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Forum: "Suche Grundschullehrkräfte für Teilnahme am Projekt "Diagnostische Kompetenz""
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| ich glaube | | von: brittacci
erstellt: 18.08.2012 11:17:22 geändert: 18.08.2012 11:18:42 |
nicht, dass die Kinder darauf (gut) vorbereitet wurden. Mündliches Erzählen ist meiner Meinung nach keine gute Vorbereitung auf schriftliches Erzählen. Die Aufsätze finde ich alle schlecht, um es mal so hart auszudrücken. Wir haben mit 3 Lehrerinnen darüber geschaut und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.
Es waren keine fairen Bedingungen gegegeben (unter diesen Umständen war es überhaupt verwunderlich, dass die Kinder was zu Papier gebracht haben). Entweder sie hatten Glück mit den gezogenen Reizwörtern oder nicht. Wie soll ich Aufsätze in eine bewertete Reihenfolge bringen, wenn alle unterschiedliche Reizwörter haben? Die kann ich doch gar nicht miteinander vergleichen - deshalb meine Frage, ob es von jemanden aus der Praxis betreut wurde.
Sollte die Reizwortgeschichte ein Märchen sein oder warum waren es Märchenreizwörter? Haben die Kinder im Vorfeld Merkmale des Märchens besprochen?
Ich habe die Aufsätze unkorrigiert wieder zurückgeschickt, da mir für so viele Korrekturen meine Zeit dann doch zu schade ist. Wenn es eine durchschnittliche Klasse wäre, wäre man mit den Korrekturen ja relativ fix durch, aber bei denen... Tut mir leid, Anna, dass ich dir nicht helfen kann. |
| spannung steigt... | | von: unverzagte
erstellt: 18.08.2012 14:33:19 |
eure bereitschaft euch auf zusätzliche arbeit einzulassen finde ich zunächst bewundernswert. mir wäre das zu aufwendig gewesen - aufsätze zu bewerten ist für mich ähnlich gruselig wie jede andere kreative arbeit beurteilen zu müssen bzw ich finds ganz schön schwer.
merkwürdig erscheint mir dabei allerdings eure herangehensweise:
geht es bei diesem projekt nicht genau um die differenz, welche insbesondere von praxisleuten und studierenden als "gut" oder "schlecht" gedeutet bzw was überhaupt als wert beim schriftlichen erzählen anerkannt wird?
nach welchen kriterien wird beurteilt - mehr inhaltlich orientiert und oder ohne formale aspekte? wo werden schwerpunkte gesetzt und was als weniger wichtig gesehen?
es scheint ein verbreitetes phänomen zu sein, sich mit kolleginnen darüber zu entsetzen, was alles nicht gekonnt wurde. auch hier macht es allen beteiligten mehr freude, wenn der fokus auf das können der kleinen autorinnen gerichtet wird. dem muss ja kein ausruhen darauf folgen.
mechthild dehn, eine hamburger deutschdidaktikerin, hat auf den entscheidenden wert der präsupposition verwiesen. diesen hat sie sich aus der sprachphilosohie entliehen. sie fordert uns auf, während der bewertung bemüht zu sein, den schülerinnen im text gedanklich zu folgen, mehr noch danach zu suchen, was der schreiber sich VORHER gedanklich überlegt hat. zwischen den zeilen lesen zu können ist anstrengend aber angeraten.
erst dann sollte darüber entschieden werden, ob etwas gelungen ist oder eben unverständlich bleiben soll.
es ist sehr viel einfacher, nach einem vorgegebenen raster die jeweils berücksichtigten kriterien abzuhaken.
einen text verstehen zu wollen,so wie er vorher theoretisch "fehlerhaft" konzipiert wurde, setzt mit sicherheit mehr arbeit voraus.
allerdings lässt sich anschließend gemeinsam auch anerkennend klatschen.
unverzagte grüßt.
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