"Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die die Gesellschaft so widersprüchliche Anforderungen stellt: Gerecht soll er sein und zugleich menschlich und nachsichtig, straff soll er führen, doch taktvoll auf jedes Kind eingehen, Begabungen wecken, pädagogische Defizite ausgleichen, Suchtprophylaxe betreiben, auf jeden Fall den Lehrplan einhalten, wobei hochbegabte Schüler gleichermaßen zu berücksichtigen sind wie begriffsstutzige…"
Wolf Müller-Limmroth, Arbeitsmediziner
Entgegen dem verbreiteten Vorurteil gehören Lehrkräfte zu den gesundheitlich besonders belasteten Berufsgruppen. Das zeigt sich an einem hohen Krankenstand und einer steigenden Frühberentungsrate. Insbesondere ist der Anteil von psychsomatischen Erkankungen sehr hoch., wie z. B. Burn-out, Depressionen, Herz-Kreislaufstörungen, Tinnitus, etc.
Das Institut für Präventivmedizin der ARGORA Klinik Berlin bietet in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung zur Förderung der Gesundheit von PädagogInnen und zur Prävention von gesundheitlicher Überbelastung ein "Projekt Lehrergesundheit" an.
Die spezifische berufliche Belastung von PädagogInnen kann nur dann angemessen verstanden und bewertet werden, wenn die gesamte Komplexität der Bedingungen ihrer Tätigkeit in die Analyse einbezogen wird. Eine Reduktion des Problems ausschließlich auf die persönliche Ebene würde der Sachlage nicht gerecht. Erst eine umfassende Betrachtungsweise ermöglicht wirksame gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen.
Das Institut für Präventivmedizin verfügt über Erfahrungen in der psychologischen Beratung und psychotherapeutischen Behandlung von PädagogInnen; es ist daher auch mit den gesundheitlich belastenden Arbeitsbedingungen jenseits der persönlichen Probleme ihrer KlientenInnen und PatientenInnen vertraut.
Das Institut hat daher eine gesundheitliche Präventivmaßnahme für PädagogInnen konzipiert, die den Fokus auf die berufstypischen Belastungen legt. Ziel ist eine Kompetenzerweiterung in der persönlichen Gesundheitsprävention und die Entwicklung eines ressourcenorientierten Arbeitsstils.
Das Projekt "Lehrergesundheit" besteht aus vier Komponenten:
• angeleitete Selbsterfahrung in der Gesprächsgruppe
• Beratung und Informationsvermittlung in institutionellen und administrativen Fragen
• Entspannungstechniken
• Vermittlung von Techniken zum Stressabbau
Diese Komponenten werden in einem ausgewogenen und aufeinander abgestimmten Verhältnis innerhalb eines gruppendynamischen Prozesses zur Entwicklung eines gesundheitsförderlichen Arbeitsstils umgesetzt. Dies geschieht durch:
• Vermittlung von psychosomatischen und psychologischen Basis-Informationen
• Förderung der Wahrnehmung von Belastungsmomenten
• Erfahrungsaustausch unter Beachtung schulischer und persönlicher Problemfelder
• Einübung von Techniken zum Zeitmanagement, zum Stressabbau und zur Stressprävention
• Reflexion des beruflichen Selbstverständnisses und des professionellen Verhaltens
• Schulung der Problemwahrnehmung und Erarbeitung von Lösungen
• Hinweise auf vorhandene Hilfen
• Beratung bei individuellen psychischen und psychosomatischen Belastungen.
Auf Wunsch können auch Einzelberatungen durchgeführt werden.
Weiterhin organisieren wir Gesundheitstage für Lehrkräfte an Schulen.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite http://www.argora.de .
Nehmen Sie gerne auch persönlich unter 030/36 99 69 70 oder per E-Mail an info@argora.de Kontakt mit uns auf.
Leitung Lehrkräftegesundheit
Dipl. Psych. Ulrike Wittschen
Psychologische Psychotherapeutin