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Forum: "Berufsverbot für linken Lehrer"
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| @jamjam | | von: rhauda
erstellt: 09.09.2005 21:56:33 geändert: 09.09.2005 22:04:12 |
Mal abgesehen davon, dass du in deinem Post alle Sachen ignorierst, die schwarz auf weiß auf dem Homepage dieser Initiative zu lesen sind:
Es gibt so ein paar Sachen, die im Englischen bei Diskussionen als "Fallacies" bezeichnet werden. Schwer zu übersetzen, aber das sind unlogische und/oder unlautere Schlussfolgerungen.
Du sagst: Es gibt Lehrer, die haben sich A und B schuldig gemacht. Deshalb ist C zu entschuldigen.
Das ist keine lautere Argumentation.
Wenn es rassistische Lehrer gibt, dann muss das System sie aus dem Dienst entfernen. Wenn es diesem System nicht gelingt, dann ist es unsere Aufgabe, über die entsprechenden Gremien dafür zu sorgen.
Das kann sein: Dienstaufsichtsbeschwerde, Presseagitation, polizeiliche Anzeige, friedliche Demonstration,you name it....
Vor dem Hintergrund dieser Fälle Persilscheine auszugeben für alles und jeden, halte ich für nicht legitim.
Es erschreckt mich, wie selektiv wahrnehmend Leute den vorliegenden Fall betrachten.
Es erschreckt mich ebenfalls, wie sich hier einseitig das Demokratieverständnis zeigt: Gerichten wird nicht getraut, Politiker sind prinzipiell recchtsfreundlich und linksfeindlich, Militanz ist erlaubt, solange sie von links kommt.
Was mich noch mehr erschreckt, ist, dass solche Pauschalkritik mich in eine Ecke treibt, die eigentlich so gar nicht meiner politischen Überzeugung entspricht.
Nur denke ich, dass jede Sache Zwei Seiten hat: die persönlich empfundene und die rechtliche. |
| hm | | von: jamjam
erstellt: 10.09.2005 15:50:36 geändert: 10.09.2005 15:51:45 |
ich glaube da wurde ich missverstanden.
ich meine keineswegs, dass linksradikale, die sich offen gegen unsere verfassung stellen, für eine verbeamtung eignen. ich meine aber auch, dass hier von den gerichten mit zweierlei mass gemessen wird. und ich meine auch, dass wenn ein minister mit linker vergangenheit (der sich meines wissens zwar von der raf distanziert hat aber nicht pauschal von all deren ideen) akzeptabel ist, dann muss auch ein lehrer akzeptabel sein. und wenn die gerichte rechtsextrem-nahestehende beamte zulassen, dann müssen sie es auch bei den linken tun.
ich finde sehr wohl, dass hier mit zweierlei mass gemessen wird. das sich politischlinksstehende sehr viel mehr vorsehen müssen als politischrechtsstehende. und eine pauschale ablehnung ist eine zumutung. vielleicht sollte man den mann einfach mal fragen, von welchen dingen er sich denn genau distanzieren würde, es ihm also überlassen und dann prüfen, ob er sich innerhalb unserer verfassung bewegt. ich könnte mich nicht pauschal von allen programmen und meinungen antifaschistischer gruppierungen distanzieren. ich würde allerdings für mich immer die einschränkung machen, dass ich meine kritische meinung unserem system gegenüber ausschließlich mit hilfe von verfassungsrechtlichen mittel durchsetzen würde. und ich würde die schüler nicht direkt von meiner meinung überzeugen wollen - höchstens durch vorbild.
und wenn wir bei familienschicksalen sind. mein großvater war auch im kz. und meine eltern haben große nachteile in der brd gehabt, aufgrund ihrer politischen überzeugung und sie waren immer pazifisten und sie standen auf dem boden des gesetzes.
fazit: ich möchte nicht entscheiden, ob dieses spezielle berufsverbot richtig oder falsch ist. aber der weg der findung ist es schon. |
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