Zum einen:
Auch ich war von den Abkürzungen erschlagen und wollte mich dazu nicht äußern.
Zum eigentlichten:
Du möchtest eine Beratung, die auf Erfahrung beruht.
Die bekommst du von einigen Forenschreiberinnen:
Frag die Grundschullehrerin, worin sie die Stärken des Kindes sieht. Dafür gibt es Übergangs-Gespräche, zumindest in meinem Bundesland... ansonsten wird es in jedem Bundesland so sein, dass die LehrerInnen für Gespräche bereit stehen, feste Beratungsstunden anbieten oder auf Nachfrage einen Termin vereinbaren.
Meine Erfahrung sagt mir, dass ich Eltern nicht beraten kann, wenn ich das Kind und die Eltern gar nicht kenne.
Dann kann ich Möglichkeiten aufzeigen, aber doch keine Entscheidungen untermauern.
Möglichkeiten gibt es zahlreiche.
Wie sieht es sonst aus?
Lernt dein Kind gerne und schnell auswendig? Kann es sich Formen, Formeln etc. gut merken? Das ist m.E. für Latein unabdingbar.
Vokabeln muss man in allen Fremdsprachen lernen, aber die aktiven Sprachen ermöglichen andere Herangehensweisen, später einen Austausch mit Kindern anderer Länder, es gibt Lese- und Höraufgaben, Meinungsäußerungen etc., die im Unterricht geübt und in den Klassenarbeiten getestet werden.
Ich kann nicht abschätzen, wie sehr sich der Lateinunterricht in den letzten Jahren gewandelt hat, aber ich schätze, dass er sich heute um so mehr von dem für anderen Sprachen unterscheidet.
Du sagst, deine Tochter sei naturwisschenschaftlich interessiert. Worin macht sich das bemerkbar? Was genau interessiert sie?
Liegt das Interesse eher bei Experimenten, Unternehmungen in der Natur, Pflege von Haustieren (das ist ja in der Grundschule auch Bestandteil des Sachunterrichts, der später aufgegliedert wird)
oder kannst du dir auch vorstellen, dass sie sich mit naturwissenschaftlichen Texten auseinandersetzt, Verknüpfungen herstellen kann, Theorien durchdenkt, Schaubilder interpretiert etc.?
Und letztlich:
Dein Kind wechselt auf eine weiterführende Schule. Wie siehst du diese Etappe? Fällt es deinem Kind leicht, sich auf neue Bedingungen einzustellen oder ist es eher eine große Hürde, die deinem Kind viel abverlangt?
Ist dein Kind gespannt auf neue Anforderungen? Wie geht es mit Überforderungen um? Hat es diese in der Grundschule schon erfahren oder wird es das Lernen erst lernen müssen, weil es bisher den Unterricht viel zu leicht fand?
Oder ist es schon jetzt so, dass sie Unterstützung braucht und du vieles mit ihr noch einmal durchgehst, abfragst, erklärst, zusätzlich übst, damit die Noten besser sind?
Entscheidend für weiteren Unterricht in einem Profil ist, ob dein Kind das schaffen kann oder ob die Umstellung auf die andere Schule zunächst erst einmal genug sind.
Das sind Fragen, die ich meiner Elternschaft mit auf den Weg gebe.
Dafür habe ich sogar einen Fragebogen entwickelt, den die Eltern für sich mitnehmen und für sich ausfüllen dürfen. Er kann eine Grundlage für das Elterngespräch sein oder aber allein für die Eltern bleiben.
Letztlich ... und das nicht ganz zuletzt:
Was möchtest und erwartest du?
Was möchte und erwartet dein Kind?
Wie viel Entscheidung kann dein Kind mit tragen?
Geht es bereitwillig auf die andere Schule?
Wohin gehen die FreundInnen?
Welche Sprachen wählen sie aus?
Was will dein Kind für sich ... und was für dich?
Palim