Habt lieben Dank für eure Beitrage. Ich hab da mal in deine Homepage reingeschaut Rob... interessant fand ich es allemal, nur erinnert mich das ganze sehr an laisser-fair-Stil und damit sind doch auch einige negativen Seiten verbunden. Zudem hab ich mich in der Schule an den Lehrplan zu halten und wie schön es auch wäre, dass jedes Kind seinem individuellen Tempo geht, so muss das Kind am Ende des Jahres auf einer bestimmten Stufe sein, damit es in die nächste Stufe versetzt werden kann. Das habe ich nicht erfunden, das gibt mir das Schulsystem so vor. Wir haben im Übrigen ein neues Zeugnis. Es heisst beurteilen und fördern. Von vielen wird es in dieser Art und Form in Frage gestellt, obwohl der grundgedanke an sich positiv ist, jedoch es an der Umsetzung nicht immer klappen will. Und das, was mir immer wieder fraglich erscheint: Dieses Zeugnis wurde tatsächlich von Lehrern und Heilpädagogen vorgeschlagen und es wurde zack-bumm einfach eingeführt und man hat sich zu fügen. Die Schule hat nach klaren Lernzielen zu arbeiten, so gibt es auch der Lehrplan vor. Und das heisst konkret, dass die Kinder in allen Fächern beurteilt werden, sie aber somit auch überall gefördert werden sollen (ich muss hier anfügen, dass vorher in der 1.-3. Klasse die musischen Fächern noch nicht beurteilt wurden). Nun ja, so stehe ich also da, hab mich dem System unterzuordnen.
Ich muss auch ehrlich sagen, bei all diesen unterschiedlichen Auffassungen, welche Pädagogik für Kinder am sinnvollsten ist, finde ich, bringt das ganze mehr Verwirrung als Einsicht. Es macht mich nachdenklich und lässt mich fragen und fragen und manchmal denke ich, alles ist so schwierig und man könnte alles falsch machen und ich bekomme dermassen Respekt vor diesem Beruf, dass ich mich kaum noch getraue einfach auszuprobieren und so zu sein, wie ich bin - denn ich sollte so sein und sollte es so machen... Kein Mensch ist perfekt und kein Mensch ist ohne Fehler, somit auch kein Lehrer. Ich kann dir nicht sagen, welche Pädagogik die beste ist, aber eines kann ich dir sagen: Pädagogik ohne Liebe ist nichts wert - ohne Liebe ist alles sinnlos, ohne Liebe sind wir nichts. Aus Liebe zu handeln, bedeutet aber nicht, immer lieb sein zu müssen. Jeder hat bestimmt schon Mal aus Liebe einem Freund die Wahrheit ins Gesicht gesagt um ihn zur Einsicht zur bringen, obwohl dieser dies nicht als lieb empfand. Aber es ist eine liebende Motivation dahinter. Dies soll nur ein Beispiel sein und nicht unbedingt auf die Schule übertragt werden. Wenn ich Kinder einfach machen lasse, was sie wollen, kann es auch dazu kommen, dass sie sich verletzen, dass es ausartet und dass irgendwelche Kinder auch darunter leiden. Ich denke, es gibt nicht das ideale Schulsystem oder Unterrichtsstil. Jeder Lehrer spricht mit seinem Unterrichtsstil einige Kinder an und andere nicht. Darum finde ich es gut, wenn Abwechslung vorhanden ist und nicht alles in der selben Methode gemacht wird. Man kann Unterrichtsformen sehr gut mischen und ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. So, und nun wünsche ich allen eine erholsame Nacht. Liebe Grüsse, schoco