 11:04:10 |
Die DIHK hat da vieles zusammengeworfen:
1. Die Grundschulen sind verlässlich - allerdings viele nur Halbtags - das stimmt.
2. Ganztagsschulen gibt es in den Regionen mal mehr und mal weniger.
Ich wohne in der Region, in der es bundesweit die wenigsten Ganztagsplätze gibt: keine Horte, kaum Kiga-Ganztagsplätze, wenig Ganztagsschulen, auch keine Privatschulen oder privaten Einrichtungen, die den ganzen Tag bedienen
... und obwohl es bekannt ist, lässt sich die Gemeinde seit Jahren bitten, mehr Ganztagsschulen einzurichten.
Das Land bietet aber auch so schlechte Bedingungen für Ganztagsschulen, dass viele LehrerInnen und Schulleiterinnen sagen: Unter den Bedingungen ist eine Ganztagsschule nicht zu leisten und nicht "Ganztagsschule" zu nennen (Bewahranstalt wäre da wohl passender).
3. Dem Bericht nach, den ich gehört habe, ging es auch darum, dass die Kinder auch nach 17 Uhr betreut werden können. Der DIHK geht es also letztlich um eine sehr viel flexiblere Betreuung als bisher - nahezu rund um die Uhr.
4. Der DIHK geht es auch um die Ferienbetreuung.
Da frage ich mich, in welcher Region denn die SCHULE die Ferienbetreuung regelt. Gibt es das noch?
Ich weiß, dass Ferienbetreuungen in den Räumen der Schule stattfindet. Aber durch die Schule organisiert und durchgeführt?
5. Wenn der DIHK die Betreuung der Kinder ihrer Mitglieder so wichtig ist, warum eröffnet sie dann nicht Horte und Ferienbetreuungen?
Es ist aber immer wieder schön, dass die DIHK solche Themen anstößt. Noch schöner wäre es, wenn sie in ihren Äußerungen auch gleich die Politik in die Pflicht nähme und nicht immer wieder Äußerungen tätigt, die wie Lehrerschelte aussehen.
Palim |
| Zuständigkeiten | | von: missmarpel93
erstellt: 28.08.2011 11:44:28 |
Es ist aber immer wieder schön, dass der DIHK solche Themen anstößt. Noch schöner wäre es, wenn sie in ihren Äußerungen auch gleich die Politik in die Pflicht nähme und nicht immer wieder Äußerungen tätigt, die wie Lehrerschelte aussehen
(Unterstreichung und Richtigstellung von mir)
Der Witz aus meiner Sicht ist, dass auch die unternehmen daran beteiligt waren, dass den Gemeinden die finanziellen Resourcen entzogen worden sind (Wegfall der Lohnsummensteuer).
Die nun finanziell ausgebluteten Gemeinden haben aber gar nicht das Geld, um die Betreuung zu leisten. Durch die gesetzlichen Änderungen bei Einführung der OGS wurden in NRW - als Beispiel -die Landesmittel für die Schulhorte gestrichen. Das land NRW müsste also Geld in die hand nehmen, um die Betreuungsmöglichkeiten (Räume, Mensen etc.) an Grundschulen auszubauen. gleichzeitig muss auch zusätzliches Personal vorgehalten werden. Hinzu kommt dass es Inklusion ebenfalls nicht zum Nulltarif geben kann. Wenn das land diese gelder durch eine höhere Staatsverschuldung aufbringen würde, wären die selben Vertreter, die jetzt eine verbesserte betreuung fordern, die ersten, die den Landeshaushalt per Verfassungsklage zum Fallen brächten.
Im Grunde geht es darum, dass die Unternehmen ihrer gesetzlichen verpflichtung zur Schaffng von Teilzeitarbeitsplätzen nur unzureichend bis überhaupt nicht nachkommen und jetzt ihre (Personalrekrutierungs-)Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen wollen. Die Vereinbarkeit von "Familie und Beruf" ist nur machbar, wenn die Unternehmen sich in erheblichem Ummfang daran organisatorisch und finanziell beteiligen. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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