Vielen Dank für die vielen Tipps und den Trost.

Inzwischen gab es weitere heftige Auseinandersetzungen mit der "Dreierbande" nicht nur mit mir, sondern auch mit anderen Kollegen und einem von außen hinzugezogenen Therapeuten.

Die Schulleitung weiß schon seit der 5. Klasse von den Problemen, hat zig Elterngespräche geführt, "softe" Strafen verhängt und steht vordergründig voll hinter mir.  Ich wurde ja gebeten die Klasse zu übernehmen, um sie in geregelte Bahnen zu lenken.

Wenn es jetzt aber darum geht, härtere Maßnahmen wie Suspendierungen anzugehen, kneift sie, nach dem Motto: Wir müssen reden.

Die Mehrheit der Kollegen steht hinter mir, sie können aber gegen die Haltung der Schulleitung auch nichts ausrichten.

Mich macht das inzwischen so mürbe und müde!

Hallo!

Du schreibst, dass die Situation dich mürbe und müde macht. Und es kann doch nicht im Sinne der Schulleitung sein zu riskieren, dass du demnächst monatelang mit einem Burn-Out arbeitsunfähig geschrieben wirst!

Wenn die Schulleitung immer wieder reden will, würde ich notfalls tagtäglich weitere Gespräche einfordern.

Kann es sein, dass die Schulleitung selber nicht so recht weiter weiß? Therapeuten haben eine wichtige Funktion, jedoch ist es weniger ihre Aufgabe ihren Fokus auf die Situation der Lehrer zu richten.

Ist es möglich, zu diesem Thema mal einen Fortbildungstag an der Schule zu veranstalten? Es gibt Trainer, die genau für solche Situationen das gesamte Kollegium coachen. Ich denke, euer größtes Problem ist, dass es keine klare Handlungslinie gibt (was die Schüler natürlich schnell durchschauen).

Viel Erfolg!

Marie-Sophie

Mein Eindruck, wenn ich das so lese:

Der Schüler hat wohl früh gelernt,  wie er Macht erhalten kann. Da die meisten früheren Beteiligten inkl. Rektor anscheinend nicht konsequent genug waren, wurde er nicht ausgebremst.

Er treibt das Machtspiel mit dir so, indem er sagt, dass er dich nicht leiden kann, weil er vielleicht weiß oder spürt, dass man durch solche Äußerungen jemanden verunsichern kann. Ich denke, er will ausreizen.

Für mich wäre die konsequente Lösung von Ordnungsmaßnahmen bis Schulausschluss. Kannst du den Schüler, wenn er ausfällig wird, nicht einmal zum Rektor setzen unter der Verpflichtung, dass er den Stoff nacharbeiten muss?

In meinen Augen muss der Junge Konsequenzen spüren. Reden hilft da nichts. Auch wenn die Eltern nichts glauben. Ich würde alles schön dokumentieren.

Eine weitere Lösung wäre, den Jungen in eine andere Klasse zeitweise oder ganz "strafzuversetzen", damit er isoliert ist.

Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich ein sehr offenes Gespräch mit der Schulleitung führen, in der Richtung, dass du alles versuchst hast, aber der Schüler nicht zu bremsen ist und das inzwischen nicht mehr zu tolerieren oder von dir locker wegzustecken ist, sondern dir an die Substanz geht und nachhaltige Lösungen hermüssen.